Wilhelm von Kobell

Wilhelm Alexander Wolfgang Kobell, seit 1815/1817 Ritter von Kobell (* 6. April 1766 in Mannheim; † 15. Juli 1853 in München) war ein deutscher Maler und Radierer aus der Künstlerfamilie Kobell.
Leben
Der Sohn des Hofmalers Ferdinand Kobell (1740–1799) wurde zunächst von seinem Vater, später von Franz Anton Leitenstorffer und Egid Verhelst an der Mannheimer Zeichnungsakademie ausgebildet. Er studierte die Werke der Mannheimer und der Düsseldorfer Galerie. 1791 wurde er außerordentliches auswärtiges Mitglied der Berliner Akademie. 1792 erfolgte seine Berufung zum Hofmaler in München. 1808 wurde er Ehrenmitglied der Wiener Akademie. 1809/10 hielt sich Kobell in Wien und Paris auf. 1814–1826 wirkte er als Professor der Landschaftsmalerei an der Münchner Akademie. 1815/1817 wurde er Ritter des Verdienstordens der Bayerischen Krone. 1833 erhielt er von König Ludwig I. den erblichen Adelsstand.
Kobell heiratete 1797 Anna Maria Theresia von Krempelhuber (1773–1839)[1].
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Alten Südfriedhof in München (Gräberfeld 23, Reihe 13, Platz 20/21) (Standort ).
Werk
Kobell malte Tier- und Schlachtenbilder, Landschaften und Porträts. Zunächst stand er unter dem Einfluss der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts (vor allem Philips Wouwermans[2]). Später gelangte er über den romantisierenden Klassizismus zum Biedermeier.
1808–1815 schuf er für Kronprinz Ludwig – nach dem Vorbild des Schlachtenzyklus von Franz Joachim Beich für Kurfürst Maximilian II. Emanuel[3] – zwölf Szenen aus den Napoleonischen Kriegen, worunter „Die Belagerung von Cosel“ (1808).
Galerie
-
Hasenhetzjagd (ca. 1795), Coburg.
-
Vieh und Reiter in italienischer Landschaft (1796).
-
Aufziehendes Gewitter über Schloss Ammerland (1798).
-
Weidende Kühe vor Hochgebirgslandschaft (1801).
-
Pferdemarkt (1802), Frankfurt am Main.
-
Französische Husaren und österreichischer Kürassier (1805), Mannheim.
-
Pferderennen (1811), München.
-
Sendlinger Haide (1812), Radierung.
-
Schlacht bei Hanau (1814), München.
-
Bombardierung von Würzburg (1814).
-
Junge Frau mit Haube (1818).
-
Isarlandschaft bei München (1819), München.
-
Viehmarkt (1820), Wien.
-
Feldweg (1821), Hamburg.
-
Jäger zu Pferd in oberbayerischer Landschaft (1822), Weimar.
-
Reiter mit zwei Pferden (1823), Darmstadt.
-
Landschaft mit Vieh bei Schloss Emming (ca. 1826).
-
Auf der Gaisalm (1828), München.
-
Jäger auf der Hochalm (1828), Schweinfurt.
Literatur
- Johann August Ritter von Eisenhart: Kobell, Wilhelm von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 357–359.
- Vorlage:ThB
- Siegfried Wichmann: Wilhelm von Kobell. Monographie und kritisches Verzeichnis der Werke. Prestel, München 1970.
- Siegfried Wichmann: Kobell, Wilhelm von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 240–242 (Digitalisat).
- Claudia Valter: Wilhelm von Kobell (1766-1853). Meister des Aquarells. Hirmer, München 2006, ISBN 3-7774-3035-8
Weblinks
- Werke von Wilhelm von Kobell bei Zeno.org
- Literatur von und über Wilhelm von Kobell im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Tochter des von Kurfürst Karl Theodor in den Adelsstand erhobenen vermögenden Münchner Bürgers Sebastian Ludwig von Krempelhuber (1739–1818) und der Maria Anna Benigna (1748–1814).
- ↑ Wilhelm von Kobell. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 9, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 0895.
- ↑ Ulrike von Hase-Schmundt: Joseph Stieler : 1781–1858. Sein Leben u. sein Werk. Krit. Verzeichnis d. Werke. Prestel, München 1971, ISBN 3-7913-0340-6, S. 91
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kobell, Wilhelm von |
ALTERNATIVNAMEN | Kobell, Wilhelm (bis 1817); Kobell, Wilhelm Alexander Wolfgang von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Radierer |
GEBURTSDATUM | 6. April 1766 |
GEBURTSORT | Mannheim |
STERBEDATUM | 15. Juli 1853 |
STERBEORT | München |