Kunstmuseum Stuttgart


Das Kunstmuseum Stuttgart wurde im März 2005 als „Nachfolgemuseum“ der Galerie der Stadt Stuttgart eröffnet. Im ersten Jahr nach der Eröffnung des Hauses wurden 330.000 Besucher gezählt. Damit hat das Kunstmuseum sogar die Staatsgalerie in Stuttgart überflügelt.[1] Seine exponierte Lage in der Fußgängerzone Königstraße trägt ebenso dazu bei wie die außergewöhnliche Architektur eines die Ausstellungsräume umhüllenden strengen Glaskubus.
Die bisherige Leiterin des Kunstmuseums Stuttgart, Marion Ackermann, wurde 2009 Direktorin der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf. Ulrike Groos, frühere Direktorin der Kunsthalle Düsseldorf, übernahm 2010 die Leitung des Kunstmuseums.
Architektur
Das Museumsgebäude mit 5000 m² Ausstellungsfläche wurde von den Berliner Architekten Hascher und Jehle entworfen. Es wirkt von außen tagsüber als gläserner Würfel, der die Umgebung als Spiegel aufnimmt. Nachts werden die beleuchteten Kalksteinwände aus Dietfurter Kalkstein im Innern sichtbar. Die aus dem Altmühltal stammenden Natursteine sind unregelmäßige Krustenplatten mit farbigen mineralischen Oxidationen. Als weiterer besonderer „Blickfang“ dienen meterhohe Wörter und Texte aus grauer und roter Klebefolie, die außen an den Glasfenstern angebracht sind und mit jeder Ausstellung wechseln. Der Bodenbelag in der obersten Etage ist ein Auerkalkstein auch bekannt als Kelheimer Kalkstein aus dem Altmühltal.
Baugeschichte
An der Stelle des Kubus des neuen Kunstmuseums stand bis 1963 die Ruine des 1944 bei einem Luftangriff beschädigten Kronprinzenpalais. Es war das städtebauliche Pendant zum Wilhelmspalais, das sich am anderen Ende der Planie befindet. Nach Abriss der Ruine wurde die Planie zunächst zu einer sechsspurigen Straße mit vier zusätzlichen Tunneln für Autos und Straßenbahnen ausgebaut.
Um die Überquerung für die Fußgänger auf der Königstraße zu erleichtern, wurde 1968 der treppenartig angelegte Kleine Schlossplatz erbaut, der aber in seiner Funktion nie richtig angenommen wurde. Jahrelang wurde über einen Abriss des als überflüssig erachteten Bauwerks diskutiert, da auch die oberirdische Querstraße wieder überdeckelt worden war. Der Neubau des Kunstmuseums schloss nach 2000 diese Baulücke neben dem Königsbau entlang der Königstraße.
Sammlung
Die Sammlung des Museums beruht auf dem Bestand der bisherigen „Galerie der Stadt Stuttgart“. Diese geht auf eine Schenkung des Marchese Silvio della Valle di Casanova im Jahre 1924 zurück.
Zum Bestand gehört heute auch die bedeutendste Sammlung von Werken des Künstlers Otto Dix, die zu großen Teilen auf den früheren Direktor der „Galerie der Stadt Stuttgart“, Eugen Keuerleber, zurückgeht. Für sie wurden eigens zwei Ausstellungsräume reserviert. Darüber hinaus besitzt das Museum zahlreiche Werke von Willi Baumeister, Adolf Hölzel, K. R. H. Sonderborg, Dieter Roth, Dieter Krieg, Joseph Kosuth, Rebecca Horn, Wolfgang Laib, Josephine Meckseper, Thomas Grünfeld, Ben Willikens, Haegue Yang sowie vielen anderen bekannten Künstlerinnen und Künstlern.
Das Atelier- und Wohnhaus von Otto Dix auf der Höri am Bodensee wurde 2009 vom Kunstmuseum Stuttgart übernommen. Die Stadt Stuttgart, die Gemeinde Gaienhofen, der Landkreis Konstanz sowie Sponsoren investierten insgesamt 1,5 Millionen Euro zur Rettung des stark sanierungsbedürftigen Hauses.[2]
Weitere Angebote
- Museumsdidaktik
- Gastronomie
- das »o.T.« im Foyer
- das rundum verglaste Dachrestaurant »Cube« (Innengestaltung/ Design Heinz Witthöft)
Literatur
- Uwe Bogen (Text); Thomas Wagner (Fotos): Stuttgart. Eine Stadt verändert ihr Gesicht. Erfurt 2012, Seite 18–19.
- Ludwig Krinn (Redaktion): Landeshauptstadt Stuttgart, Hochbauten 1994–2004. München 2004, Seite 8.
Weblinks
- http://www.kunstmuseum-stuttgart.de/
- http://www.hascherjehle.de/projekte/6-Projekte-kateg./255-kunstmuseum-stuttgart
- http://www.L2M3.com/index.php?lang=de&key=projekttypCorporate_Design&id=20 (Die Website zeigt die Fassadengestaltung)
- http://www.cube-restaurant.de/ (Die Website illustriert die Fassadengestaltung)
Einzelnachweise
- ↑ (Quelle: Stuttgarter Zeitung)
- ↑ Staatsanzeiger Nr. 12 vom 3. April 2009, Seite 31
Koordinaten: 48° 46′ 41,8″ N, 9° 10′ 39,9″ O