Lasershow
Als Lasershow bezeichnet man den Einsatz von Laserstrahlen als Beleuchtungseffekt zur Unterhaltung. Lasershows werden häufig in Diskotheken, auf Konzerten oder bei anderen Großveranstaltungen gezeigt.

Lasershowarten
Man unterscheidet zwischen Projektions- und Beamshow. Bei der Projektionsshow werden mit dem Laser Bilder und Animationen auf einer Projektionsfläche (Wände, Leinwände) abgebildet während bei der Beamshow die Laserstrahlen in Richtung der Betrachter in den Raum hinein projiziert werden. Durch im Raum befindlichen Dunst sehen die Zuschauer flächige Muster oder Linien, die sich vom Ausgangspunkt am Spiegel zum Betrachter hin räumlich ausdehnen. Die Verwendung von Waterscreens erzeugt eine Mischung der beiden Effekte.
Häufig wird der Einsatz von Lasern mit anderen Medien wie Pyrotechnik, konventionelle Projektionen, Lichteffekte oder Künstlerinteraktion kombiniert.
Technische Umsetzung
Laser
Für Lasershows werden verschiedene Laserquellen eingesetzt, meistens sind es cw-Gaslaser, Diodenlaser oder DPSS-Laser im Leistungsbereich einiger mW bis 100 W. Da Laser grundsätzlich monochrom sind, polychromatische Effekte jedoch reizvoller sind, werden häufig im niedrigen Leistungsbereich Mischgaslaser, im höheren Leistungsbereich die Strahlung mehrerer Laser zusammengemischt.
Je nach Anwendung und Budget können manche der folgenden Komponenten ausgelassen werden.
Sicherheitsabschaltung
Als Nächstes folgt meist ein Sicherheitselement, das im Fehlerfall den Laserstrahl schnell ausschalten kann ("Beamdump", in den Strahl schwenkbarer Spiegel der den Strahl in einen Absorber lenkt). Fehlerfall ist zum Beispiel der Ausfall von Verstärker oder Galvanometer.
Strahlteilung
Sollen aus einer Quelle mehrere Projektoren gespeisst werden wird der Primärstrahl auf die nachfolgenden Wege aufgeteilt.
Blanking
Um mehrere Elemente beziehungsweise Unterbrechungen darstellen zu können muss der Strahl schnell abgeschaltet werden können. Hierfür wird entweder wie bei der Sicherheitsabschaltung ein in den Strahl geschwenkter Spiegel verwendet oder ein AOM eingesetzt.
Farbmischung
Der Begriff Farbmischung ist hier etwas irreführend, der Effekt ist meist subtraktiv. Durch ein AOM werden die Intensitäten der Laserlinien beeinflusst und somit Farbe und Intensität des Gesamtstrahls.
Faserstrecke
Sollen mehrere Projektoren an verschiedenen oder einzelne Projektoren an unzugänglichen Stellen eingesetzt werden wird der Strahl in eine Faserstrecke eingekoppelt.
Optische Bank
Werden Gitter oder feste Strahlen eingesetzt wird der Strahl auf einer optischen Bank mittels einschwenkbarer Spiegel auf die einzelnen Elemente aufgeteilt.
Gitter
Gitter ("Grating") erzeugen Punktmuster, eventuell drehbar.
Spiraloskop
Über zwei auf Motorachsen leicht gekippt montierte Spiegel werden zwei Kreisbewegungen des Strahls überlagert und Spiralmuster erzeugt die durch Veränderung der Drehzahl varriiert werden können.
Scanner
Scanner bestehen aus zwei Galvanometern ("Galvos"), also rechtwinklig montierte Spiegel auf magnetisch angetriebenen Achsen. Das eine Galvo übernimmt die horizontale, das Andere die vertikale Ablenkung des Strahls. Je nach Qualität und Regelungsaufwand ("open loop" und "closed loop" Scanner für Geräte ohne bzw mit Positionserkennung und Regelung) können somit bis zu mehreren 10.000 Punkten pro Sekunde angefahren werden.
Durch das komplexe Zusammenspiel zwischen Blanking, Farbmischung und Scanning wird wiederholt ein Bild gezeichnet das durch die Trägheit des Auges stehend erscheint, vergleichbar zum Film. Dieses Zusammenspiel ist nur durch Computer oder Mikrocontroller erreichbar.
Da die Darstellungen aus Kurven zusammengesetzt werden und nicht aus Bildpunkten, handelt es sich um eine Form der Vektorgrafik.

Sicherheit und Vorschriften
Die für Lasershows eingesetzten Laser sind meist in den Laser-Klassen 3B und 4 eingeteilt, sind also grundsätzlich sehr gefährlich für die Augen und gefährlich für die Haut. Daher ist die Anwendung des Lasers für Showzwecke streng reglementiert.
Für Laser der Klassen über 3R ist eine Anzeige des Betriebs sowie eine TÜV-Abnahme vorgeschrieben, es wird anhand tabellierter maximaler zulässiger Bestrahlungen ("MZB-Werte") ein Laserbereich definiert in dem die Laserstrahlung selbst bei bestimmungsgemässem Betrieb für die Augen gefährlich ist.
Der Einsatz von Schutzbrillen ist gerade bei Mehrfarblasern durch die grosse Anzahl an Linien im sichtbaren Bereich schwierig.
Einschlägige Vorschriften sind
- GUV B2:
- DIN EN 207 - Persönlicher Augenschutz - Laserschutzbrillen
- DIN EN 208 - Persönlicher Augenschutz - Laser-Justierbrillen
- DIN EN 60 825-1 - Sicherheit von Laser-Einrichtungen Teil 1
- DIN 4844-1 - Sicherheitskennzeichnung
- E DIN 56 912 - Showlaser und Showlaseranlagen; Anforderungen und Prüfung
Laserfernseher
Eine Anwendung ähnlicher Technik findet man im Laserfernseher. Hier werden durch die Ablenkung des Laserstrahls die einzelnen Pixel eines Bildes angefahren und in der passenden Farbe angestrahlt, ähnlich wie durch den Elektronenstrahl in einer Bildröhre.