Stafelalp
Die Stafelalp ist eine Alp oberhalb von Davos im schweizerischen Kanton Graubünden. Sie liegt auf 1900 m ü. M.. Auf der Alp stehen vierzehn Wohnhütten und zwei kleine Ställe. Eine Alpgenossenschaft, bestehend aus alteingesessenen Geschlechtern der Fraktion Davos Frauenkirch, bewirtschaftet die Weiden und Bauten. Durch verschiedene Werke des Malers Ernst Ludwig Kirchner ist die Stafelalp berühmt geworden.
Geschichte
Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Gegend um Frauenkirch von den Walsern besiedelt. Die Existenz der Alp als Sömmerungsort des Viehs kann mindestens bis ins frühe 15. Jahrhundert zurückverfolgt werden.[1] Der Name «Stafel» bezieht sich auf den Besammlungsplatz der Kühe als auf die Bauart der Wohnhütten, die sich ebenfalls Stafel nennt. Im Erdgeschoss befinden sich Viehstallungen, darüber die Wohn- und Schlafräume der Bauern und ihrer Helfer.
Kirchner auf der Stafelalp

Während seines ersten längeren Aufenthalts in Davos im Mai 1917 äusserte Ernst Ludwig Kirchner den Wunsch, sich im Sommer auf eine einsame Alp zurückzuziehen, um von seinen Nervenlähmungen zu genesen. Mit seiner aus Berlin mitgebrachten Pflegerin, «Schwester Hedwig», mietete er eine von zwei Stafelalp-Hütten im Besitz des Bauern Johann Ruesch.
Von Herbst 1918 bis Herbst 1923 lebte Kirchner im Haus «In den Lärchen» in Frauenkirch. Von dort begab er sich mehrmals auf die Stafelalp. 1920 malte er das Aquarell und das Ölbild «Alte Sennhütte». Ab 1923 besuchte er die Stafelalp nur noch sporadisch.
Tourismus
Die Stafelalp liegt am Walserweg, einem Weitwanderweg durch Graubünden. Sie ist ausserdem in rund einer Stunde von Davos Frauenkirch auf dem Skulpturenweg oder über den knapp dreistündigen Höhenweg von der Schatzalp erreichbar. Das ganzjährig bewirtete Gasthaus auf der Stafelalp wird im Winter auf Ski- und Schneeschuhtouren aufgesucht.
Literatur
- Andreas Giedion (Hrsg.): Die Architektur der Davoser Alphütten. Ernst Ludwig Kirchners «Alte Sennhütte» und ihr Vorbild. Scheidegger & Spiess, Zürich 2003, ISBN 3 85881 142 4.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eberhard W. Kornfeld: Die Stafelalp ob Frauenkirch. In: Die Architektur der Davoser Alphütten., S. 10-20.
Koordinaten: 46° 46′ 11,4″ N, 9° 47′ 7,2″ O; CH1903: 779220 / 182531