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Ernst Barlach

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Ernst Barlach (* 2. Januar 1870 in Wedel (Holstein), † 24. Oktober 1938 in Rostock) war ein deutscher Bildhauer und Schriftsteller.

Nach dem Kunststudium in Hamburg, Dresden und Paris arbeitete Barlach ab 1897 zunächst als freischaffender Künstler. 1906 unternahm er eine Reise nach Russland; er fand dort die gesuchte Ursprünglichkeit. In der Folgezeit schuf er blockhaft geschlossene Figuren.

Ab 1910 lebte Barlach in Güstrow. Hier hat er nach seinen Bedürfnissen ein Atelier und Wohnhaus am Inselsee bauen lassen, das besichtigt werden kann und in dem ein Großteil seiner Werke ausgestellt sind.

1924 wurde ihm der Kleist-Preis verliehen.

Als Bildhauer schuf er Ehren- und Mahnmale, die nach 1933 entfernt bzw. zerstört und nach 1945 wieder erneuert wurden, z.B. Der schwebende Engel im Dom von Güstrow, Der Geistkämpfer in Kiel und eine Figurengruppe im Magdeburger Dom. Barlach war auch bekannt für seine Holzplastiken und Bronzen.

Ein Großteil seiner Werke findet sich in Güstrow - Atelier am Inselsee und Gertrudenkapelle sowie im Güstrower Dom - und Ratzeburg sowie im Ernst-Barlach-Haus in Hamburg.

Außerdem war er - weniger erfolgreich - schriftstellerisch und als Grafiker tätig. Während der Zeit des Nationalsozialismus galt seine Kunst als entartet und er erhielt Berufsverbot.

Er wurde in Ratzeburg begraben.

Werke

  • 1908, Sitzendes Weib, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Pl 3048, 1689 (Leihgabe aus Privatbesitz), Fichtenholz, 20,5 x 17,2 x 10 cm
  • 1928, Der singende Mann, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Pl 3188, 1689 (Leihgabe der Stadt Nürnberg), Bronze, 50 x 47 x 42 cm
  • 1927, Güstrower Ehrenmal, Dom von Güstrow, Der schwebende Engel
  • 1928, Der Geistkämpfer, Kiel
  • 1929, Magdeburger Ehrenmal, Magdeburger Dom, Figurengruppe
  • 1936, Der Buchleser, Schwerin, Staatl. Museum, Bronze

Literatur

  • Lexikon der Kunst, Bd.1 (1987), S.404-406
  • Ursula Peters: Moderne Zeiten. Die Sammlung zum 20. Jahrhundert, in Zusammenarbeit mit Andrea Legde, Nürnberg 2000 (Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, Bd.3), S.81-83