Magdeburger Halbkugeln
Mit den Magdeburger Halbkugeln demonstrierte Otto von Guericke 1663 am Hof des Kurfürsten Friedrich Wilhelm Effekte des Luftdrucks und bewies damit die Existenz der Erdatmosphäre.

Hierfür legte Guericke zwei ca. 50 cm große Halbkugelschalen so aneinander, dass sie eine Kugel bildeten. Anschließend entzog er dem so entstandenen Hohlraum mit der von ihm erfundenen Kolbenpumpe die Luft. Der Luftdruck, der nun nur von außen auf die Kugelhälften wirkte, drückte diese so stark zusammen, dass sich diese selbst mit 16 Pferden nicht mehr auseinander ziehen ließen. Sie konnten erst wieder getrennt werden, nachdem Luft in die Kugeln einströmte.
Die Original-Halbkugeln von Guericke's werden im Deutschen Museum in München aufbewahrt.
Legende zur nebenstehenden Abbildung:
- Seile (die Pferde ziehen links und rechts außerhalb des Bildes)
- Querholz, an dem die Seile befestigt sind
- Mit Wachs und Öl getränkter Lederring, der die beiden Kupferhalbkugeln abdichtet
- Absperrhahn zur Evakuierung
- Silberring zum Halten der Seile
Trivia

- Die Halbkugeln sind Motiv auf mindestens 2 deutschen Briefmarken.
- Anlässlich des 1200. Stadt-Jubiläums wurden - verteilt über das ganze Stadtgebiet Magdeburgs - stilisierte Magdeburger Halbkugeln als Skulpturen aufgestellt, die mit verschiedenen Motiven, die sich auf das gesellschaftliche Leben beziehen, bemalt sind.
- Es gibt die berühmten Halbkugeln auch als Pralinen.
- Auf dem Schild von Jeans von Levi Strauss & Co. wird eine Abwandlung der Skizze Gaspar Schotts verwendet, die zwei Pferde zeigt, die versuchen eine Hose zu zerreißen.
Literatur
- H.Dittmar-Ilgen: Warum platzen Seifenblasen, Hirzel-Verlag; S. 16: Die Magdeburger Halbkugeln