FC Red Bull Salzburg
Vorlage:Fußballklub Infobox Red Bull Salzburg ist ein österreichischer Fußballverein aus Salzburg im gleichnamigen Bundesland Salzburg, welcher in der T-Mobile Bundesliga, der höchsten österreichischen Spielklasse spielt. Die Heimstätte des Vereines ist das EM-Stadion Wals-Siezenheim. Die Vereinsfarben werden als Reminiszenz an die alte Austria aus Lehen mit Violett-Weiß angegeben, gespielt wird jedoch seit 2005 in rot-weißen Heim- und blauen Auswärtsdressen.
Geschichte
Der Sportverein wurde am 13. September 1933 unter dem Namen SV Austria Salzburg, durch eine Fusion des Arbeitervereins FC Rapid Salzburg und bürgerlichen Vereins FC Hertha Salzburg gegründet. Aufgrund der politisch prekären Situation in der damaligen Zeit, wurden als Geste der politischen Unabhängigkeit und in Anlehnung an die Wiener Austria, die Vereinsfarben Violett und Weiß gewählt, da beide noch nicht von politischen Parteien verwendet wurden. In den ersten Jahren spielte der Verein in der Liga Oberösterreich-Salzburg, danach in der Salzburger 1. Klasse. Während der Kriegsjahre schloss sich der Verein mit seinen Konkurrenten Salzburger AK 1914 und 1. Salzburger SK 1919 zur Fußballgemeinschaft Salzburg zusammen, ab der Saison 1945/46 spielte der Klub wieder als Austria Salzburg in der 1. Klasse.
1953 schaffte Austria Salzburg den ersten Aufstieg in die Staatsliga A, der damals höchsten österreichischen Liga. Im Spieljahr 1970/71 feierte man hinter dem FC Wacker Innsbruck erstmals den Vizemeistertitel in der österreichischen Meisterschaft. Danach pendelte die Austria zwischen den beiden obersten Spielklassen, konnte sich aber in der Saison 1988/89 in der damaligen 2. Division für das Aufstiegs-Play-Off und in dieser für die 1. Bundesliga qualifizieren. Unvergessen sind aus dieser Zeit das Engagement des Wiener Ausnahmespielers und späteren Salzburg- und Nationalteamtrainers Hans Krankl und die Stadtderbies gegen den FC Salzburg.
In den Saisonen 1991/92 und 1992/93 wurde die Mannschaft mit erfahrenen Bundesligaspielern wie Christian Keglevits, Peter Hristic, Andreas Reisinger und Gerry Wilfurth weiter verstärkt und holte hinter der Wiener Austria jeweils den Vizemeistertitel. In der Saison 1993/1994 eroberte Salzburg unter Trainer Otto Baric schließlich den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte. Im selben Jahr erreichte der SV Salzburg das UEFA-Cup Finale und verlor gegen Inter Mailand knapp im Hin- und Rückspiel jeweils mit 0:1. Im darauffolgenden Jahr konnten die Salzburger den Titel verteidigen, sich als erste österreichische Mannschaft für die UEFA Champions League qualifizieren und dort gegen die späteren Finalisten Ajax Amsterdam und AC Mailand, sowie AEK Athen Talentproben ablegen.
Das Spiel gegen AC Mailand war geprägt von Ausschreitungen der italienischen Fans, die den Salzburger Torwart Otto Konrad mit Flaschen und Feuerzeugen bewarfen und so auch eine verletzungsbedingte Auswechselung provozierten. Umstritten war auch die Entscheidung des Schiedsrichters das Spiel nach den Ausschreitungen wieder anzupfeifen. Am grünen Tisch wurde der AC Mailand verurteilt und verlor die gewonnenen Punkte. Doch die Tore wurden zum Torverhältnis dazugezählt und aufgrund dessen stieg der AC Mailand dann auch auf.
Das nächste Jahr war von internen Machtkämpfen und Trainerwechsel geprägt. Auf den Abgang von Otto Baric folgte Herman Stessl und auf ihn Heribert Weber. Die Saison 1995/96 beendete die Mannschaft auf dem enttäuschenden 8. Platz, hinter Aufsteiger SV Ried. Als großer Außenseiter in die Saison 1996/97 gestartet, holte die Salzburger Mannschaft den dritten Meistertitel. Trotz des Abganges von Stars wie Otto Konrad zu Real Saragossa, Heimo Pfeifenberger zu Werder Bremen und Wolfgang Feiersinger zu Borussia Dortmund gelang es der umgestalteten Mannschaft gegen die höher eingeschätzten Mannschaften von SK Rapid Wien und SK Sturm Graz den Titel zu erobern.
Die Saison 1997/98 war von Ernüchterung geprägt. Der verpassten Champions League Qualifikation gegen Sparta Prag (0:0 daheim, 0:3 auswärts) folgte die Enttäuschung in der ersten UEFA-Cup Runde gegen RSC Anderlecht (4:3 Daheim, 2:4 Auswärts). Die nächsten Saisonen sollten sich die Erwartungen des SV Wüstenrot Salzburg nach unten schrauben.
Danach kämpfte Salzburg lange Zeit gegen den Abstieg aus der Bundesliga, unter anderem aufgrund finanzieller Misswirtschaft und unglücklicher Transferpolitik. Die Saison 2003/04 schloss Salzburg auf dem 7. Platz ab und schied im UEFA Cup, nach einem unerwarteten Erfolg gegen Udinese Calcio in der 1. Runde (0:1 daheim, 2:1 auswärts), in der 2. Runde gegen den AC Parma aus.
Am 6. April 2005 übernahm Red Bull die Salzburg Sport AG und damit ebenfalls den SV Wüstenrot Salzburg. Am 3. Juni wurde der Verein in Red Bull Salzburg umbenannt und Rudolf Quehenberger von Rudolf Theierl als Präsident abgelöst.
Im März 2006 kaufte Red Bull den US-amerikanischen Fußballklub New York Metro Stars. Damit ist dieser, nunmehr Red Bull New York genannte Verein, neben Red Bull Salzburg der zweite Fußballklub in Mateschitz-Besitz.
Neuer SV Austria Salzburg
Die Vereinsfarben von Red Bull Salzburg sind im Statut weiterhin als violett-weiß genannt, allerdings sind diese Farben im neuen Vereinswappen und den neuen Dressen nicht zu finden. Unter anderem deswegen wird die Übernahme von Red Bull von Fußballanhängern, sowie den meisten Austria-Salzburg-Fanklubs, als Negativbeispiel der voranschreitenden Kommerzialisierung im Fußball gesehen und die Initiative Violett-Weiß (IVW) gegründet.
Weitere Konfliktpunkte zwischen der Vereinsführung und der IVW waren die fehlende Akzeptanz der Vereinsgeschichte und die Umwandlung des Stehplatzsektors in Sitzplätze. Um eine Einigung zu erreichen, wurde mit den Fanklubs gemeinsam zu friedlichen Protestmaßnahmen aufgerufen. Es gab in Zahlreichen österreichischen und europäischen Stadien Solidaritätsbekundungen mit den „violetten Anhängern“. Trotzdem scheiterten am 15. September 2005 die Verhandlungen zwischen der Initiative Violett-Weiß und der Vereinsführung endgültig, da Red Bull vor allem bei den Farben des Heimtrikots zu keinem Kompromiss bereit war. Daher kam es am 7. Oktober 2005 zur Gründung des Sportverein Austria Salzburg, der zur Frühjahrsrunde 05/06 in Spielgemeinschaft mit dem PSV Schwarz-Weiß Salzburg in der Landesliga Salzburg (4. Liga) spielt und bereits über eine große Anhängerschaft verfügt.
Namensänderungen und Fusionen
- SV Austria Salzburg von 1933-1943
- Zusammenschluss mit anderen Vereinen zur FG Salzburg von 1943-1945
- SV Austria Salzburg von 1945-1949
- TSV Austria Salzburg (nach Fusion mit dem ATSV Altstadt) von 1949-1973
- SV Gerngroß A. Salzburg (Austria wurde nicht ausgeschrieben) von 1973-1976
- SV Sparkasse Austria Salzburg von 1976-1978
- SV Casino Salzburg von 1978-1997
- SV Wüstenrot Salzburg von 1997-2005
- Red Bull Salzburg seit 3. Juni 2005
Dazu kam es in der Geschichte des selbst aus einem Zusammenschluss zweier Vereine hervorgegangen Klubs zu mehreren teilweise temporären Fusionen mit kleineren Vereinen, wie dem SK Vorwärts Maxglan, dem Sportclub Oberascher und dem ATSV Altstadt. 1986 wurde ein geplanter Zusammenschluss mit dem Salzburger AK 1914 zum Casino-SAK von seiten der Nonntaler abgelehnt. 1989 plante man eine Fusion mit dem FC Salzburg zum FC Austria Taxham, die von den Taxhamern genauso rigoros abgelehnt wurde, wie eine weitere geplante Zusammenlegung der Vereine im Jahr 1991 zum FC Casino Salzburg. Erst 1996 konnte die Austria den mittlerweile etwas in die roten Zahlen gekommenen kleinen Bruder von einem Zusammengehen überzeugen. Allerdings fand die Fusion des FC Salzburg mit der Amateurmannschaft der Austria statt die dadurch endlich einen eigenen Heimplatz zur Verfügung hatte.
Titel und Erfolge
Titel
- 3 x österreichischer Meister: 1994, 1995 und 1997
- 3 x Supercup-Sieger: 1994, 1995, 1997
- 1 x ÖFB-Hallen-Cup-Sieger: 1999
- 1 x Sieger des Wiener Stadthallenturniers: 1970
Erfolge
- 1 x Teilnahme an der Hauptrunde der Champions League: 1994/1995
- 1 x UEFA-Cup-Finalist: 1994
- 1 x Mitropa-Cup-Finalist: 1971
- 3 x Österreichischer Vizemeister: 1971, 1992, 1993
- 4 x Österreichischer Pokalfinalist: 1974, 1980, 1981, 2000
- 2 x Meister der 2. Division der Bundesliga: 1978, 1989
- 41 Erstligateilnahmen: als Austria Salzburg von 1954-1957, 1960-1961, 1963, 1966, 1968-1977, 1979-1985, 1989-2005, als Red Bull Salzburg seit der Saison 2005/06
Torschützenkönige
- 1990/91: Oliver Bierhoff (23 Tore)
- 1993/94: Heimo Pfeifenberger, Nikola Jurčević (jeweils 14 Tore)
- 1998/99: Edi Glieder (22 Tore)
Salzburgs Meisterkader
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In den Klammern wird die Anzahl der getätigten Spiele während der Saison sowie die Anzahl der erzielten Tore angegeben.
Weitere bekannte Spieler
- Oliver Bierhoff
- Thomas Häßler
- Andreas Ibertsberger
- Richard Kitzbichler
- Hans Krankl
- Toni Polster
- Hannes Reinmayr
- Gerald Willfurth
- Hannes Winklbauer
Führungsstruktur
Präsidium
- Präsident: Rudolf Theierl
- Vize-Präsident: Heinz Kluppenegger
- Geschäftsführer: Kurt Wiebach
- Ehrenpräsident: Rudolf Quehenberger
Sportliche Abteilung
- Trainer: Kurt Jara (seit 1. Juli 2005)
- Co-Trainer: Manfred Linzmaier
- Tormann-Trainer: Herbert Ilsanker
Aktueller Kader
Torhüter
- 01 -
Alexander Manninger (1995-1996, zurück seit 2005)
- 22 -
Heinz Arzberger (seit 1998)
- 23 -
Pascal Grünwald (seit 2003)
- 24 -
Martin Eisl (seit 2001)
Verteidigung
- 02 -
Christoph Jank (seit 1999)
- 03 -
László Bodnár (seit 2006)
- 04 -
Thomas Linke (seit 2005)
- 06 -
Alex von Schwedler (seit 2005)
- 14 -
Alexander Pöllhuber (seit 2004)
- 15 -
Aleksander Knavs (seit 2005)
- 25 -
Ronald Gercaliu (seit 2006)
- 33 -
Thomas Winklhofer (1992-2000, zurück seit 2002)
Mittelfeld
- 05 -
Ezequiel Carboni (seit 2005)
- 08 -
Roland Kirchler (2003-2004, zurück 2005)
- 10 -
Andreas Ivanschitz (seit 2006)
- 11 -
Patrik Jezek (seit 2005)
- 12 -
Maynor Suazo (seit 2003)
- 17 -
Jürgen Pichorner (seit 2003)
- 18 -
Markus Schopp (Kapitän; seit 2005)
- 20 -
Markus Scharrer (seit 2005)
- 28 -
René Aufhauser (1997-2001, zurück seit 2005)
Angriff
- 07 -
Alexander Zickler (seit 2005)
- 09 -
Vratislav Lokvenc (seit 2005)
- 16 -
Wolfgang Mair (seit 2005)
- 19 -
Christian Mayrleb (seit 2005)
- 21 -
Marc Janko (seit 2005)
Trainer seit 1953
Max Breitenfelder | 1953 |
Karl Sesta | 1954 - 1955 |
Josef Graf | 1955 |
Gyula Szomoray | 1956 - 1957 |
Günter Praschak | 1957 |
Franz Feldinger | 1958 |
Karl Hummenberger | 1959 |
Erich Probst | 1960 |
Karl Vetter | 1960 - 1961 |
Ignac Molnár | 1962 - 1963 |
Günter Praschak | 1965 - 1969 |
Karl Schlechta | 1969 - 1971 |
Erich Hof | 1971 |
Michael Pfeiffer | 1972 |
Josip Sikic | 1972 - 1973 |
Günter Praschak | 1973 - 1975 |
Alfred Günthner | 1975 |
Hans Reich | 1976 |
Günter Praschak | 1977 |
Alfred Günthner | 1977 - 1980 |
Rudolf Strittich | 1980 |
August Starek | 1980 - 1981 |
Joszef Obert | 1981 - 1984 |
Hannes Winklbauer | 1984 - 1985 |
Dolfi Blutsch | 1986 |
Hannes Winklbauer | 1986 - 1987 |
Kurt Wiebach | 1988 - 30. Juni 1990 |
Otto Barić | 11. Juli 1991 - August 1995 |
Hermann Stessl | September 1995 - März 1996 |
Heribert Weber | März 1996 - 1. April 1998 |
Hans Krankl | 2. April 1998 - 9. Jänner 2000 |
Miroslav Polak | 10. Januar 2000 - 30. Juni 2000 |
Hans Backe | 1. Juli 2000 - 10. September 2001 |
Lars Söndergaard | 11. September 2001 - 31. Oktober 2003 |
Peter Assion | 1. November 2003 - 31. Dezember 2003 |
Walter Hörmann | 1. Januar 2004 - 15. März 2004 |
Peter Assion | 16. März 2004 - 31. März 2005 |
Nikola Jurcevic | 1. April 2005 - 18. April 2005 |
Manfred Linzmaier | 19. April 2005 - 30. Juni 2005 |
Kurt Jara | seit 1. Juli 2005 |
Weblinks
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