Sayyid Ahmad al-Badawī
Sayyid Ahmad al-Badawī (arabisch أحمد البدوي, DMG Aḥmad al-Badawī; * um 1199 in Fès, Marokko; † 1276 in Tanta im Nildelta) war ein schāfiitischer Gelehrter, Prediger und Sufi.
Er ist Gründer des größten ägyptischen Sufi-Ordens (Badawiyya,-Orden) und zählt neben Abd al-Qādir al-Dschīlānī, Sayyid Ahmed Rifai, Ibrahim al-Disuqi zu den vier großen Polen der sunnitisch- sufitschen Tradition.
Nach Imam Schafii, dem Gründer der schafiitischen Rechtsschule, wird er als der größte Wali (arabisch ولي , DMG walī), Freund Gottes und Heiligen in Ägypten verehrt. Nach ihm sind es Seyyidet Nefise, Scherefeddin Kurdi und Abdullah Menufi Schazili.). Weil er sein Gesicht wie ein Beduine bedeckte, war er unter dem Namen al-Badawi, „der Beduine“ bekannt. Mütterlicherseits sowie väterlicherseits geht seine Abstammung auf den Propheten Mohammed zurück.
Kindheit und der Traum seines Vaters Schon im Kindesalter konnte Seyyid Bedevi den Koran auswendig auf rezitieren und wurde in der Kiraat-i Seba (Rezitieren des Koran auf sieben verschiedene Arten) unterrichtet. Vor allem in den Rechtswissenschaften der schafiitischen Rechtsschule sowie über die verschiedensten Sachgebiete, verfügte er über ein vertieftes Wissen. Als Sayyid Ahmad Badawī etwa sechs Jahre alt war, hatte sein Vater Sayyid Ali einen spirituellen Traum, wo man ihm sagte: ,,Oh Ali, verlasse diese Ortschaften. Ziehe um nach Marokko, lebe dort. Hierin sind viele Weisheiten.´´ Nach diesem spirituellen Zeichen machte er sich 1206 mit seiner Familie auf die Reise. Nach vier Jahren, wo er auf dem Weg Hilfe, Anerkennung und Geschenke bekommen hatte, kam er in Marokko an. Kurze Zeit später, starb er und wurde im Bab Mualla begraben.
Badawīs Traum Eines Tages war Badawī neben der Kaaba eingeschlafen. In seinem Traum sagte ihm jemand:,, Wache auf! Gedenke, dass Allah (arab. Gott) eins ist (-keine/n Partner/in hat, niemand/nichts ihm gleicht).´´ Er stand auf, vollzog die rituelle Waschung (Wudu’, arabisch وضوء) für das Gebet Salāt (arabisch صلاة )und machte danach Dhikr (arabisch ذكر الله, DMG ḏikr Allāh ‚Gedenken Gottes‘). Danach legte er sich wieder schlafen. Dieselbe Stimme hörte er dann wieder. Dieses mal: ,,Wache auf! Gedenke, dass Allah eins ist. Schlafe nicht! Wer hohe Deredschats (arab. Stufen, Stufen in Bezug zur Nähe zu Gott) erreichen möchte, schläft nicht. Weder kann so ein jemand etwas trinken, noch etwas essen. Mit ständigem Fasten und dem Gebet in der Nacht, wenn andere schlafen, solltest du gegen dein Nafs (نفس, DMG nafs Ego; Seele mit niederen Trieben und Eigenschaften) kämpfen. Stehe auf und mache es so! Dir werden hohe Hal (arab. Eigenschaften) und Deredschats gegeben werden.´´ Unter dem Einfluss dieses Traums stand Badawī auf und erzählte seinem älteren Bruder davon. Dieser empfahl ihm: ,,Behalte dies für dich und richte dein Leben nach dem, was dir mitgeteilt worden ist.´´ Badawī folgte dem Ratschlag seines Bruders und erreichte, was ihm versprochen worden war. Reise nach Babylonien Nachdem er dreimal hintereinander einen Traum gesehen hatte, begab er sich 633 auf eine Reise zu den Gräbern von den verstorbenen Sufi- Großmeistern Sayyid ʿAbd al-Qādir al und Sayyid Ahmed Rifai in Bagdad und in Tel Afar. Er besuchte aber auch die Schreine von anderen Sufimeistern, darunter auch sehr bekannte, wie die von Mansur Al-Hallādsch, Sirri Sakatii, Marufi Kerhii, Dschuneydi Bagdadi. Rückkehr und Einfluss im Reich der Ayyubiden 1236 kehrte er nach einer weiteren Vision, die ihn aufforderte, nach Tanta zurückzukehren, wieder ins Ayyubiden-Reich zurück. Bei seiner Ankunft im Reich der Ayyubiden, wurde er vom Sultan der Ayyubiden Al-Kamil Muhammad al-Malik persönlich empfangen. Der Ayyubiden-Sultan wurde kurze Zeit später, zu einem seiner Mürid (Schüler; (arabisch مريد „der Wollende). Sayyid Badawī wurde im Ayyubiden-Reich sehr bekannt. Gottverliebte kamen aus den verschiedensten Orten der Erde, um an seiner Suhbat (sufist. Unterhaltung zwischen Sheikh und Schülern) teilnehmen zu können.
Asketisches Leben und Wundertaten
Badawī befand sich im ständigen Zustand des Dhikr. Er gedenkte in jedem Moment an Gott, ließ ihn nicht für einen Augenblick aus seinem Herz. Dort fand bei ihm, auch das Materielle keinen Platz. Bis seine Bekleidung und sein Turban alt geworden waren und nicht mehr benutzt werden konnten, holte er sich kein Neues. Er fastete regelmäßig. Dabei fastete er so, dass er kurze Zeit vor Beginn der Morgendämmerung und zum Sonnenuntergang eine einzige Olive aß. Damit reinigte er und formte seinen Nafs in einen immer höheren spirituellen Zustand mit gottgeliebten Eigenschaften. Damit machte er für vierzig Tage weiter.
Aus Liebe zu Allah (arab. Gott) und überwältigt von dessen Macht befand er sich in einem Zustand, wo er tags- und nachtsüber mit seinen Augen den Sema (Himmel) beobachtete. Es kam auch vor, dass er für vierzig Tage und noch länger nicht aß und nicht trank. Das Schwarze seiner Augen war rot, wie glühende Kohle
Gesicht Sayyid Ahmad Badawīs
Badawīs Gesicht als Ort göttlicher Manifestationen
Sayyid Badawī war von langer und kräftiger Statur und hielt sich hauptsächlich draußen auf dem Dach seines Hauses auf. Er bildete seine Mürids aus, indem er sie nur mit seinen Augen ansah. Er konnte sie, ganz ohne dabei Worte auszusprechen, ohne mit ihnen zu reden, spirituell ausbilden. Damit erhöhte er die Deredschafts seiner Schüler und entwickelte sie spirituell weiter, was die Schüler sonst gewöhnlich nur durch jahrelange Anstrengungen erreichen würden. Dennoch unterhielt er sich aber auch mit ihnen, gab ihnen Ratschläge, hörte ihnen zu und kümmerte sich um ihre Angelegenheiten. Wenn ʿAbd el-ʿĀl mit jemandem zu ihm kam, der unwissend, ungebildet, fehlende Manieren, schlechtes Benehmen hatte, so richtete Badawī einmal seine Augen auf diesen Menschen. Dieser verlor dann durch den einmaligen Blick Badawīs seine schlechten Charaktereigenschaften und erreichte hohe spirituelle Eigenschaften und Deredschats. Badawī sagte dann zu ʿAbd el-ʿĀl: ,, Sage ihm, er soll zu jener Ortschaft gehen und den Menschen dort nützlich sein.´´
Er kümmerte sich besonders um seine Schüler ʿAbd el-ʿĀl und Abdulmecîd. Abdulmecîd empfand große Liebe zu Badawī. Mit der Zeit hielt er es nicht mehr aus, Badawīs Gesicht nicht ein einziges Mal gesehen zu haben. Denn Badawī ließ sein Gesicht wegen eines Nours (arab. Licht) und Manifestationen von Gottes Seite, die er von seinem Gesicht ausstrahlte, immer verdeckt. Als Abdulmecid Badawī seinen Wunsch, Badawīs Gesicht sehen zu können, äußerte, versuchte Badawī ihn von diesem Wunsch abzuhalten. Badawī sagte: ,,Schau mein Sohn. Höre mit deinem Verlangen auf. Denn du kannst es nicht ertragen, mich zu sehen.´´ ʿAbd el-ʿĀl fing an zu weinen und Badawī sprach zu ihm: ,, Seit 23 Jahren brennst du (in einem Zustand der Liebe), um mich zu sehen. Was ist es, was dich daran hindert (mein Gesicht zu sehen)? Sind es die zwei Lagen Tücher? Konnten deine Blicke noch nicht scharf genug werden, um hinter diese zwei Lagen Tücher schauen zu können?´´ Eines Tages kam ʿAbd el-ʿĀl wieder zu Badawī, als er auf dem Hausdach kniend saß. Badawī sprach zu ihm: ,,Hältst du immer noch daran (an deinem Wunsch) fest? ʿAbd el-ʿĀl antwortete: ,,Mein Sultan, ich kann an nichts anderes denken.´´ Badawī fragte: ,,Was wird passieren, wenn du mein Gesicht siehst?´´ ʿAbd el-ʿĀl entgegnete: ,,Ich weiß es nicht mein Sayyid. Ich weiß es überhaupt nicht. Aber ich habe es nicht geschafft, dieses Verlangen zu besiegen. Nehme es von mir oder öffne mir die Tür.´´ Badawī sprach: ,,Aber du wirst es nicht aushalten mein Sohn.´´ ʿAbd el-ʿĀl sagte: ,,Trotzdem mein Sayyid.´´ Badawī sagte: ,,Oh Abdulmecid! Du kannst es nicht ertragen mich zu sehen. Dein einmaliger Blick in meine Augen würde dir dein Leben nehmen. Ein Blick ist ein Leben. Abdulmecid sagte: ,,Mein Sultan! Wenigstens einmal möchte ich euer Gesicht sehen. Sollte ich sterben, so sterbe ich. Denn ich halte es nicht mehr aus.´´ Badawī nahm den Schleier vor seinem Gesicht ab. Abdulmecid sah in Badawīs Gesicht und starb beim Anblick der Manifestationen und des Nours in Badawīs Gesicht. ʿAbd el-ʿĀl lebte noch bis zum Tod Badawīs und führte Badawīs Orden fort.
Die Prüfung durch Rechtsgelehrten Der berühmte schafiitische (Schāfiiten)Rechtsgelehrte Ibn Ud-Dakik (1228 Yenba/ Saudi Arabien) schickte dem Gelehrten Abdulaziz Dirini die Nachricht: ,,Die Menschen interessieren sich sehr für Sayyid Badawī und lieben ihn sehr. Befrage ihn mit diesen Fragen, die ich dir geben werde. Wenn Sayyid Badawī die Antworten kennen sollte, dann werden wir wissen, dass er wirklich ein Awliya (Freund Gottes) ist. Abdulaziz Dirini. ging darauf zu Sayyid Ahmad Badawī und stellte ihm diese Fragen. Er beantwortete alle Fragen, die er gestellt bekommen hatte richtig und sagte dem Abdulaziz, dabei auch, in welchem Buch die Antworten dieser Fragen zu finden waren. Als sie in den genannten Büchern blätterten, sahen sie, dass die Antworten genauso darin standen, wie Badawī sie ihm gegeben hatte. Nach den Befragungen hatten Ibn Ud-Dakik und Abdulaziz Dirini keine Zweifel mehr über Sayyid Badawī und ihre Zuneigung und Liebe für Badawī vermehrten sich. Wenn man sie nach Badawī befragte, sagten sie, dass er ein Meer voller Wahrheit,Wissen und Weisheit ist, dessen Küste man nicht sehen kann.
Die Reue des Takiy-Yud-Din Eines Tages kam der ayyubidische Richter Qādī Takiy-Yud-Din zu Sayyid Badawī. Er hatte über Badawī schlechte Worte gehört. Während des Gesprächs sagte er Badawī: ,,Ich habe schlechte Nachrichten über Sie erhalten. Sie sollen nicht zur Gemeinschaft kommen und man sagt sogar, dass es auch dazu kommt, dass sie das Gebet nicht verrichten. Dies ist gegen den Weg des Propheten und nichts was rechtschaffene und fromme Menschen tun.´´ Darauf sagte Badawī: ,,Sprich nicht weiter! Sonst wirst du fliegen!´´ Als Takiy-Yud-Din weitermachte, fand er sich auf einmal in einer Wüste wieder. Verärgert machte er sich Vorwürfe. Takiy-Yud-Din sagte: ,,Oh du dummer Kerl! Was sollte das nur, dass du bei den Freunden Gottes nach Fehlern und Mängeln suchst? Was soll nur aus dir in dieser Wüste werden, wo doch niemand ist?.´´ Takiy-Yud-Din fing an zu weinen. Kurze Zeit später, sah er in weiter Entfernung eine majestätische Person. Takiy-Yud-Din freute sich sehr darüber. Nun konnte er darauf hoffen, dass er Hilfe bekommt. Als er bei dieser Person war, fasste er ihn an den Händen, weinte und sagte ihm, dass er Hilfe braucht. Der majestätische Mann sagte: ,, Sprich! Was ist deine Sorge?´´ Takiy-Yud-Din erzählte ihm, was zwischen ihm und Badawī geschehen war. Der Mann war sehr erstaunt über das, was ihm erzählt worden war und sagte:,, Du hast wirklich eine gefährliche Sache getan und dich in Gefahr gebracht. Weißt du eigentlich wie weit dieser Ort von dem Land der Ayyubiden entfernt ist?´´ Takiy-Yud-Din antwortete:,,Ich kenne diese Gegenden nicht. Ich weiß nicht, wie weit ich von Ägypten entfernt bin.´´ ,,Die Entfernung zwischen Ägypten und hier ist sechzig Tage.´´ Takiy-Yud-Dins Verzweiflung und Angst nahmen weiter zu. Er sprach zu sich selbst: ,,Bei Gott! Gibt es niemanden, der mich aus meiner Lage befreien kann?´´ Er fragte den majestätischen Mann, ob er ihm nicht helfen kann. Dieser antwortete ihm, dass er keine Angst zu haben braucht und dass er, so Gott will, wieder aus dieser Lage rauskommen wird. Der Mann zeigte mit seiner Hand auf eine weit entfernte Kuppel. Er sagte:,, Sayyid Ahmad Badawī, von dem du erzählt hast, betet das Nachmittagsgebet dort, zusammen in Gemeinschaft. Du solltest nun wegen deinem Verhalten, Gott um Vergebung bitten und dort hingehen. Nach dem Gebet, küsse dem Sayyid die Hand und entschuldige dich bei ihm. Er wird dir - so Gott will – verzeihen und dich mit Gottes Erlaubnis in deine Heimat leiten.´´ Takiy-Yud-Din bedankte sich bei ihm und machte sich auf den Weg zur Kuppel. Als er dort ankam, sah Takiy-Yud-Din eine sehr schöne Moschee. Es war kurz vor der Nachmittagszeit. Takiy-Yud-Din machte die rituelle Reinigung, ging in die Moschee herein und setzte sich auf den Boden. Er sah, dass auch andere hereinkamen und sich versammelten. Schließlich kam Sayyid Badawī rein. Er leitete als Vorbeter das Nachmittagsgebet. Nach dem Gebet kam Takiy-Yud-Din zu ihm, fasste ihn bei der Hand, und als er sich bei ihm entschuldigen wollte, sagte Badawī: ,,Wenn Chidir seine Hilfe, sein dir Zeigen des Weges nicht gewesen wären, wärst du in großen Schwierigkeiten geblieben. Nicht wahr?´´ Nachdem er dieses übernatürliche Phänomen (arab. Karamet) bei Badawī gesehen hatte, sagte Takiy-Yud-Din: ,,Mein Sayyid! Ich bereue den Zustand, in dem ich mich befunden habe. Ich bitte um Verzeihung. Bitte nehmen Sie es an!´´ Sayyid Badawī nahm seine Entschuldigung an und sagte: ,,Lass nicht wieder zu, dass solche Gedanken in dein Herz kommen! Nun kehre zurück in dein Haus! Deine Kinder warten auf dich!´´ Takiy-Yud-Din versprach ihm, dass er nicht mehr bei den Freunden Gottes nach Mängeln und Fehlern suchen wird. Dann fand er sich in einem Augenblick vor seinem Haus in Ägypten wieder und war sehr überwältigt von diesem außergewöhnlichen Ereignis.
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Verteuerung des Weizens in Tanta
Der Weizenhändler Scheich Rekin hatte große Achtung vor Badawī. Eines Tages ließ Badawī ihn zu sich rufen und sagte ihm: ,,Oh Rekin! Ich habe die Ilhām (Eingebung, arabisch إلهام) erhalten, dass es zu einer großen Hungersnot kommen wird. Deswegen solltest du eine Menge Weizen holen und es geschützt halten. In der Zeit der Hungersnot werden die Menschen von diesen Weizen sehr viel Nutzen haben. Sie werden es dann nicht brauchen, mit viel Mühe zu weit gelegene Ortschaften zu gehen, um sich mit Weizen zu versorgen. Wenn diese Zeit gekommen ist, verkaufe deinen Weizen aus Ehrerbietung und Liebe (arab. ,,Hurma´´/ türk. ,,Hürmet´´) zum Gesandten Allahs (Mohammed), als Geschenk und Gabe zu einem sehr günstigen Preis. Rekin sagte ,,Jawohl, mein Sayyid.´´, küsste Badawīs Hand und ging fort. Zu der Zeit war der Preis für Weizen recht günstig und kam vielerorts in großen Mengen vor. Reki kaufte mit seinem gesamten Geld Weizen. Er ging sogar so weit, dass er mit Erlaubnis seiner Familie und seiner Verwandten, auch mit deren wertvollen Gegenständen Weizen kaufte. Die große Menge an Weizen, lagerte er in seinem Speicher. Währenddessen war der Statthalter der Region nach Tanta gekommen. Er hatte sein Zelt aufgeschlagen und brauchte Futter für seine Pferde.
Doch niemand in seiner Nähe außer Rekin hatte bei seiner Ankunft Weizen.
Reki befürchtete, dass die Leute des Statthalters zu ihm kommen würden, um von ihm Weizen für die Pferde zu verlangen. Reki machte sich auf den Weg zu Badawī und erzählte ihm von der Lage. Badawī erklärte ihm, dass er nicht traurig zu sein braucht und sich keine Sorgen machen soll. Er soll lediglich dann, wenn sie von ihm Weizen verlangen, ihnen sagen, dass er nur über eine winzige Menge an Weizenkrümel besitzt. Als die Männer des Statthalters bei Reki ankamen, sagte Reki ihnen, dass er nur über eine winzige Menge an kleinen Weizenstückchen besitzt. Die Männer nahmen den Schlüssel des Speichers und sahen, als sie dort eintrafen, nichts weiter als wenige Weizenstückchen. Sie gingen fort und ließen Reki in Ruhe. Reki erzählte Badawī davon und Badawī sagte zu ihm: ,,Bedanke dich bei Allah dafür, dass sie dir nichts angetan haben und lobpreise nur ihn.´´
Eine Zeit später, verteuerte sich der Weizenpreis sehr und der Weizen konnte nicht in den nahen Ortschaften gefunden werden. Die Menschen mussten sehr weite Wege zurücklegen und einen hohen Preis bezahlen. Rekin kam zu Badawī und erzählte ihm von den Geschehnissen.
Badawī sagte ihm:,, Verkaufe den Menschen deine Weizen! Aber sei ihnen gegenüber tolerant und verkaufe zu einem günstigen Preis! Dies zählt bei Allah als eine große Wohltat.´´ So verkaufte Rekin verkaufte seine Weizen zu kleinen Preisen und machte trotzdem viele Gewinne. Die Schmuckstücke, die er von seinen Bekannten oder Verwandten genommen hatte, gab er ihnen mit zusätzlichen Geschenken zurück. Er holte seiner Familie verschiedene schöne Kleider und Schmuckgegenstände und machte den Armen und Bedürftigen viele Geschenke. Reki hatte danach die Absicht, eine Pilgerfahrt zu machen und das Grab des Propheten zu besuchen. Er erzählte Badawī von seiner Absicht und Badawī sagte ihm: ,,Mache dich auf den Weg vertrauend auf Gott.´´ Rekin machte seine Vorbereitungen und kam vor der Abreise noch einmal zu Badawī. Er sah einen Mantel, der Badawī gehörte und von ihm nicht genutzt wurde. Damit es zur Baraka (arab. Segenskraft) wird, fragte er Badawī, ob er es mitnehmen kann. Badawī sagte, dass er ihm den Mantel geben kann, aber, dass er befürchtet, Rekin würde den Mantel auf dem Weg verlieren und darüber sehr traurig werden. Aber Rekin konnte in dem Moment nicht diese Feinheit verstehen und sagte, dass er doch sehr diesen Mantel mitnehmen möchte. Den Mantel bekam er und begab sich auf die Reise.
Rekin vollzog die Pilgerfahrt und auf dem Weg zurück, als er in dem Ort Aqaba (Jordanien) war, konnte er den Mantel den er zwischen seine Wertgegenstände getan hatte, nicht mehr finden. So fing er an, den Mantel zu suchen und fand ihn schließlich unter den Hufen seines Kamels. Er hob ihn auf, säuberte ihn und hing ihn zur Trocknung auf. Doch später als er einer Beschäftigung nachging, verlor er ihn wieder. Er suchte wieder danach, konnte ihn aber dieses Mal nicht wiederfinden.
Traurig kam er wieder in Tanta an. Dort kaufte er einen neuen Mantel, der noch teurer und schöner war, als der Mantel, den er verloren hatte. Diesen wollte er Badawī geben. Als er bei Badawī ankam, sah er den Mantel, den er auf dem Weg verloren hatte, in dem Zimmer Badawīs. Badawī sagte ihm: ,,Oh Rekin! Wundere dich nicht! Als du den Mantel gewaschen und aufgehängt hattest, hatte ich Bedenken, es wird verloren gehen. Deshalb habe ich den Mantel geholt und ihn hierhin getan.
Ratschäge an seinen Schüler Sīdī ʿAbd el-ʿĀl el-Fīschāwī
,,Oh ʿAbd el-ʿĀl! Hüte dich vor der Liebe zum Diesseits. Denn so wie der Essig den reinen Honig verschlechtert, so verdirbt die Liebe zum Weltlichen die guten Taten (arab. Amel).
Güte zu den Weisen, Barmherzigkeit durch Bekleiden von Bedürftigen, Behütung durch Spenden von Essen an Hungerleidende, Obhut durch die Gabe an Bedürftige und Schwache mögen zu einer Gepflogenheit für dich werden. Deine diese Wohltaten werden bei Gott nicht verschwinden.
Oh ʿAbd el-ʿĀl! Mache mit dem Dhikr, dem Gedenken Gottes weiter. Sei dir immer von Gott bewusst, vergiss ihn nicht. Ein Gebet, das du mit einer Gebetseinheit (arab. Reka) in der Nacht verrichtest, ist wertvoller als tausend Gebetseinheiten am Tag. Das Gedenken Gottes wird mit dem Herzen gemacht, nicht nur mit der Zunge. Gedenke an Gott mit einem darauf vorbereiteten Herzen! Hüte dich davor, unbewusst über ihn zu sein! Denn sonst kommt es im Herzen zu Versiegelungen. Geduld ist, das Urteil und die Entscheidung Gottes zu akzeptieren und zufrieden damit zu sein. Zufrieden mit seinem Urteil und seiner Entscheidung bedeutet, bei Unglück und Bedrängnis dieselbe Freude im Herzen zu haben, so wie du dich freust, wenn eine Gabe (arab. Nimat) dich erreicht hat. So hat Gott in Baqara, Vers 155 gerichtet an den Propheten: ,, Wahrlich, Wir werden euch prüfen mit ein wenig Furcht und Hunger und Verlust an Gut und Leben und Früchten; doch gib frohe Botschaft den Geduldigen.´´ Ein Asket (Asketismus) zu sein, bedeutet nicht gierig nach dem Weltlichen zu sein; mit dem Verlassen von Begierden und Wünschen dem Nafs (tyrannische niedere Triebseele) zuwiderzuhandeln. Es bedeutet, wegen der Furcht in Sünde zu fallen, sich von siebzig der erlaubten Dinge fernzuhalten. Taffakkur (arab. Reflektion) ist, über die Geschöpfe Gottes nachzudenken, aber nicht über die Person Gottes nachzudenken.
Oh ʿAbd el-ʿĀl! Wenn jemandem ein Unglück passiert, dann hüte dich davor, darüber Freude zu haben. Mache keine üble Nachrede und schlechtes Reden über Nichtanwesende! Vergebe dem, der dir Unrecht und Schlechtes antut. Mache dem, der dir Schlechtes antut, Gutes! Gebe dem, der dir nicht gibt.
Oh ʿAbd el-ʿĀl! Die Bedingung dafür, um ein Derwisch zu sein, ist, sich von schlechten Taten und Worten fernzuhalten, nicht auf das Unerlaubte zu schauen, Keuschheit zu haben, in Besitz der Angst vor Gott zu haben, ein Leben, passend zu den Geboten Gottes zu führen, Gott niemals zu vergessen, überlegend, was im Jenseits passieren wird, vorsichtig und behutsam zu sein.
Oh ʿAbd el-ʿĀl! Unser Pfad ist aufgebaut auf dem Koran, dem Weg des Propheten, dem Sich-Ausrichten an seine Mitteilungen, der Wahrhaftigkeit und Wort halten. Hüte deine Zunge neben den wahren Gelehrten, deine Augen neben den Vorgesetzten der Menschen, dein Herz, wenn du bei dem Lehrer bist. Befinde dich in Anständigkeit und Ernsthaftigkeit.
Oh Ab ʿAbd el-ʿĀl! Wer kein Wissen (arab. Ilm) hat, hat weder Wert im Diesseits noch im Jenseits. Wer keine Sanftmütigkeit besitzt, dem nutzt sein Wissen nicht. Wer den Menschen keine Güte zeigt, für den gibt es bei Allah keine Fürsprache. Wer keine Geduld hat, für den gibt es kein Heil (Selamet). Wer keine Gottesfurcht hat, wer sich vor dem Unerlaubtem nicht fernzuhalten versucht, hat keinen Wert bei Gott. Wer nicht diese sechs guten Characktereigenschaften hat, hat keinen Platz im Himmel.´´
Einmal fragte ʿAbd el-ʿĀl ihn, was die wahrhaftige Reue (Tawba Nasuh) bedeutet. Badawīs Antwort war: ,,Die wahre Reue ist, die in der Vergangenheit gemachten Sünden zu bereuen, über die Zukünftigen um Vergebung zu bitten. Über die verübte Sünde gänzlich in Reue zu sein, die Absicht zu machen, nicht wieder diese Sünde zu begehen und mit dieser Reue das Herz zu reinigen. Als Badawī gefragt wurde, wer ein Sadiq (arab. Freund, loyale Person) ist, sagte er: ,,Ein Sadiq ist derjendige, der mit der Entscheidung und dem Urteil Gottes zufrieden ist, Gottes Befehlen und Anweisungen folgt, dem Weg des Propheten folgt, sich bedankt, wenn er von jemandem etwas bekommen hat, ohne etwas von ihm zu verlangen, und geduldig ist, wenn ihm nichts gegeben wird.´´
Karamat des Sayyid Badawī
Zu Lebzeiten und nach seinem Tod wurden viele Menschen in unterschiedlichen Orten zu Zeugen Sayyid Badawīs übernatürlicher Fähigkeiten (Karamat), wie der Befreiung aus der Geiselhaft und seiner Hilfe in gefährlichen Situationen.
Sayyid Badawī als Befreier aus der Gefangenschaft
Ein Mann namens Salim war in einem fremden Land gefangen genommen worden. Ein Wächter hielt die Wache in seiner Nähe. Dieser hatte davon gehört, dass Gläubige, einen Mann namens Sayyid Badawī liebten, und bei Schwierigkeiten und in Not, ihn um Hilfe riefen. Daher hatte er Angst darüber, dass man dem Badawī, der schon gestorben war, um Hilfe bitten würde. An einem Tag sperrte er, vor seiner Sorge, Salim in eine große Kiste und setzte sich darauf. Als es Nacht geworden war, bat Salim den Sayyid Badawī um Hilfe: ,,Hilfe oh Hadrath Sayyid Ahmad Badawī! Helfen Sie mir! (,,Madat ya Hadrath Sayyid Ahmad Badawī! Egisni!´´). Darauf kam die Seele Sayyid Ahmad Badawīs in der Gestalt, wie zu seinen Lebenszeiten. Sayyid Ahmad Badawī nahm die Kiste, in der sich Salim befand, zusammen mit dem Wächter und flog mit ihnen davon. Der Wächter und Salim fanden sich in einem Ort wieder, die sie beide nicht kannten. Sayyid Badawī holte Salim aus der Kiste heraus. Dann verschwand er wieder. Salim und der Wächter erzählten den Menschen, die sich um die beiden versammelt hatten. Sie erfuhren, dass sie in Al Qayrawan in Tunesien sind. Der Wächter war überrascht von seinem Erlebnis und konvertierte darauf zum Islam. Beide machten sich auf den Weg nach Ägypten zum Grab von Sayyid Badawī. Als der Sohn einer Frau gefangengenommen worden war, ging sie weinend zu Sayyid Badawī und bat ihm um Hilfe. Sayyid Badawī brachte, kurz nachdem sie ihre Bitte zum Ausdruck gebracht hatte, ihren Sohn in einem Moment, zu dem Ort, wo sie sich gerade befand. Sie freute sich sehr darüber und bedankte sich bei ihm.
Sayyid Badawī als Helfer in der Not
Einmal war Hace Halebi mit Gegenständen wie Kleiderstoff auf dem Weg zum Grab des Sayyid Badawī. Sieben Reiter folgten ihm und wollten ihm seine Sachen stehlen. Hace Halebi rief Sayyid Badawī um Hilfe. Ehe er seinen Hilferuf zu Ende gesagt hatte, stand auf der Stelle, auf einem weißen Pferd ein Reiter, dessen Gesicht, außer den Augen, verdeckt war. Halebi sagte, dass es sich bei diesem Reiter um Badawī handelte.
Sayyid Badawī als Beschützer Als ein Mann, der ein Gefäß voller Milch auf seiner Schulter, an Sayyid Badawī vorbeiging, zeigte Badawī mit einem Finger auf das Gefäß. Darauf fiel der Behälter zu Boden und die Milch floss heraus. Der Mann ärgerte sich und als er auf den Boden mit der verflossenen Milch schaute, bemerkte er, dass sich eine Schlange in dem Gefäß befunden hatte. Der Mann bedankte sich bei Badawī dafür, dass dieser damit einen möglichen tödlichen Angriff der Schlange verhindert hatte.
Imam Scharani und Sayyid Badawī
Imam Scharanis Begegnung mit dem verstorbenen Badawī
Der berühmte ägyptische schafiitische Gelehrte und Sufi Imam Scharani sagte: ,,Mein Lehrer Mohammed Schenavi (r.a.) war einer der großen unter den Awliya. Als ich zu seinem Schüler geworden war, sind wir gemeinsam zum Grab des Sayyid Badawī gegangen. Mein Lehrer Schenavi (r.a.) sprach darauf in Richtung des Grabes von Badawī. Er stellte mich Badawī vor und sagte ihm, dass er mich ihm überlässt: ,,Mein Sayyid! Dieser (Imam Scharani) ist einer von denen, die wir lieben. Ich möchte, dass Sie ihm und uns helfen.´´ Von dem Grab war ,,Na gut mein Sohn.´´ zu hören. In dem Augenblick wurde Sayyid Badawīs gesegnete Hand sichtbar. Schnell habe ich seine Hand geküsst. Und er hielt fest an meiner Hand.
Imam Scharani über Sayyid Badawī Imam Scharani erzählt in seinem Werk ,,Tabakat´´von dem Gelehrten Ebul Gays Ibn Ketile, der angekommen in Tanta, sich nicht damit zufrieden geben konnte, dass die Menschen großen Respekt und Liebe für den verstorbenen Sayyid Badawī empfanden. Eines Tages aß er von einem Fischgericht, in dessen Folge eine Fischgräte in seinem Hals hing. Er schaffte es nicht diese Gräte herauszubekommen und auch die Ärzte und jede weitere Maßnahme konnten ihm dabei nicht helfen. Es vergingen Tage. Er konnte weder richtig essen noch trinken. Und seine Beschwerden nahmen weiter zu. Auch nach einem Jahr, war er trotz jeglichen Versuchs und jeglicher Maßnahmen, die Gräte aus seinem Hals nicht losgeworden. Als einzigen Ausweg, dachte er wegen den Erzählungen, die er über die Kraft und die Hilfe des verstorbenen Badawī gehört hatte, nur noch daran, Badawīs Grab zu besuchen und ihn um Hilfe zu bitten. Angekommen, mit Reue im Herzen, an Badawīs Grab, nießte er während er die Sure Yasin aus dem Koran rezitierte. Mit dem Nießen, war er auch die Gräte losgeworden. Er freute sich sehr darüber und sagte: ,, Oh Sayyid Ahmad Badawī! Ich habe jetzt verstanden, dass sie ein sehr großer Awliya sind. Ich hatte wohl sehr Unpassendes über Sie gedacht. Wie falsch es von mir war, Ihre Größe zu leugnen und solche Gedanken über Sie zu haben, habe ich jetzt sehr gut verstanden. Wegen meiner vergangenen Gedanken über Sie, mache ich jetzt Tauba vor Gott.
Imam Scharani berichtet von einem weiteren Mann, der gegen die vom Volk gezeigte Liebe und Respekt zu dem verstorbenen Badawī war. Dieser hatte eines Tages während seines Hassempfindens gegenüber Badawī, gefühlt, wie ihm Dinge, die er über den Glauben und dem religiösem Wissen wusste, in einem Moment, verlorengingen. Verzweifelt dachte er, dass dies die Strafe für seine Haltung zu Sayyid Badawī war. Er ging darauf zum Grab Badawīs und sagte vor dessen Grab, dass er es bereut, was er an Schlechtem über Badawī gedacht und gesagt hatte, und sich deshalb entschuldigen möchte. Aus dem Grab des Badawī, hörte er ,,Unter der Bedingung, nicht wieder zur Leugnung und Ablehnung zurückzukehren.´´ Der Mann sagte: ,,Jawohl.´´ und akzeptierte die Bitte. Darauf konnte er, sein verlorengegangenes Wissen in seinem Gedächtnis, wieder finden und er hielt sein Wort.
Nachfolge
Eines Tages hatte Badawī Verdickungen an seinen Augen. Zur Behandlung bat er einen Jungen um ein Hühnerei. Das Kind wollte als Gegenleistung seinen grünen Stock haben. Badawī gab dem Kind den gewünschten Stock. Der Knabe ging darauf zu seiner Mutter und sagte ihr: ,, Draußen ist jemand, der Augenschmerzen hat. Er wollte von mir ein Hühnerei haben und gab mir diesen Stock.´´ Die Mutter antwortete: ,,Wir haben jetzt in unserem Haus kein Hühnerei.´´ Der Junge kam zurück und teilte dies Badawī mit. Sayyid Badawī sagte ihm: ,,Gehe zu jener Stelle. Dort wirst du fündig werden.´´ Das Kind ging zu der genannten Stelle und sah, dass es dort viele Hühnereier gab. Es nahm sich eins davon mit und brachte es Badawī. Ab dann wurde er zu einem Schüler Badawīs. Er verließ Badawī nicht mehr und wurde zu einem großen Awliya. Bei diesem Kind handelte es sich um Sīdī ʿAbd el-ʿĀl el-Fīschāwī (arabisch: سيدي عبد العال الفيشاوي)., der später zu Badawīs Vertreter und Nachfolger wurde.
Als Sīdī ʿAbd el-ʿĀl el-Fīschāwī neu geboren war, hatte ihn seine Mutter für einen Moment auf einen Platz gelegt, wo sich gewöhnlich in der Nähe auch Futter für die Ochsen befand. Darauf kam ein Ochse herein und suchte nach Futter. Der Ochse begab sich zu der Stelle, wo er sonst Futter fand. Sein Horn hakte sich in die Windeln von ʿAbd el-ʿĀl ein. ʿAbd el-ʿĀl hing dann an diesem Horn. Als man dies bemerkte und ihn befreien wollte, wurde das Tier sehr unruhig und ließ niemanden an sich heran. Dann sahen die Menschen, die sich versammelt hatten, wie eine Hand aus dem Verborgenem das Kind von dem Horn des Ochsen nahm. Sie konnten aufatmen. Doch die Hand konnten sie niemanden zuordnen. Es vergingen Jahre und nachdem Badawī in Ägypten ankam und ʿAbd el-ʿĀl zu seinem Schüler geworden war und längere Zeiten bei ihm blieb, gefiel dies ʿAbd el-ʿĀls Mutter nicht und sie wurde traurig darüber.
Badawī ließ ihr diese Nachricht mitteilen: ,,Als er klein war, war sie glücklich darüber, dass wir ihn von dem Horn des Ochsen nahmen und damit zum Wasile (ar:ab. Mittel/Grund) für sein weiteres Leben im Diesseits wurden. Nun strengen wir uns dafür an, damit er im Jenseits errettet wird. Warum ist sie traurig? Wenn sie sich freuen würde, so wäre es besser für sie..´´ Als die Mutter ʿAbd el-ʿĀls diese Nachricht erhielt, erfuhr sie damit, dass die Hand, die seinen Sohn befreit hatte, Badawī gehörte. Nach dieser Nachricht fing sie an ihn zu mögen.
Grab des Ahmad-al- Badawī
Badawīs Grab befindet sich im Inneren der Ahmad-al-Badawi-Moschee, wo jährlich, nach dem islamischen Mondkalender, am ersten Freitag des Rabīʿ al-awwal, aus dem Koran rezitiert sowie Mevlid Serife- Gedichte vorgelesen werden. An dem eine Woche andauernden Fest, nehmen bis zu drei Millionen Menschen, darunter Gelehrte und Awliya von verschiedenen sunnitischen Sufiorden, teil.
Die Moschee ist 135 Meter lang und 60 Meter breit. Sie markiert mit der großen Kuppel die Stelle seines Grabes und unter dem kleineren Kuppel befindet sich das Begräbnis von seinem Nachfolger Sīdī ʿAbd el-ʿĀl el-Fīschāwī. Sie wurde von den großen Mamelukenherrschern des Mitttelalters Baibars (reg. 1260-1277) und Qait Bey (reg. 1468-1496) erbaut und erneuert.
Literatur: 1) Nebhâni, Câmi’u kerâmât-il-evliyâ Buch-1, Seiten 309, 457, 460 2) Tabakât-ül-kübrâ Buch -1, Seite. 183 3) Şezerât-üz-zeheb Buch -5, Seite. 345 4) Mu’cem-ül-müellifîn Buch -1, Seite. 314 5) El-A’lâm Buch -1, Seite. 175 6) Îzâh-ül-meknûn Buch -2, Seite. 644 7) Hüsn-ül-muhâdara Buch -1, Seite. 521 8) Kâmûs-ül-a’lâm Buch -1, Seite. 787 cild-2, Seite. 1257 9) Hadikat-ül-evliyâ letzter Teil, Seite. 1 10) Tabakât-ül-evliyâ, Seite. 422 11) Tuhfet-ür-Râgıb Seite. 65 12) Tam İlmihâl Se’âdet-i Ebediyye Seite. 980 13) Rehber Ansiklopedisi Buch -1, Seite. 120 14) Mir’ât-ül-harameyn (Mir’at-ı Medine) Seite. 1049 15) Kıyâmet ve âhıret Seite. 128 16) Menâkıb-ı Ahmed-i Bedevî 17) Şeblenci, Nurul-Ebsar, Seite 561, 563
Verfilmung
In dem 1993 unter der Regie von İsmail Güneş (Ateşin Düştüğü Yer/ Academy Award of Merit, 2012) über das Leben Sayyid Badawīs gedrehten Film ,,Can Perdesi´´, nehmen berühmte Persönlichkeiten wie Bulut Aras, Nihat Nikerel und Ibrahim Kurt aus der türkischen Kino- Szene ihren Platz ein.