Zum Inhalt springen

Matronae Ratheihiae

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. September 2016 um 09:56 Uhr durch Mike Krüger (Diskussion | Beiträge) (typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Matronae Ratheihiae sind Matronen, die einzig bezeugt sind durch eine heute verlorene Inschrift eines Votivsteins aus Euskirchen aus der Zeit des 2. bis 3. Jahrhunderts.

„Matronis Ratheihis / Verecundini[u]s Super / l(ibens) m(erito)[1]

Das Erstglied des Beinamen wird durch Helmut Birkhan, in Abkehr zu Gutenbrunners Erklärungen, zu germanisch *raða = „Rad“ gestellt. In der funktionalen Deutung dieser Matronen wird ein keltischer Einfluss auf die germanische Namensgebung gesehen. Ausgehend durch die Entlehnung von religiösen Vorstellungen zum Rad als Symbol für das allgemeine Schicksal der Menschen (Schicksalsrad) die originär bei den germanischen Kulturen fehlen. Des Weiteren wird ein römischer Einfluss in Betracht gezogen durch deren Glauben an die Parzen als mögliche Ausgangsform bei einige Erscheinungen der konkreten rheinischen Matronenverehrung. Birkhan deutet die Ratheihiae daher als Schicksalsgöttinnen.

Anders deutet Günter Neumann den Beinamen als mögliche Ableitung von einem Flussnamen. Mit Gutenbrunner stellt er zu germanisch *raþa- = „schnell“ (gotisch *raþs aus raþizo, althochdeutsch rado, mittelniederdeutsch rat, ebenfalls in neuhochdeutsch gerade. Er vergleicht die überlieferte Form des Namens der Rappbode aus dem Jahr 1209 als Ratbode = „die schnelle Bode“.

Siehe auch

Literatur

Anmerkungen

  1. CIL 13, 7972