Zum Inhalt springen

Alekos Panagoulis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. April 2006 um 12:30 Uhr durch 195.49.87.226 (Diskussion) (Werk als Dichter). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Alexandros Panagoulis (* 2. Juli 1939 in Glyfada, Athen; † 1. Mai 1976 ebenda) war ein griechischer Politiker und Dichter.

Er nahm aktiv teil an dem Kampf gegen die Militärdiktatur (1967 – 1974) in Griechenland. Er wurde berühmt durch seinen Attentatsversuch gegen den Diktator Georgios Papadopoulos am 13 August 1968, aber auch wegen seiner Haltung in der nachfolgenden Foltern die er in Gefangenschaft erleiden musste. Nach der Wiederherstellung der Demokratie wurde er zum Parlamentarier gewählt der Zentrumsunion E. K. (Enosis Kentrou) zugehörig.

Leben

Alexandros Panagoulis wurde in Glyfada (Athen) geboren als zweiter Sohn von Athena und Vassilios Panagoulis, ein Offizier der griechischen Armee. Sein Bruder Georgios Panagoulis war ein Opfer der Militärdiktatur und Efstathios sein anderer Bruder wurde ein Politiker. Er studierte an der National Technischen Universität von Athen (Metsovion Polytechnikum) in der Fakultät für Maschinenbau und Elektrotechnik.

Politik

Seit seiner Jugend war Alexandros Panagoulis von demokratischen Werten inspiriert. Er schloss sich der Jugendorganisation der Partei Zentrumsunion (E.K.), der sogennanten Jugendorganisation der Zentrumsunion (O.N.E.K) unter der Führung von Georgios Papandreou. Aus dieser Organisation wurde später die sogenannte Hellenische Demokratische Jugend (E.D.I.N). Nach der Wiederherstellung der parlamentarischen Demokratie wurde er am 3-ten September 1974 Generalsekretär dieser Organisation (E.D.I.N).

Wiederstand gegen die Diktatur

Alexandros Panagoulis nahm aktiv Teil an dem Kampf der Wiederherstellung der Demokratie in Griechenland und gegen das "Regime der Obristen". Er desertierte von seinem Millitärdienst wegen seiner demokratischen Überzeugung und gründete die Organisation Nationaler Widerstand. Im Exil, in Zypern, arbeitete er an Aktionspläne gegen die Diktatur. Er kehrte nach Griechenland zurück wo er mit Hilfe von Kollaborateure er einen Attentat gegen den Diktator Papadopoulos organisierte, am 13-ten August in der Nähe von Varkiza. Der Versuch misslang. Er wurde von einem Miltärgericht am 17ten November 1968 verurteilt und danach nach Ägina zur Exekution transportiert. Nach Interventionen und Druck aus dem Ausland wurde die Exekution gestoppt und stattdessen wurde er im Militärgefängnis von Bogiati (S.F.B.) am 25 November gebracht.

Alexandros Panagoulis widerstand jede Kooperation mit der Junta und wurde körperlich und psychisch gefoltert. Es gelang im am 5 Juni aus dem Militärgefängnis von Bogiati zu entkommen. Er wurde jedoch kurz danach gefasst und ins Kamp Goudi gebracht. Er kam wieder im Gefängnis im Bogiati in Einzelhaft aus der er einige Mal ohne Erfolg versuchte zu entkommen. Im August 1973, nach vierundeinhalb Jahre Gefängnis, wurde er als Folge einer Generalamnestie des Militärregimes aus der Haft entlassen. Er ging nach Florenz in Italien um von dort Widerstand weiter gegen das Regime zu leisten. Dort lernte er die Journalistin Oriana Fallaci die seine Partnerin wurde und später seine Biographie schrieb.

Wiederherstellung der Demokratie

Nach der Wiederherstellung der Demokratie wurde Alexandros Panagoulis 1975 ein Mitglied des Parlaments zugehörig der Partei Zentrumsunion - Neue Kräfte (E.K. – N.D.) Er griff viele Politiker an die offen oder insgeheim mit der Militärdiktatur arbeiteten. Wegen unterschiedlichen Meinungen mit der Führung seiner Partei tritt er aus dieser aus und blieb ein unabhängiger Parlamentarier. Unter den Politikern die er anklagte, trotz politischen Drucks diese zu unterlassen gehörte auch der Minister der Verteidigung Evangelos Averof . Panagoulis starb am 1-ten Mai 1976 im alter von 38 Jahren als Folge eines Verkehrunfalls in Vouliagmeni Avenue (Athen), einige Tage nur vor der Offenlegung von Archiven der Militärpolizei der Diktatur (E.S.A Archive) die er besaß. Diese Archive wurden nicht offengelegt, und sollen Informationen beinhalten über die Kollaboration von wichtigen Politikern mit der griechischen Junta. Es wurde viel spekuliert von der griechischen Presse über den Verkehrsunfall und seine Ursachen der als Versuch angesehen wurde seine Stimme zu verstummen.

Werk als Dichter

Alexandros Panagoulis wurde während der Diktatur täglich brutal gefoltert.Wegen seines Willens und seiner Überzeugung behielt er trotz der Belastung seine Haltung und seinen Humor. Man sagt er schrieb seine Gedichte während seiner Inhaftierung auf der Wand oder auf kleinen Zetteln, oft als Tinte soll er sein Blut verwendet haben. Viele seiner Gedichte sind nicht erhalten. Jedoch gelang es ihm einige Gedichte mit Hilfe seiner Freunde die ihn besuchten aus dem Gefängnis heraus zu schmuggeln oder er erinnerte sich an andere und schrieb sie wieder auf. Nach seiner Befreiung publizierte er eine Sammlung Gedichte unter dem Titel Vi scrivo da un carcere in Grecia (Ich schreib dir aus einem Gefängnis in Griechenland) mit einer Einleitung des italienischen Filmdirektors und intellektuellen Pier Paolo Pasolini. Er veröffentlichte vorher einige Sammlungen Gedichte auf Griechisch, einschliesslich Die Farbe (I Bogia).

Gedichte

Versprechung

Die Tränentropfen die du siehst

die aus unseren Augen fliessen

niemals glaube

sind Zeichen der Hoffnungslosigkeit

Es sind nur eine Versprechung

Versprechung für den Kampf

(Militärgefängnis Bogiati, Februar 1972)

Vi scrivo da un carcere in Grecia, 1974


Meine Adrese

Ein Streicholzteil als Bleistift

Blut auf dem Boden als Tinte

Das vergessene Verpackungspapier

Was soll ich dir schreiben

Meine Adresse vielleicht schaffe ich nur

die seltsame Tinte gefriert

Ich schreib dir aus einem Gefängnis

in Griechenland (Militärgefängnis Bogiati, 5 Juni 1971 – Nach Schlägen) Vi scrivo da un carcere in Grecia, 1974.


Vermächtnis

Das Leben und Werk von Alexandros Panagoulis zog das Interesse von Künstlern an. Der renormierte Musikkomponist Mikis Theodorakis, ebenfalls von der Junta verfolgt, vertonte einige seiner Gedichte. Außerdem wurde die Dichtung und das Leben von A. Panagoulis ein Studienobjekt einiger Forscher. Diese schliesst Un Uomo (A Man) mit ein, geschrieben von der der italienischen Journalistin Oriana Fallaci, seine Gefährtin.


Für viele Griechen machte Alexandros Panagoulis' Versuch des "Tyrannenmords" ihn zu einen Symbol der Freiheit, Demokratie, Menschenrechte und politische Freiheit. Er ist eine einzigartige Instanz eines gescheiterten Attentäters der zu einem Held der Demokratie erhoben wird aufgrund seines politischen Ethos.

Der griechische Staat, folgend dem Rat von Freunden und Bewunderern von Panagoulis, gab eine Briefmarke (1997), und eine frankierten Telefonkarte (1996) zu seiner Ehre heraus. Plätze (Platies) und Haltestellen wurden zu seiner Ehre nach ihm bennant wie etwa die Alexandros Panagoulis Metro-Haltestelle in Athen (2004).

Film

Panagulis Vive (Panagoulis Leben) (1980/1), Drehbuch: Giuseppe Ferrara , Piergiovanni Anchisi, Riccardo Iacona , Gianfrancesco Ramacci , in Zusammenarbeit mit Thanasis Valtinos, Produzent: Giouseppe Ferrara x Bilder: Silvio Fraschetti , Musik: Dimitris Nikolaou x 35 mm Kino 16 mm Fersehausgabe x Länge: 110', Teil A (von D – unvollständig), RAI, 1980.

Literatur

  • FALLACI, Oriana (1979), Un Uomo:Romanzo, Milan, Rizolli.
  • LANGLOIS, Denis (1969), Panagoulis, le sang de la Grèce, Paris, Maspéro.
  • MARDAS, Constantinos (1997), Alexandros Panagoulis – Probeaufführung des Todes, Athens [Griechisch].
  • PANAGOYLIS, Alexandros (1974), Vi scrivo da un carcere in Grecia (Ich schreib dir aus einem Gefängnis in Griechenland), Milan, Rizzoli.
  • PANAGOYLIS, Alexandros (1990), Altri seguiranno (Und andere werden folgen), Palermo, Flaccovio (Nachdruck).
  • PANAGOYLIS, Alexandros, The Poems, Athens, Papazisi (Datum unbekannt) [Griechisch]