Verrückt/Schön
Film | |
Titel | Verrückt/Schön |
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Originaltitel | Crazy/Beautiful |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 2001 |
Länge | 95 Minuten |
Stab | |
Regie | John Stockwell |
Drehbuch | Phil Hay, Matt Manfredi |
Produktion | Rachel Pfeffer, Harry J. Ufland u.A. |
Musik | Frankie Blue, Paul Haslinger u.A. |
Kamera | Shane Hurlbut |
Schnitt | Melissa Kent |
Besetzung | |
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Verrückt/Schön ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahr 2001. Das einfühlsame Liebesdrama beschreibt das Zusammentreffen zweier Teenager aus sozial gegensätzlichen Herkünften und den sich dadurch ergebenden Widerständen im Umfeld der beiden.
Handlung
Die 17-jährige Nicole kann eigentlich bekommen, was sie will. Sie ist die verwöhnte aber desillusionierte Tochter des einflussreichen und gut situierten Konkressabgeordneten Tom Oakley. Beim Ableisten einer gemeinnützigen Arbeit, zu der sie wegen Trunkenheit am Steuer verurteilt wurde, lernt sie den attraktiven Lateinamerikaner Carlos kennen. Der wiederum lebt mit seiner Familie in einer ärmlichen Gegend in Downtown Los Angeles, ist gradlinig, hochanständig, und tut alles für seine Zukunft, die er klar im Visier hat.
Wie sich herausstellt gehen beide auf dieselbe Elite-Highschool – mit dem Unterschied, daß Nicole nur geht, weil ihr Vater es will, und Carlos dafür jeden Tag zwei Stunden Busfahrt pro Richtung auf sich nimmt - und diese Schule überhaupt nur dank eines staatlichen Förderprogramms und seines eisernen Willens besuchen darf.
Trotzdem oder gerade deshalb, entwickelt sich durch diese Unterschiede eine für beide interessante, gegenseitig ergänzende Beziehung. Während sich Nicole nach leeren Jahren von Drogen- und Alkoholmissbrauch in seiner Gegenwart sichtlich erholt, sich erstmals wieder nützlich und lebendig fühlt, stülpt sie ihm gut gemeint ihre „verrückte“ Welt über, die Carlos, nach Jahren im Schraubstock von Selbstansprüchen und Familie, Dinge tun lässt, für die in seinem durchgeplanten Leben bisher kein Platz war.
Als Nicoles Vater ihm eine Ausbildungsförderung anbietet und gleichzeitig vor der negativ beeinflussenden, zerstörerischen, sprunghaften Natur seiner Tochter warnt („Nicole hat ein unheimliches Talent, jeden noch so perfekt geölten Zug auf den ersten Metern zum Entgleisen zu bringen“), wird Carlos um seiner selbst Willen vor eine heikle Entscheidung gestellt, zumal auch sein persönliches Umfeld mit der unstandesgemässen Wahl alles andere als einverstanden ist.
Als er schliesslich selbst erkennen muss, wie sehr ihn Nicole auf seinem Weg zur Pilotenkarriere schon aus dem Ruder geworfen hat, lässt er los und konzentriert sich wieder auf seine beruflichen Ziele. Allein gelassen und von der Welt missverstanden, fällt Nicole zurück in den alten Teufelskreis aus Parties, Alkohol und Drogen.
Bei einem Anruf zufällig davon erfahrend, zögert er nicht und holt seine halb bewusstlose Freundin aus einer exzessiven Party, packt sie in ihr eigenes Auto und wird auf der Fahrt von der Polizei gestoppt, die im Wagen auch Drogenutensilien findet. Da dieser auf ihren Vater, den Abgeordneten Oakley zugelassen ist, beschließen die Polizisten ihn die Sache selbst regeln zu lassen und liefern seine halb nackte, völlig betrunkene Tochter und Carlos vor Oakleys Haustür ab, worauf die ohnehin schon angespannte Situation völlig eskaliert und von Nicole nur ein wimmerndes Häufchen Elend übrig bleibt.
Obwohl sie bei der Hälfte der Psychater der Stadt bereits Persona non grata ist, wird beschlossen, sie erneut in psychologische Behandlung zu geben und überdies auf ein Internat in Utah zu schicken. Als sie, mitten in einem für Carlos wichtigen Examen, zufällig am Fenster vorbeigeführt wird, bricht er ab, verlässt kommentarlos die Klasse und beide entscheiden sich abzuhauen.
Von allen Erwartungen und Verpflichtungen isoliert kommt es schon bald zur Reflexion. Die Beziehung, ihr Leben, Nicoles Verhältnis zum Rest der Welt und insbesonders ihrem Vater, der sie und den sie zwar bedingungslos liebt, von ihr aber genauso missverstanden wird wie umgekehrt.
Der Kreis schliesst sich, als sie sich nach Hause zurück traut und auf ein offenes Gespräch mit ihm einlässt, was für alle Beteiligten die erlösende und einzig richtige Entscheidung ist.
Kritik
Verrückt/Schön ist eine laut/leise, verrückt/schöne Homage an Gefühlskino aus vergangenen Zeiten. Die Charaktere werden sorgfältig und nachvollziehbar ausgeleuchtet. Dunst und Hernandez dürfen ihre Rollen förmlich ausleben, was zusammen mit vielen Laiendarstellern ein stimmiges Bild abgibt.
Die übertriebene Anwendung von Soundeffekten – beispielsweise bremst im Film kein Auto ohne Quietschen, wenn auch nur aus 10 km/h – könnte Liebhabern von realistischen Filmen durchaus aufstossen.
Trivia
- In den Schulszenen wirkten hauptsächlich echte Schüler mit, weil Regisseur John Stockwell alles so authentisch wie möglich haben wollte
- Auch in der Szene am Imbiss, die sich eher zufällig ergab, sind die Mehrzahl der Mitwirkenden keine Schauspieler
- Um ihren Charakter glaubwürdig zu halten, bleibt Kirsten Dunst so gut wie ungeschminkt