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Dschumaja-Moschee

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Freitagsmoschee in Plowdiw, Anfang 15. Jh.
Altstadt von Plovdiv, Mitte links die Freitagsmoschee mit ihrem Minarett

Die Freitagsmoschee, türkisch Cumaya Cami oder Hüdavendigar Murad Cami („Moschee Murads des Herrschers“), in Plowdiw im heutigen Bulgarien, ist die älteste erhaltene Freitagsmoschee (Ulu Cami) der osmanischen Architektur auf dem Balkan. Zur Zeit des Osmanischen Reiches war Plowdiw, türkisch Filibe, die Hauptstadt des bulgarischen Teils von Thrakien und bis 1455–56 Sitz des Beylerbey von Rumelien.

Baugeschichte und Architektur

Aufgrund ihres Namens wurde die Moschee ursprünglich Sultan Murad I. (reg. 1359 bis 1389) zugeschrieben, dessen Beinamen „Ḫüdāvendigār“ („der Märtyrer“) sie trägt. Die Chronik des Abdurrahman Hibri schreibt sie aber ausdrücklich Sultan Murad II. zu. Filibe/Plowdiw war im Sommer 1410 während der Auseinandersetzung zwischen Süleyman Pascha und seinem Bruder Musa Çelebi zerstört worden. Die überlebende christlich-griechische Bevölkerung verließ danach die Stadt, die mit muslimischen Tüken neu besiedelt wurde. Um 1425 gelang es Murad II., seine Herrschaft zu festigen. Auch Filibe wurde wieder aufgebaut. Ein Baubeginn der repräsentativen Freitagsmoschee um 1425 erscheint demnach wahrscheinlich. Die Moschee wurde nicht wie oft üblich von einer eigenen Stiftung (vakıf) unterhalten, sondern war Teil der Stiftung Murads II. in Edirne, die auch die Muradiyye- und die Üç-Şerefeli-Moschee finanzierte.[1] Einer Bauinschrift zufolg wurde die Moschee im 18. Jahrhundert unter Sultan Abdülhamid I. ausgebessert.[2]

Die 33 x 27 m messende Moschee besitzt drei weite Kuppeln über einem zentralen Schiff, die auf vier massiven quadratischen Pfeilern ruhen, und drei weite Tonnengewölbe über den seitlich angrenzenden Räumen. Eine ursprünglich vorhandene Vorhalle mit fünf überkuppelten Vorräumen wurde bei einem Erdbeben im 18. Jahrhundert zerstört und durch ein hölzernes Vordach ersetzt. Die Ursprünge der Spitzbögen des Portikus können noch in den Wänden der Vorhalle ausgemacht werden. Die Moschee hat ein hohes Minarett an der Nordostecke der Fassade, das mit einem für das frühe 15. Jahrhundert typischen, komplizierten Muster aus rautenförmigen Feldern verziert ist.[2]

Commons: Freitagsmoschee von Plowdiw – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien FEHLER: Ohne Category: angeben!

Einzelnachweise

  1. Ömer Lütfi Barkan: Edirne ve Civarındaki bazı imaret tesislerin yillik muhasebe bilançolari. Belgeler 1,2 (1964), S. 235–377, hier S. 372
  2. a b Machiel Kiel: Ottoman Expansion into the Balkans. In: Kate Fleet (Hg.): The Cambridge History of Turkey, Bd. 1. Cambridge University Press, Cambridge, UK 2009, ISBN 978-0-521-62093-2, S. 175–176.