Heinrich Christoph Röpenack
Diese Baustelle befindet sich fälschlicherweise im Artikelnamensraum. Bitte verschiebe die Seite oder entferne den Baustein {{Baustelle}} .
|
Heinrich Christoph Röpenack (* 04. Dezember 1847 in Hessisch Oldendorf im Weserbergland; † 14. September 1913 in Dresden) war ein deutscher Militärmusiker, Hoboist im 6. Westfälischen Infanterie-Regiment Nr.55 "Graf Bülow von Dennewitz", 1. Stabshornist des 2. Königlich-Sächsischen Jägerbataillons Nr.13 und Königlich Sächsischer Musikdirektor der Kapelle des 12. Infanterieregiments Nr.177.
Musikalischer Werdegang

Heinrich Christoph Röpenacks musikalische Begabung wurde bereits im Kindesalter entdeckt. Während seiner Schulzeit erhielt er ersten Klavier- und Orgelunterricht und zeichnete sich früh durch sein instrumentales Können aus. Weiterhin erfolgte das Erlernen des Violin- und Trompetespiels. 1861, im Alter von 14 Jahren, begann Röpenack sein Musikstudium in Bückeburg bei Mitgliedern der renommierten Bückeburger Hofkapelle. Orgel- und musiktheoretischen Unterricht erteilte Hoforganist Fischer, Klavierunterricht der fürstliche Hofpianist C. Schulz. Seine Ausbildung auf der Violine erhielt Röpenack bei dem Hofkonzertmeister Carl Louis Bargheer, Kapellmeister Geismann sowie dem Hofkapellmeister Professor Jérome Gulomy.
Aufgrund seiner vorzüglichen musikalischen und wissenschaftlichen Zeugnisse, wurde Röpenack der Berechtigungsschein zum Einjährig Freiwilligendienst zuerkannt. Er trat am 16. Dezember 1869 dem Westfälischen Jägerbataillon Nr.7 (Bückeburger Jäger) bei und absolvierte dort pflichtgemäß seinen Wehrdienst. Durch den Einsatz der Bückeburger Jäger im Feldzug gegen Frankreich, pausierte Röpenacks Musikstudium 1870/71. Nach Kriegsende setzte er seine musikalische Ausbildung für vier weitere Jahre fort und wurde gleichzeitig Hospitant der Bückeburger Hofkapelle.
Zur Vollendung seines Studiums wurde Röpenack 1875/76 nach Berlin berufen. Dort unterrichtete ihn u.a. der Militärkapellmeister, Königliche Musikdirektor, Posaunist und Komponist Johann Heinrich Saro, eine der damaligen Größen der Militärmusik.
Nach erfolgreichem Studienabschluss war Röpenack 1876-78 Hoboist im 6. Westfälischen Infanterieregiment Nr.55 "Graf Bülow von Dennewitz" in Bielefeld. Am 1. April 1878 wurde er zum 1. Stabshornisten des 2. Königlich Sächsischen Jägerbataillons Nr.13 in Meißen ernannt. Fünf Jahre später, am 1. April 1883 wurde das Jägerbataillon von Meißen nach Dresden in die neu erbaute Jägerkaserne in den Stadtteil Johannstadt verlegt.
1897 übernahm Röpenack die Oberleitung der Kapelle des in Dresden neu gegründeten 12. Infanterieregiments Nr.177. 1889 wurde er zum Königlich Sächsischen Musikdirektor ernannt. Von nun an folgten, ergänzend zum Militärmusikerdienst, äußerst rege Konzerttätigkeiten an den zahlreich bekannten Konzertstätten Dresdens, welche sich beim Publikum großer Beliebtheit erfreuten. Röpenacks Programmgestaltung umfasste die gesamte musikalische Bandbreite von Märschen über Ouvertüren, Oper- und Operettenausschnitten, Sinfonien, Instrumentalsolowerke bis hin zur damaligen modernen Musik.
Anlässlich der Anwesenheit des Königs Friedrich August von Sachsen und dem Kaiserlich Königlichen Kronprinzen Wilhelm von Preußen, wurde Röpenack mit der musikalischen Gesamtleitung des großen Zapfenstreichs am 29. August 1912 auf dem Theaterplatz in Dresden sowie mit der Übernahme des zu diesem Ereignis veranstalteten Monstre-Konzerts betraut. Diese Veranstaltung zählte zu den Höhepunkten seines Musikerlebens. "Dem Zapfenstreich, an dem tausend Musiker beteiligt waren ... Der Eindruck war gewaltig ... Dieses gewaltige Orchester war von hunderten von Magnesiumfackelträgern umrahmt ... Die Adjutanten als die direkten Vorgesetzen der Musikkorps standen in Achtung vor der Front, vor dem Spielmannszug stand auf dem Podium der Tambourmajor mit dem Stabe und vor den Kapellen vor dem König Johann Denkmal Meister Röpenack mit dem Taktstock ...Wer hätte gedacht, daß uns hunderte von Musikern ein so korrektes Zusammenspiel bieten würden ... Röpenack und seine Schar haben hier in der Tat Herrliches geleistet."
1913, kurz vor seinem Tod, wurde Röpenack, der Senior der Sächsischen Musikdirektoren, zum Obermusikmeister befördert. Er wurde auf dem Johannisfriedhof in Dresden Tolkewitz mit überwältigender Anteilnahme und musikalischen sowie militärischen Ehren beerdigt. "Die Sächsische Armee verliert in ihm einen ausgezeichneten Fachmann und Dresden seinen beliebtesten Militärmusikdirigenten. Seine trefflichen Charaktereigenschaften und sein liebenswürdiges Wesen verschafften ihm eine Popularität, wie sie selten einem Militärkapellmeister zuteil wurde..."
Arrangements
Heinrich Christoph Röpenack hat hauptsächlich Arrangements für diverse Kammermusik- und Orchesterbesetzungen geschrieben. Aktuell aufzufinden waren:
- Defiliermarsch und Exerziermarsch des Schützenregiments "Prinz Georg" Nr.108 (Klavierarrangement)
- Bogenschützenmarsch des 1. Jägerbataillons Nr.12 (Klavierarrangement)
- Defilier- (Hoch zu Ross) Marsch des 2. Jägerbataillons Nr.13 (Klavierarrangement)
- eine Sammlung von Arrangements diverser Lieder, Walzer und kleinen Vortragstücken für Streich- Blas- und gemischte Ensembles unterschiedlicher Größe, von Röpenack handgeschrieben und signiert
Kompositionen
- Kaisertanz (Walzer) verschollen
- Charakterbild aus dem Militärleben ,Suite in fünf Sätzen (verschollen)
- Von-Treitschke-Marsch, 1890 komponiert und Kommandeur General Heinrich Leo von Treitschke gewidmet. Es existiert ein Klavierauszug. Das verschollene Orchestermaterial wird aktuell rekonstruiert und neu erstellt.
Auszeichnungen
Für seine engagierten militärmusikalischen Tätigkeiten wurde Röpenack mit folgenden Auszeichnungen geehrt:
- Kriegsgedenkmünze 1870/71
- Allgemeine Ehrenzeichen
- Preußische Erinnerungsmedaille W.I.
- Schaumburg Lippe Medaille
- Mecklenburger Verdienstkreuz des Hausordens der Wendischen Krone
- Ehrenkreuz mit der Krone
- Dienstauszeichnung 1. Klasse
- Baden, Verdienstkreuz
- Preußen, silbernes Verdienstkreuz
- Reuß, silberne Verdienstmedaille
- Weimar, goldenes Verdienstkreuz
- Württemberg, Orden der Krone Verdienstmedaille
Im Familienarchiv ist folgende Begebenheit schriftlich überliefert: "Nach einem Konzert, dirigiert vom Königlichen Musikdirektor Heinrich Röpenack, ließ der Sächsische König sich den Taktstock des Dirigenten bringen. Unser Uronkel wusste gar nicht, was das sollte. Später bekam er den Taktstock versilbert und mit einer Widmung des Königs versehen zurück. So begeistert war der König von dem Konzert gewesen."
Privates

Heinrich Christoph Röpenack wurde als jüngstes von sieben Kindern von Christian Ludwig und Sophie Charlotte Röpenack (geb. Stichweh) geboren. Seine drei Brüder waren zum Zeitpunkt seiner Geburt 16, 14 und 9 Jahre alt, seine beiden lebenden Schwestern 7 und 4 Jahre. Die beiden ältesten Brüder gingen bei dem Vater in die Lehre und erlernten das Handwerk des Schuhmachers.
Parallel zum handwerklichen Geschick, hatte Röpenacks Familie und Verwandtschaft eine musikalische Veranlagung. Sein ältester Bruder, ein Onkel und zwei Neffen wurden als "Musikus" bezeichnet. Viele Familienmitglieder spielten Instrumente, ein Großneffe war Opernsänger und Kapellmeister am Göttinger Theater.
Während seiner Studienzeit in Bückeburg lernte Röpenack seine zukünftige Ehefrau Caroline Henriette Mathilde Hattendorf kennen. Am 19. Februar 1881 heirateten die beiden in Bückeburg. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:
- Arthur Röpenack, *21.01.1882 in Meißen
- Margarethe Röpenack, *21.12.1883 in Dresden
- Hans Caspar Röpenack, *13.02.1893 in Dresden
- Else Röpenack, *22.07.1895 in Dresden
1889 verstarb Röpenacks Ehefrau. Die Kinder waren 16, 15, 5 und 2 Jahre alt. Röpenack blieb den Rest seines Lebens Witwer. Er pflegte einen regelmäßigen Kontakt zu seiner Familie und seiner Verwandtschaft in Hessisch Oldendorf und Hannover.
Bildergalerie

.




Literatur
- Petra Röpenack-Schäfer: Auf den Spuren von Heinrich Christoph Röpenack. Eigenverlag, 2014
- Petra Röpenack-Schäfer: Lebensspuren des Königlich-Sächsischen Musikdirektors Heinrich Christoph Röpenack (1847-1913), Eigenverlag, 2015
Quellen
- Petra Röpenack-Schäfer: Privatarchiv
- Anneliese Zänsler: Die Dresdner Stadtmusik, Militärmusikkorps und Zivilkapellen im 19. Jahrhundert. Schriftenreihe Musik in Dresden der Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber", Band 2. Laaber, Regensburg 1996
- Joseph Snaga: Mit Schwung und Feuer, Blasorchester Joseph Snaga. Acoustic Arts Label LC 10557, Booklet zur CD
- Zeitungsausschnitte "Dresdner Nachrichten" und "Dresdner Rundschau" (Zeitraum 1889-1913)