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Tengu

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Tengu in einem Teil einer Darstellung von Hokusai
Ein Elephant fängt einen fliegenden Tengu, Darstellung von Kuniyoshi

Tengu (jap. 天狗, wörtlich Himmelshund) ist der Name eines japanischen Fabelwesens, das in die Kategorie der Yōkai fällt. Ursprünglich als große Krähe dargestellt (Karasu-Tengu), etablierte sich nach und nach die Vorstellung der Tengu als eine Mischung aus Mensch und Vogel (Konsha-Tengu). Normalerweise leben Tengus in Bergen. (Deshalb bezeichnet man sie manchmal als Bergkobolde).

Tengu schlüpfen aus Eiern, haben jedoch eine menschliche Gestalt mit einer langen, schnabelartige Nase. Ihre Haut hat eine tiefrote Farbe und anstelle von Haaren wachsen ihnen Federn am Hals, auf der Schulter und auf dem Armrücken und alle Extremitäten enden in Adlerklauen. Sie leben in kleineren sozialen Verbänden in den Bergen und zeigen sich eher selten Menschen.

Tengu spielen in der volkstümlichen Variante der japanischen Shintō-Religion noch heute eine wichtige Rolle, so werden ihnen etwa Nahrungsgaben dargeboten, um sie zu besänftigen oder ihr Wohlwollen zu erregen. Minamoto no Yoshitsune soll von ihnen die Schwertkunst erlernt haben.

Europäer wurden früher ebenfalls als „Tengu“ bezeichnet. Dies bezog sich vor allem auf die aus japanischer Sicht sehr langen Nasen der Fremden. Heutzutage wird der Begriff Tengu auch im Zusammenhang mit „eingebildet, hochnäsig“ verwendet.