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Buschhoven (Swisttal)

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Buschhoven ist ein Ort in der Gemeinde Swisttal in Nordrhein-Westfalen.

Geschichte

Römische Zeugnisse in Buschhoven sind die Eifelwasserleitung, die quer durch den Ortskern aus der nahen Eifel kommend über die Ville bis nach Köln (ca. 114 km Gesamtlänge) führte und die Römerstraße von Trier nach Bonn (6km Entfernung zur Stadtgrenze). Die Aquaeduktführung ist auf Schaubildern und die Betonröhre fragmentarisch als Relikt im Ortskern am historischen Weiher und im umgebenden Naturpark Kottenforst nahe der Kapelle zu besichtigen. Weiterhin ist eine als Eiserner Mann bezeichnete Eisenstele von ca. 1, 20 Höhe (Höhe ab Boden) zu erwähnen; wahrscheinlich ein historischer Messpunkt im angrenzenden Kottenforst im Verlauf der Eifelwasserleitung.

Die römische Vorgängersiedlung Buschhovens lag exakt auf einer 44 Kilometer langen schnurgeraden Kultlinie der aufanischen Matronen zwischen dem Bonner Münster und dem Matronenheiligtum auf der sogenannten Görresburg zu Nettersheim in der Eifel.

1113 wird Bishoveshoven erstmals urkundlich erwähnt.

In der Wasserburg zu Buschhoven wurden 1543 zwei Reformationsschriften (Einfaltigs Bedencken) durch Martin Bucer und Philipp Melanchthon für den Kölner Erzbischof Hermann V. von Wied verfasst. 1645 wurde die Burg im Dreißigjährigen Krieg zerstört.

1969 erfolgte die Eingemeindung Buschhovens in die Flächengemeinde Swisttal.

Buschhoven ist Wallfahrtsort mit der Rosa Mystica [[1]] und dem sich auf diese Figur beziehenden alljährlichen Rosenfest im Juni. Die Rosa Mystica kam ursprünglich aus Dünstekoven, ein weiterer Swisttaler Ortsteil, als Geschenk der damaligen Herrschaft. Zudem liegt Buschhoven auf einem der historischen Jakobswege, worauf die Muschel an der Versöhnungskiche hinweist.

Scharmützel mit amerikanischen Truppen sorgten 1945 für etliche Tote. Ein Kriegerdenkmal an der alten Poststraße erinnert an die Gefallenen der Weltkriege.

Weitere, nicht nur historische, (Bild-) Information ist über die homepage des Heimat- und Verschönerungsvereins zu erhalten. ([[2]])

Jetztzeit

Neben den Fragmenten der beeindruckenden Ingenieurleistung "Römische Wasserleitung" / Eifelwasserleitung sind als Sehenswürdigkeiten im durch Fachwerkbauten geprägten Ortskern die am historischen Dorfweiher gelegene, weithin sichtbare, katholische Katharinenkirche, die schon erwähnte, vormals katholische, nun evangelische, alte Kirche (Versöhnungskirche) mit einer renovierten und erweiterten Romantikorgel aus dem Jahre 1852 des weltweit bekannten Bonner Orgelbauers Korfmacher und die schon oben erwähnte Kapelle jenseits der am nördlichen Ortsrand entlang geführten B 56 zu nennen. Die Lage der Kapelle erlaubt insbesondere einen schönen Blick über die fruchtbare Zülpicher Börde und auf die Eifel am Horizont im Westen. Der umgebende Kottenforst als (Teil der Ville bzw. des sog. Vorgebirges zur Eifel, gleichzeitig Rest des Urstromtals des Rheins), ein Lieblingsrevier des Bonner Kurfürsten Clemens August, bietet, außer Wandermöglichkeiten, zahlreiche Reitwege (http://www.rsvk.de/). Die umliegenden Felder, meist für Getreide-, Kartoffel- u. Rübenanbau sowie Pferdehaltung genutzt, erlauben Spaziergänge mit Blick auf die Eifel im Westen. Radwege sind in Richtung Bonn und in Richtung Morenhoven bzw. durch den Kottenforst in verschiedene Richtungen geführt, vorhanden.

Es existiert neben einer Gaststätte/Hotel (Zum Römerkanal - bürgerlich), eine weitere, griechisch orientierte Gaststätte/Restaurant, ebenfalls auf der alten Poststraße (Hauptstraße) gelegen, mit bei beiden im Sommer zugänglichen Biergärten. Zugleich gibt es einen EDEKA- und einen Plus-Supermarkt. Bäckerei, Reinigung mit Hermes-Versand, Poststelle (DHL), Diversitätengeschäfte wie Haushaltswarengeschäft, Blumenhändler, Frisöre, Schlecker-Drogeriemarkt, nebst einigen weiteren Ladenlokalen und Angeboten, ergänzen. Dazu gehören z.B. Marktstände auf dem am Weiher und im Ortsmittelpunkt gelegenem Toniusplatz (1x wöchentlich). Ein italienisches Restaurant, eine Raiffeisenbank, mehrere Rechtsanwälte u. weitere Beratungsmöglichkeiten runden das Angebot ab. Um die vielen Pferde und andere Tiere kümmert sich der ortsansässige Veterinär. Diverse (Zahn-) Ärzte, eine Apotheke und andere Dienste sorgen für die Gesundheit und Betreuung der verhältnismäßig überalterten Bevölkerung.

Die nächsten Seniorenheime befinden sich in Rheinbach (ca. 6 km Entfernung) und Bonn. Gleichwohl gibt es eine Grundschule und zwei Kindergärten, wobei sich einer der beiden auf die Montessori-Pädagogik spezialisiert hat. Der Besuch weiterführender Schulen erfordert den (Schul-)Busverkehr nach Rheinbach als Stadt der Schulen, (u.a. drei Gymnasien, davon eines mit Internat; daneben ist die staatliche Glasfachschule als Besonderheit zu nennen), Bonn oder Swisttal-Heimerzheim. In Heimerzheim wird gerade (Start: Schuljahr 2006/2007) ein Realschulzweig an der bestehenden Hauptschule eingerichtet. Die Universität Bonn und die Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg mit Zweigen in Sankt Augustin, Rheinbach und Hennef ermöglichen den Erwerb höherer Qualifikationen in der näheren Region.

Die Busverbindung zur Bundesstadt Bonn (ca. 6 km bis zur Ortsgrenze) bzw. Swisttal-Heimerzheim/ Morenhoven, Linie 845, besteht werktags bis 0:15 h ab Bonn Hbf (genauere Angaben: www.vrsinfo.de.).

In der Flächengemeinde Swisttal, also auch in Buschhoven, gibt es außerdem noch das sog. AST (Anrufsammeltaxi), nähere Information sind ebenfalls über VRS erhältlich. Der nächste Bahnhof ist der Bahnhof Kottenforst (ca. 4 km Entfernung per Rad duch den Kottenforst) mit regelmäßig verkehrenden Zügen in Richtung Bonn (Innenstadt ca. 12 km) oder Rheinbach/Euskirchen nebst einem vor allem in den Sommermonaten beliebten Ausflugslokal. Der leichter und schneller über die B 56 erreichbare Bahnhof in Bonn-Duisdorf (ca. 6 km) gewährt die gleichen und weitere Anschlüsse. Die Entfernung bis zur Kölner Innenstadt (Dom) beträgt ca. 38 km via Autobahn (A 555) und Rheinuferstraße ca. 35 Minuten Fahrzeit.

Die über die Auffahrt Swisttal-Miel (ca. 4 km) Richtung Köln und über die Auffahrt Rheinbach (ca. 8 km) in Richtung Koblenz verlaufende A 61 ermöglicht, nebst den Anschlüssen in Bonn (A 555, 556), schnelle Verbindungen per Auto. Der Flughafen Köln-Bonn liegt in ca. 35 km Entfernung und ist über die B 56, den Konrad-Adenauer-Damm, A 565 u. A 59 in ca. 35 min. erreichbar. Eine Fluglärmbelästigung besteht in Buschhoven gleichwohl nicht, bzw. sehr selten sind Flugbewegungen bemerkbar. Die relativ nahgelegene Autobahn A 61 ist nur bei wenigen Wetterlagen als nicht störendes Rauschen im Freien vernehmbar.


Der sich in ein Ober- und ein Unterdorf aufteilende Ort dehnt sich momentan (2006) in westlicher Richtung durch ein am Waldrand gelegenes Neubaugebiet in Richtung Swisttal-Morenhoven aus.

Der französische Partnerort Quesnoy-sur-Deule bei Lille pflegt seit vielen Jahren eine freundschaftliche Beziehung zu Buschhoven.

Der örtliche Tennisverein verfügt über diverse Plätze am östlichen Ortsrand, der Fußballverein SV Hertha Buschhoven in unmittelbarer Nachbarschaft über einen Aschenplatz und Flutlicht nebst Sportlerheim. Der Schützenverein kann eine Schießanlage und einen Festsaal, ebenfalls neben dem Sportplatz gelegen, vorweisen. Die nächsten Schwimmbäder befinden sich in Rheinbach, Bonn, Heimerzheim oder Bornheim. Golfplätze existieren in Bornheim-Brenig (ca. 7 km) oder in Rheinbach-Peppenhoven (ca. 4,5 km).

Probleme bereitet ein in südlicher Richtung ca. 750 - 1000 m vom Ortsrand entfernter Kiesabbau, der eine Bürgeriniiative (Landschaftsschutzverein Kottenforst e.V, Tel. 02226-13937) auf den Plan rief. Eine Entscheidung über die Ausweitung der sich im Randbereich der Nachbargemeinden Rheinbach und Alfter befindlichen Nassauskiesung steht im zweiten Quartal des Jahres 2006 immer noch aus. Dabei sind Belange des Naturparks Kottenforst-Ville (Naturpark Rheinland), die zumindest durch entsprechende EU-Regelungen nebst diversen Bundes- u. Landesgesetzen, insbesondere des Landschaftsgesetzes NW, geschützt sind, entscheidungserheblich betroffen. Eine Genehmigung der Ausweitung dürfte daher eher unwahrscheinlich sein.

Einwohnerentwicklung

  • 1933: 318 Einwohner
  • 1939: 373 Einwohner
  • 2004: 3.170 Einwohner (1. Juli)
  • Swisttal gesamt: ca. 15.650 Einwohner (2005)

[[3]]: Gemeindeverwaltung [[4]]: Busverbindungen [[5]] Straßenverbindungen u. Lageplan [[6]]: Allgemeine Info nebst Ortskarte [[7]]: Gemeinsame site der Kirchen in Swisttal [[8]]: Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Swisttal

Internetanbindung

Buschhoven ist nicht mit DSL durch die Deutsche Telekom versorgt und wird dieses nach Pressemeldung vom 10. November 2005 (Bonner Generalanzeiger) auch nicht werden. Wie in vielen anderen Swisttaler Ortsteilen hat der Anbieter eifel-net jedoch eine Alternative zu DSL per Kabel mit gewissen Einschränkungen im Hinblick auf Verfügbarkeit u. Leistungsfähigkeit geschaffen. Gleiches gilt für das Konkurrenzunternehmen Nasaneunet.

Außerdem gibt es in kleinen Teilbereichen (Poststraße u. nahe Anlieger) die Möglichkeit zum Anschluß an das Kabelnetz des TV-Anbieters ish, nebst der üblichen Sat.-Anbindungsmöglichkeit. Dort ist Internetanschluß bis hin zu 6 MB/sek. möglich. Allerdings sind hierzu z.T. erhebliche Investitionen (Zuführung/Hardware) notwendig und es müssen meist unbenötigte TV-Leistungen mitbestellt werden. Die gegenwärtige Diskussion ist über das Swisttal-Forum [[9]] abrufbar und zu verfolgen.