Methylhydrazin
Strukturformel | |||||
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Strukturformel von Monomethylhydrazin | |||||
Allgemeines | |||||
Name | Monomethylhydrazin | ||||
Andere Namen | MMH | ||||
Summenformel | CN2H6 | ||||
CAS-Nummer | 60-34-4 | ||||
Kurzbeschreibung | Farblose, an Luft rauchende, brennbare Flüssigkeit. | ||||
Eigenschaften | |||||
Molmasse | 46,07 g/mol | ||||
Aggregatzustand | flüssig | ||||
Dichte | 0,88 g/cm³ | ||||
Schmelzpunkt | -52 °C | ||||
Siedepunkt | 87 °C | ||||
Dampfdruck | 49,3 hPa (20 °C) | ||||
Löslichkeit | Löslich in Wasser, Alkohol und Ether. | ||||
dynamische Viskosität | ? * 10-3 Pa * s (20 °C) | ||||
Sicherheitshinweise | |||||
Gefahrensymbole | |||||
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R- und S-Sätze |
R: 11-24/25-26-34-40-51/53 | ||||
MAK | - | ||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Normbedingungen. |
Geschichte
Momomethylhydrazin wird seit den 1990ern aufgrund seiner etwas größeren Dichte und dadurch auch etwas höheren Leistungsfähigkeit vermehrt an Stelle von 1,1-Dimethylhydrazin als lagerfähiger Raketentreibstoff zusammen mit dem Oxidator Distickstofftetroxid verwendet. In Satelliten wird es hingegen schon seit den 1980er als Treibstoff verwendet.
Vorkommen und Verhalten in der Umwelt
Es sind keine natürlichen Quellen von Monomethylhydrazin bekannt. Aufgrund seines niedrigen Dampfdrucks und seiner hohen Reaktivität (insbesondere gegenüber Ozon) ist eine weiträumige Verteilung bei Eintrag in die Umwelt nicht zu erwarten, und es erfolgt ein schneller Abbau.
Gewinnung/Darstellung
Aus Methylamin und Ammoniak (Dehydrierende Kondensation über Katalysatoren) oder Methylierung von Hydrazin.
Eigenschaften
Physikalisch/Chemische Eigenschaften
Farblose, fischartig riechende Flüssigkeit, die an der Luft raucht. Die Dämpfe von Monomethylhydrazin können die Haut und die Schleimhäute (Augen, Atemwege) reizen bzw. bei starker Belastung verätzen.
Verwendung
- Als brennbare Komponente von flüssigen Hypergolischen Raketentreibstoffen, wobei es in Kombination mit Distickstofftetroxid als Oxidationsmittel eingesetzt wird. Das Aestus-Triebwerk der EPS Oberstufe der Ariane 5 verwendet diese Treibstoffkombination.
Physiologie
Monomethylhydrazin wird leicht über die Haut aufgenommen und hat sich im Tierversuch als eindeutig krebserzeugend erwiesen.
Wiki-/Weblinks
Siehe auch: