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Karl I. (Liechtenstein)

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Karl I. (* 1569; † 1627), war erster Fürst von Liechtenstein von 1608-1627.

Karl wurde protestantisch in Böhmen erzogen, konvertierte aber im Jahre 1599 bereits aus politischen Vorteilen zum Katholizismus. Als erste Reaktion auf seine konfessionelle Neuorientierung, berief Kaiser Rudolf II. ihn als Obersthofmeister in das höchste Hofamt nach Wien. An dieses Amt gekoppelt war der Vorsitz des Geheimen Rates, in dem er bis 1607 tätig war. Im großen habsburgischen Bruderzwist zwischen Kaiser Rudolf II. und Erzherzog Matthias schloss er sich der Seite des Erzherzogs an, der ihn im Jahre 1608 in den erblichen Fürstenstand erhob. Dieser Ernennung folgte eine Zeit der politischen Abstinenz, doch bereits 1614 trat er die Regierung im neuerworbenen Herzogtum Troppau in Schlesien an. Während des böhmischen Aufstandes stand Fürst Karl I. dem Kaiser Ferdinand II. treu zur Seite, sodass Karl nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 mit der Festnahme und der Exekution der Rebellen beauftragt wurde. Im Jahre 1622 wurde der liechtensteinische Fürst zum kaiserlich-ordentlichen Statthalter und Vizekönig von Böhmen bestellt. Außerdem erhielt er als Erster seiner Familie den Orden vom Goldenen Vlies. Zu allem Überfluss wurde das Jahr 1622 noch erfolgreicher, als es sich der Fürst nur hätte wünschen können, denn er wurde gleichzeitig noch mit dem schlesischen Herzogtum Jägerndorf belehnt. Des Weiteren legitimierte der Kaiser Karls Annexionen von "Rebellengütern", womit das Territorium Liechtensteins enorm vergrößert wurde. Bereits 1606, also vor Karls Ableben noch, regelte dieser testamentarisch die Erbfolge des Fürstentums, die besagte, dass sein ältester Sohn neuer Fürst werde und Karls Brüder ausbezahlt würden.


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