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Diskussion:Judas Iskariot

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Die negative Beurteilung Judas Ischariots damit zu begründen, dass sich das junge Christentum vom Judentum habe absetzen wollen, ist ausgesprochener Quatsch. Alle Apostel, auch Jesus Christus selbst, waren Juden. Nichts anderes sagt auch das Neue Testament.

Sehr geehrter Herr/Frau 195.243.129.130, Vermutlich haben Sie auch eine wissenschaftliche Arbeit über Judas Iskariot geschrieben und dieses mit so harten Worten einschätzen zu können. MFG --Adomnan 14:42, 15. Mär 2005 (CET)

Neueres Verständnis

In welche Jahre hat man die theologische Diskussion zu datieren, die in diesem Abschnitt vorgestellt wird? Daraus ergäbe sich, wer diese Gedanken zuerst gedacht hat, Dichtung oder Wissenschaft?--Fiege 20:32, 24. Jul 2005 (CEST)

Wissenschaft, MPhil Diss Edinburgh 1998, basierend auf neueren Forschungen der 1980er und 1990er. Literatur dort. --Adomnan 23:13, 26. Jul 2005 (CEST)
Merci vielmals! Aber fehlt vor "MPhil" nicht ein Name? Der nützt mir freilich nichts, weil ich Englisch nicht so gut lesen kann, dass ich die Dissertation verstehen könnte. Ich kann und werde also dieser Spur nicht weiter nachgehen, kann aber jetzt die Zeitfolge feststellen: Der Dichter war den Forschern ein halbes Jahrhundert voraus.--Fiege 20:33, 27. Jul 2005 (CEST)

Ich habe noch einen Abschnitt über die Verwendung der Judasgeschichte im neuzeitlichen Antisemitismus geschrieben. Die Tatsache, daß Judas nach einer Deutung seines Beinamens angeblich der einzige Judäer unter den Jüngern gewesen sein soll, wurde von der nationalsozialistischen Propaganda weidlich ausgenutzt. Als online verfügbare Quelle siehe etwa den folgenden Textausschnitt aus dem Stürmer: http://www.humanist.de/kriminalmuseum/st-t3407.htm

In diesem Abschnitt habe ich einen Absatz auskommentiert. Denn abgesehen davon, daß er irgendwie für mich wirres Zeug ist, muß man ihn (der Absatz behauptet etwa, Jesus habe keine Allmacht gehabt) als häretisch bezeichnen. Nun möchte ich nicht, daß man Häresien einfach aus der Wikipedia verbannt, aber ich hätte es gerne in indirekter Rede (NPOV!). Und dafür muß man erst einmal wissen, wer das denn behauptet. Oder ist das eine allgemeine Kritiker-Position? Das glaube ich aber nicht, denn hätte ich dann nicht schon davon hören müssen? --84.154.82.150 12:22, 1. Nov 2005 (CET)

Zum besseren Diskutieren darüber, wer denn das behauptet (Forscher, Exegeten, ...) hier der besagte Text:
Judas war nach der jüdischen Überlieferung ein Zelot. Das heißt, er gehörte zur der Gruppe jener Juden, die damals eine bewaffneten Kampf gegen die Römer wollten. Er glaubte Jesus sei der Messias mit göttlicher Vollmacht ausgestattet, die Juden von der Römern zu befreien. Jesus vermutete zwar, dass er die Reinkarnation Davids,des König der Juden, und somit nach jüdischer Überlieferung der Messias, war, wußte aber sehr wohl, dass er nicht die Macht hatte die Römer zu vernichten. Jesus behauptete auch nicht öffentlich der Messias zu sein, sondern ließ es offen. Judas wollte ihn zwingen sich als Messias zu offenbaren, weil er glaubte er hätte die Macht von JAHWE die Juden von den Römern zu befreien. Er verriet Ihn an die Römer um ihn zu zwingen, seine Allmacht zu offenbaren. Als Judas sah, dass Jesus keine Allmacht hatte, sondern nur ein sterblicher Mensch war (Rudolf Augstein: Jesus Menschensohn) beging er Selbstmord. Jesus ahnte, das Judas ihn veraten würde (Abendmahl). Er ahne aber auch, dass wenn Judas klar wurde dass er, Jesus, nur ein sterblicher Mensch war, Selbstmord verüben würde. Das nahm Jesus in Kauf um "seine Mission" zu Erfüllen.
Also: Wer behauptet das? Das müssen wir wissen, um den Text in indirekter Rede wieder in den Artikel stellen zu können. --84.154.82.150 12:30, 1. Nov 2005 (CET)
Sehr viele ntliche Exegeten. Ich könnte duzende. Ich muss mal meine Diss anschauen wer das alles war. Lass ruhig drin. --Adomnan 15:36, 1. Nov 2005 (CET)
Wo drin lassen? Momentan ist der Abschnitt dank meiner ja draußen... Aber wie gesagt: Gehört das ab dem dritten Satz zur jüdischen Überlieferung? Oder ist das eine bestimmte Art der (christlichen, oder vielleicht ganz anderen, z. B. muslimischen) Auslegung? Wenn man das weiß und auch hineinschreibt, ist das auch viel klarer zu verstehen. Dann noch schön indirekte Rede hinein und der Fall ist in trockenen Tüchern.--84.154.118.173 16:13, 1. Nov 2005 (CET)

Die oben geschilderte Auslegung ist überwiegend in den Werken des österreichischen Mystikers und "Schreibknechtes Gottes" Jakob Lorber zu finden. Hier noch einige Ergänzungen bzw. Richtigstellungen:

Judas war, wie seine Eltern, von Beruf Töpfer. Um sich einen Nebenverdienst zu beschaffen, versuchte er sich als Magier. Dabei hatte er allerdings wenig Erfolg. Als er von den Wundern Jesu hörte, schloss er sich ihm an, um ihm das eine oder andere vermeintliche "Kunststück" abzuschauen. Außerdem war Judas, wie bereits oben geschildert, der Meinung, das Jesus gekommen war, um mit seinen besonderen Fähigkeiten die Römer außer Landes zu jagen. Als Jesus aber in dieser Hinsicht nichts unternahm, wurde er ungeduldig und meinte, diese Entwicklung erzwingen zu müssen. Außerdem hoffte er, als Jünger Jesu in dem von diesem dann zu errichtenden Königreich einen guten Posten zugeteilt zu bekommen. Nachdem er den Soldaten des Herodes ermöglicht hatte, Jesus gefangen zu nehmen, erwartete er, daß nun Jesus keine andere Wahl mehr blieb, als in dieser brenzligen Situation seine Macht zu demonstrieren und damit den Aufstand gegen die Römer loszutreten. Als er merkte, dass er sich da vollständig verkalkuliert hatte, brachte er voller Reue und Verzweiflung zunächst das Geld zurück und erhängte sich dann an einem Weidenbaum.

Ablehnung Gottes?

"Judas bereute später seine Tat. Grund der Reue war wohl nicht Liebe, sondern Verzweiflung: Er warf Gott vor, nicht gut zu sein, nicht vergeben zu wollen. Dies galt als besonders krasse Ablehnung Gottes." Meine Frage dazu wäre, wo dieses Informationen herstammen (fettgdruckte). Im Moment bin ich geneigt zu glauben, dass es sich hierbei um reine Spekulation handelt. Mirco Vogel mcbird@web.de

"Judas war nach der jüdischen Überlieferung ein Zelot."

Schwachsinn, natürlich. Den Witzbold möchte ich kennenlernen, der die jüdische Überlieferung über Judas erfunden hat, es sei denn er bezieht sich auf ein zwei Romane aus dem 19. Jahrhundert.

Antwort "Ablehung Gottes"

Natürlich handelt es sich um blosse - tendenziöse - Spekulation, genauso wie der Absatz über die Motive des Judas: "vordergründig Habgier", aber dann doch eher Enttäuschung über die scheinbar unpolitische Rolle Christi. Spekulationen über Spekulationen, in etwa auf dem Nivau einer Talibanschule. Ziemlich krank, dieser Artikel, denke ich.

Die Motive Judas und die Frage der Gnostiker nach dem "Mysterium des Verrats": War sein Selbstmord die Folge seiner Erkenntnis, dass es Jesus eben nicht um die äußeren (politischen), sondern um die inneren Freiheiten des Menschen ging (die sich dann auf die äußeren auswirken)? Hat Jesus Judas somit als sein Werkzeug benutzt? Steht das Paradies für eine Welt des Glaubens ohne rationales Wissen, der Apfel vom Baum der Erkenntnis für die menschliche Ratio, die uns aus dem Paradies des kindlichen Glaubens ausschließt? Die Schlange "Sophia", die die Form unseres zweiten "Darm-Gehirns" hat, für den Gegner dieses himmlischen Paradieses? Ich fühle, Jesus war/ist ein MENSCH, ohne eingrenzende Vorsätze wie "politischer" ... Judas hat ihn darauf beschränkt, und die eigene Erkenntnis dieser Einschränkung hat zu seinem Selbstmord-Wunsch geführt. Insofern hat er als "Werkzeug" Jesu gedient. Pedel

Neueres Verständnis, Judas als Werkzeug

Der eingeklammerte Verweis auf Jesaja sollte durch "Sacharja 11,12" ersetzt werden, weil nur bei diesem Propheten ein Verweis auf die 30 Silberlinge zu finden ist, allerdings mit anderer Bedeutung (als Lohn für das Hirtenamt, nicht als Kopfgeld). Eine Passage, in der 30 Silberlinge (Schekel) als Preis für einen Sklaven genannt werden, ist Exodus 21,32. Die von Matthäus selbst angeführte Textstelle bei Jeremia gibt es nicht, hier ist wohl von einer mündlichen Überlieferung die Rede.