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Schierker Feuerstein Arena

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Die Feuerstein-Arena ist eine seit Mai 2016 in Bau befindliche Multifunktionsarena im Ortsteil Schierke der Stadt Wernigerode im Hochharz in Sachsen-Anhalt. Damit soll die "Wiederbelebung Schierkes als Sankt Moritz des Nordens vorangetrieben" werden.[1]

Lage

Die Feuerstein-Arena liegt im Unterdorf von Schierke am Fuß des Barrenberges zwischen dem Kurpark und einer über die Kalte Bode führenden Straßenbrücke. Unweit der Arena befindet sich die zum Parkhaus führende Talstraße.

Namensgeber der Arena ist der Schierker Feuerstein.

Geschichte

Eiskunstlauf in Schierke, 1950
denkmalgeschützter Wettkampfrichterturm, 2016

Die Feuerstein-Arena wird aus dem Natureisstadion hervorgehen, das sich an dieser Stelle befand und im Zuge der Durchführung der 1. DDR-Meisterschaften im Wintersport 1950 errichtet worden und über die Jahre baufällig geworden war. Das Stadion ist Heimstätte des Eishockeysportverein Schierke. In der Wintersaison konnte bei entsprechender Witterung dort Eis gelaufen werden. Die Ausleihe von Schlittschuhen war möglich. An zwei Wochentagen fanden Eisdiscos statt.[2]

An der Stelle der früheren Eisstadions an der Kalten Bode befand sich bereits seit 1911 ein Eissportplatz. Dort wurde über Jahrzehnte Eishockey gespielt. Am 5. Februar 1911 fand mit einem Spiel zweier Eishockey-Mannschaften aus Berlin die feierliche Einweihung dieses neu errichteten Eissportplatzes in Schierke statt.

Bereits zu Beginn des Jahres 2013 hatte das Kompetenzzentrum Stadtumbau mit der Stadtverwaltung von Wernigerode einen europaweiten Architekturwettbewerb für die Reaktivierung und Neugestaltung des unter Denkmalschutz stehenden Eisstadions in Schierke ausgeschrieben. Die Kosten sollten dabei ursprünglich den Rahmen von drei Millionen Euro nicht überschreiten.

Der im Mai 2013 gebildete zeitweilige Ausschuss "Ortsentwicklung Schierke" der Stadtrats Wernigerode unter Vorsitz des Oberbürgermeisters Peter Gaffert stellte die Umbaupläne in der ersten Ausschusssitzung vor. Zwei Drittel der Kosten, deren Höhe damals auf ca. 6 Millionen Euro berechnet worden sind, wird das Land Sachsen-Anhalt übernehmen.[3] Der Stadtrat von Wernigerode stimmte im Mai 2014 dem Bauvorhaben mit 21 zu 16 Stimmen zu. Die Kosten wurden zu diesem Zeitpunkt mit 6,4 Millionen Euro berechnet. Hinzu werden weitere Kosten in Höhe von ca. 670.000 Euro für Erschließung, Bau einer neuen Brücke über die Kalte Bode und die Ausstattung der Feuerstein-Arena kommen.[4]

Die feierliche öffentliche Grundsteinlegung fand am 18. Mai 2016 im Beisein des Verkehrsministers Thomas Webel, des Finanzministers André Schröder, des Wirtschaftsministers Jörg Felgner, des Oberbürgermeisters Peter Gaffert und anderer hochrangiger Gäste statt. Dabei wurde bekannt gegeben, dass Bund und Land das Bauvorhaben mit rund 5,2 Millionen Euro aus dem Programm Stadtumbau Ost fördern wird.[5] Die Kosten der Projektes wurden nun mit 7,05 Millionen Euro berechnet.[6]

Die Eröffnung der Feuerstein-Arena ist zum Beginn der Wintersaison am 1. Dezember 2017 geplant. Die Arena ein zentraler Baustein der Orts- und Tourismusentwicklung in Schierke. Das Eislaufen soll durch die geplante überdachte, 25 mal 56 Meter große Kunsteisfläche und die in den Erdboden eingebaute Kälteplatte in den Wintermonaten witterungsunabhängig möglich sein. Das Dach ist wie ein Kartoffelchip geschwungen, 15 Meter hoch und besteht aus einer Glasfasernmembran. Der Besucherbereich bleibt hingegen ohne Überdachung. Ferner ist der Bau zweier Funktionsgebäude auf dem Gelände geplant, die zur Ausleihe von Schlittschuhen, Bistro-, WC- und Umkleideräume sowie als Lager und zur Unterbringung der Kältetechnik dienen sollen.

In den Sommermonaten ab 2018 sind in der Feuerstein-Arena Konzerte und andere Kultur- oder Sportveranstaltungen geplant.

Der Entwurf der Feuerstein-Arena stammt von den GRAFT Architekten, die Lars Krückeberg bei der Grundsteinlegung 2016 vertrat.[7]

Siehe auch

Im nur wenige Kilometer von Schierke entfernten niedersächsischen Braunlage gibt es ebenfalls ein Eisstadion, das Platz für über 2500 Zuschauer bietet und ganzjährig betrieben wird.[8] Im Gegensatz zum Eisstadion in Braunlage werden die Plätze für die Zuschauer in der Feuerstein-Arena in Schierke nicht überdacht werden, sondern bleiben im Freien und damit der Witterung ausgesetzt.

Einzelnachweise

  1. Winterberg-Projekt „Meilenstein“ für Tourismusgebiet (Artikel in der Volksstimme vom 15. April 2016)
  2. Eisstadion Schierke
  3. [1]
  4. Wernigerode baut Eisstadion für rund 6 Millionen Euro
  5. Schierke am Brocken „Feuerstein-Arena“ soll sieben Millionen Euro kosten
  6. Ivonne Sielaff: Baustart für den Kartoffelchip'. In: Harzer Volksstimme vom 19. Mai 2016, S. 2
  7. Ivonne Sielaff: Baustart für den Kartoffelchip'. In: Harzer Volksstimme vom 19. Mai 2016, S. 2
  8. Homepage der Eisstadions Braunlage

Koordinaten: 51° 45′ 45,4″ N, 10° 39′ 44,5″ O