Bad Bederkesa
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Bad Bederkesa hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Cuxhaven |
Fläche: | 43,17 km² |
Einwohner: | 5.207 (31. Dezember 2002) |
Bevölkerungsdichte: | 121 Einwohner je km² |
Höhe: | 36 m ü. NN |
Postleitzahl: | 27624 |
Vorwahl: | 04745 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | CUX |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 52 003 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Markt 8 27624 Bad Bederkesa |
Website: | www.bad-bederkesa.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Theodor Ennen (CDU) |
Bad Bederkesa, Luftkurort und Moorheilbad, (plattdeutsch Beers) ist der zentrale Ort (Flecken) der Samtgemeinde Bederkesa im nördlichen Niedersachsen (Landkreis Cuxhaven). Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die Burg Bederkesa (siehe auch: Geschichte Hadelns), der Bederkesaer Roland, der Bederkesaer See, der Hadelner Kanal und Bederkesa-Geeste-Kanal, welcher die Elbe und über die Geeste die Weser miteinander verbindet, der Kurpark, die Windmühle von 1881, die Moortherme „Aqua Vitales“. Besonderheiten sind mehrere kleine Wälder, die Teil des Fleckens sind („Begraben Holz“, „Brunnenholz“, „Holzurburg“, „Spitzackerholz“ und „Zechholz“), sowie die vielen den Ort durchziehenden Heckenwege. Außerdem gibt es ein niedersächsisches Internatsgymnasium.
Die Geschichte
Der Ort Bederkesa wird in Urkunden meist in Verbindung mit einem Rittergeschlecht gleichen Namens genannt, das bereits im hohen Mittelalter im Mündungsgebiet der Elbe und Weser besondere Bedeutung erlangte.
Jahrtausendwende
Die Herren von Bederkesa wurden schon um die Jahrtausendwende als Dienstmannen der Erzbischöfe von Hamburg-Bremen eingesetzt. Vielleicht lag ihr Stammsitz am Nordufer des Bederkesaer Sees in Holzurburg, wo es noch heute einen mit Wällen und Gräben umsäumten, geräumigen Platz gibt, dessen ursprüngliche Bedeutung man nicht kennt.
11. Jahrhundert
Ihre erste Erwähnung finden die Herren von Bederkesa in einer erzbischöflichen Urkunde. 1159 erschien Marcward de Bederkesa als Zeuge unter einer von Erzbischof Hartwig I. (1148–1168) ausgestellten Urkunde. Fünf Herren von Bederkesa gehörten im 13. Jahrhundert zu den Domherren von Bremen, Erich von Bederkesa war Archidiakon von Rüstringen, und Rudolf von Bederkesa war sogar Dekan des bremischen Domkapitels.
12. Jahrhundert
13. Jahrhundert
Im 13. Jahrhundert gründeten die Herren von Bederkesa die hiesige Kirche und statteten sie mit reichen Pfründen aus. Ein Knappe, Gevehard von Bederkesa, schenkte der Kirche damals aus Verehrung eine Roggenernte im nahen Flögeln.
Zweifellos hat der Flecken Bederkesa im Anschluss an die stattliche Burg und die Pfarrkirche bereits im Mittelalter eine größere Straßensiedlung gebildet, stellt also von der Anlage her eine andere Siedlungsform dar, als die vielen Haufendörfer der Geest. Insofern spiegelt die Bezeichnung „Flecken“ den stadtähnlichen Charakter des Ortes wieder, in dem schon recht früh neben der Landwirtschaft fast jedes Handwerk vertreten war.
14. Jahrhundert
15. Jahrhundert
Im 15. Jahrhundert wurde es still um das einstmals verbreitete Geschlecht der Ritter von Bederkesa. Fast der ganze Besitz befand sich nun in fremden Händen oder war verschuldet. Die Stadt Bremen war ab 1421 Besitzer von Amt und Burg. Mit Arndt von Bederkesa starb das Geschlecht 1499 aus. Die Burg bildete einen Mittelpunkt, um den sich mannigfaltiges Leben sammelte, das sein Eigendasein selbständig weiterentwickeln konnte.
16. Jahrhundert
Ort und Amt Bederkesa blühten im 16. Jahrhundert wirtschaftlich auf. Bremen gewährte den Bürgern mancherlei Rechte: Sie durften Bier brauen und Schnaps brennen und im ganzen Amt und in anderen Gebieten verkaufen. Handel und Gewerbe nahmen einen besonderen Aufschwung. Es durfte Markt abgehalten werden und jedes Handwerk konnte im Ort ansässig sein.
Bis zum Ende des 16. Jahrhundert setzte der Rat der Stadt Bremen bremische Bürger gegen eine Pachtsumme als Amtmänner in Bederkesa ein. Danach übernahm die Stadt die Herrschaft in eigener Regie. Als Zeichen der Gerichtshoheit ließ Bremen 1602 den Roland im Burghof errichten.
Es gelang dem Rat der Stadt Bremen im Dreißigjährigen Krieg sogar, Flecken und Amt Bederkesa mehr als andere Gebiete im Erzbistum Bremen vor Plünderungen und Brandschatzungen zu bewahren.
Im Westfälischen Frieden (1648) wurde das bisherige Erzbistum Bremen der Krone Schwedens zugesprochen. Bremen jedoch verweigerte die Abtretung seiner Landesgebiete, so holte sich die Großmacht Schweden 1654 mit Gewalt, was sie als ihr Eigentum betrachtete. Darunter war auch das Amt Bederkesa. Das Amt Bederkesa kam 1661 mit seinen Einkünften gegen eine Summe von 40.000 Reichstalern in den Pfandbesitz des General Feldmarschalls Graf Hans-Christoph von Königsmarck. Die Burg war in den nachfolgenden Jahren Wohnsitz von Königsmarcks Frau und Enkelinnen, wozu auch die berühmte Aurora zählte.
17. Jahrhundert
18. Jahrhundert
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts verlor Schweden unter Karl d. 12. im Nordischen Krieg seine europäische Großmachtstellung. Das Kurfürstentum Hannover erwarb 1720 für eine Summe von 1.090.000 Reichstalern die Herzogtümer Bremen und Verden von Schweden. Erst nach langen Verhandlungen wurden 1735 auch die Rechte der Familie von Königsmarck am Amte Bederkesa gegen Erstattung der Pfandsumme von Kurhannover eingelöst. Die Einwohnerzahlen wiesen in der ungefähr 150 Jahre dauernden hannoverschen Epoche nur geringfügige Schwankungen auf und bewegten sich zwischen 1000 und 1300.
Nach den Hannoveranern kamen die Preußen, diese verlegten den Amtssitz nach Lehe, und damit wurde es ruhig im Flecken. Eine markante Persönlichkeit war Hauptmann Böse, der Sohn eines Bremer Zuckerfabrikanten. Er hatte mit einer eigenen Einheit gegen Napoleon gekämpft, nun nahm er hier im Brunnenholz seinen Wohnsitz. Er wurde Wohltäter für den Ort und das Sietland, das unter dem Meeresspiegel lag und dessen Bewohner stetige Überflutungen zu erleiden hatten.
19. Jahrhundert
Durch seine Initiative wurde der Hadelner Kanal gebaut. 1876 erhielt Bederkesa ein königliches Lehrerseminar am Brunnenholz und 1896 eine Eisenbahnverbindung in die Stadt Bremerhaven.
20. Jahrhundert
Das Seminar wurde 1927 Internatsgymnasium und erfreut sich großer Beliebtheit. Bederkesa wurde Luftkurort, Moorheilbad und trägt seit 1996 die Bezeichnung Bad.
Quelle: www.Bad-Bederkesa.de (mit freundlicher Genehmigung der Samtgemeinde Bederkesa)
Museen
Museum Burg Bederkesa
Museum für Archäologie und Kulturgeschichte
Museumsbahn
Historische Bahnlinie von Bederkesa bis Bremerhaven
Museum des Handwerks
Das Museum wurde im Sommer 1998 eröffnet, die Trägerschaft übernam die 14 Innungen mit 22 Handwerksberufen umfassende Kreishandwerkerschaft Bremerhaven Wesermünde. Das Museum bietet einen Einblick in die verschiedenen Handwerksberufe und deren Geschichte, so sind unter anderem Gegenstände der Zimmermänner, Seilmacher, Schriftsetzer und Drucker, Fischer, Satzer, Uhrmacher und vieles mehr zu sehen. An angekündigeten Aktionstagen werden die verschiedenen Berufe vorgeführt.
Heimatmuseum „Jan Christopher Hus“
in Flögeln; historische, handwerkliche und kulturelle Gerätschaften des Leben in der Vergangenheit
Burg Bederkesa
Zur Geschichte der Burg Bederkesa
- 12. Jh. Anfang des Burgenbaues am damaligen Randbereich des Bederkesaer Sees
- um 1400 letzter Bau einer Temburg („Motte") auf dem aufgeschütteten Burgberg
- 1421 Burg und Herrschaft Bederkesa in bremischem Besitz
- 1460 Bau des Südflügels (Bauinschrift heute über dem Haupteingang)
- 1536 Bau des Nordflügels
- 1579 Errichtung des Mittelbaues
- 1602 Aufstellung des Rolandes auf einem gekuppelten Brunnen
- 1604 Veröffentlichung des Kupferstiches von Wilhelm Dilieh
- 1612 Bau des Treppenturmes
- 1654 Einnahme der Burg durch den schwedischen Feldmarschall Hans Christopher von Königsmarck
- 1735 Burg und Amt Bederkesa im Besitz von Kurhannover
- um 1745 Abbruch des Turmes und weiterer Gebäudeteile. Fachwerkanbau
- 1881 Verkauf der Burg in Privatbesitz, Nutzung u. a. als Gastwirtschaft und Hotel
- 1975/77 Ankauf der verfallenden Burg durch den Landkreis Wesermünde
- 1977-83 Restaurierung und Wiederaufbau durch den Landkreis Cuxhaven
Sehenswert
Das Moorbad
Die Windmühle
Holzurburger Wallanlagen
Steinbackofen
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Der See aus der Ferne
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Der See und der Hadelner Kanal
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Die große weite Wasserfläche des Sees
Firmen
Camping-Park Bederkesa mit über 500 Stellplätzen
Bauwerke
Naturdenkmäler
Persönlichkeiten
- Hauptmann Böse
Geschichte von Hadeln und Wursten
Sagen und Legenden
- Der Name von Bederkesa
Quelle:
„Hake Betken siene Duven“ Das Sagenbuch von Elb- und Wesermündung
ISBN 3-931771-16-4 von den Männern vom Morgenstern
Weblinks