Zum Inhalt springen

Schurke (Literatur)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. April 2006 um 17:15 Uhr durch 88.64.228.177 (Diskussion) (== Bösewichte und Antihelden ==gute bösewichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Als Bösewichter oder Bösewichte bezeichnet man in fiktiven Geschichten, die in Form der Literatur, eines Film, einer Fernsehserie oder eines Computer-/Videospiels erzählt werden, die Charaktere, die das Gegenteil der Helden sind. Bösewichte sind in den meisten Geschichten die Urheber des Geschehens. Ohne sie würde in der Geschichte nichts passieren, und nur mit einem überragenden Bösewicht ist der "Held" einer Geschichte erst richtig heldenhaft (wenn es ihm denn gelingt, den Bösewicht zu besiegen).

Datei:Villianc.svg
Snidely Whiplash - Ein typischer Bösewicht

Geschichte der Bösewichte

In der Literatur

Bereits in der frühen neuzeitlichen Literatur existieren Ansätze, die sich einer Reflexion der Problematik des Begriffes annehmen. Als Beispiel lässt sich William Shakespeares Macbeth anführen. Die Titelfigur wird zunächst als mutiger, heldenhafter Krieger und Anführer des schottischen Heers dargestellt, der eine Vielzahl positiver, uneigennütziger Tugenden in sich zu vereinen scheint. Nach einer Begegnung mit drei Hexen, die ihm eine spätere Regentschaft als schottischer König prophezeien, und nicht zuletzt durch den tatkräftigen manipulativen Einfluss seiner Frau werden Ambitionen in ihm wach, die ihn dazu verleiten, den unschuldigen, großherzigen König Duncan im Schlaf zu ermorden. Macbeth verstrickt sich in eine Mordserie, da es nun gilt, potentielle Zeugen und Thronfolger aus dem Weg zu räumen. Nach seiner Krönung zum Staatsoberhaupt übt er eine willkürliche Gewaltherrschaft aus, um die Erhaltung seiner Macht zu sichern. Insgesamt hat sein Handeln die Züge eines typischen Bösewichts angenommen.

Shakespeare zeigt so, dass die Entstehung unmoralischer Tendenzen in einem Individuum nicht zwangsläufig die Folge einer selbstständigen Entscheidung zum unmoralischen Handeln ist, sondern dass durch unkontrollierte Ambition und manipulative äußere Einflüsse selbst ein besonders tugendhafter Mensch vor dem Verderben nicht gewahrt ist.

In der Literatur wird die Bezeichnung Antagonist generell dem Begriff Bösewicht vorgezogen, insbesondere, wenn dem unmoralisch handelnden Antagonisten ein heldenhafter Protagonist gegenübersteht.

Im Film

Die Seriosität von Film-Bösewichtern leidet oft darunter, dass den Rollen keine oder nur geringe Möglichkeit zur Ausprägung charakterlicher Tiefe gewährt wird. In diesen Fällen verfolgt die Rolle des Bösewichts nach Ansicht der Filmmacher über keinen Selbstzweck, sondern fungiert lediglich als Gegenstück zum Helden. Insbesondere bei Produktionen, die an ein jüngeres Publikum gerichtet sind, werden Bösewichter oftmals überkarikiert und stereotypisch dargestellt, sowohl in Bezug auf das Verhalten als auch auf das Aussehen. Das typische äußere Erscheinungsbild von Cartoon-Bösewichten umfasst etwa ein als außergewöhnlich kaltherzig empfundenes Grinsen, eine geisteskrank anmutende Körperhaltung und dunkle Kleidung.

In der Realität

Im Alltag wird der Begriff allgemein eher verharmlosend oder ironisch gebraucht. Will man den Ernst des unmoralisches Handeln hervorheben, so spricht man eher von einem Verbrecher. Personifizierend werden auch nichtmenschliche Dinge als Bösewichter bezeichnet, etwa Krankheitserreger. Es existieren zahlreiche Synonyme, darunter die folgenden: Gauner, Halunke, Schuft, Schurke, Strolch, Übeltäter, Spitzbube.

In der politischen Rhetorik hingegen findet der Begriff Bösewicht insbesondere dort ernstgemeinte Verwendung, wo von einem Menschenbild ausgegangen wird, das die Menschheit in gut und böse unterteilt. So spricht der aktuelle US-Präsident George W. Bush von Schurkenstaaten beziehungsweise einer Achse des Bösen.

Darstellung von Bösewichten

Es gibt verschiedene Darstellungen von Bösewichten. Oft wird ein Bösewicht als ein dunkler Herrscher dargestellt, der ein pompöses Anwesen bewohnt. Diese Darstellung stammt u.a. aus J. R. R. Tolkiens Der Herr der Ringe, in dem der Bösewicht Sauron ein dunkler Herrscher ist, der in in seinem schwarzen Turm (Barad-Dur) residiert.
Häufig werden Bösewichte aber auch nicht als menschliches Wesen, sondern als Monster oder Dämon dargestellt. Ein Beispiel dafür wäre die Figur Bowser, aus Super Mario, der als gepanzerter, feuerspuckender Drache dargestellt wird.
Nicht sehr häufig angewandt wird die ungewöhnliche Darstellung, in der der oder die Bösewichte körperlich überhaupt nicht in Erscheinung treten, sondern nur ihr Wirken gezeigt wird, wie z.B. die Menschen im Film Bambi von Walt Disney.

Verschiedene Arten von Bösewichten

Die Machtgierigen

Es gibt Bösewichte, die aus Macht-Gier z.B. Königreiche an sich reißen und darüber herrschen wollen. Beispiele dafür sind Sauron (aus Herr der Ringe), Ganondorf (aus The Legend of Zelda) und Freezer (aus Dragon Ball). Vorbild für diese Bösewichte sind Diktatoren und Eroberer, wie Dschingis Khan und Josef Stalin.

Handlanger

Oft sind diese Bösewichte eigentlich nur Handlanger eines weiteren, viel mächtigeren Charakters (Ober- oder Hauptbösewicht). Dieser Charakter tritt überwiegend eine lange Zeit hinter seinem Handlanger zurück und meist erst gegen Ende einer Geschichte auf. Der Handlanger wird vorher die ganze Zeit als Hauptbösewicht verstanden. Beispiele für diese Handlanger sind Darth Vader (aus Star Wars), wobei dieser nur als Handlanger dient, weil er seinem Leben keinen anderen Sinn abverlangen kann, und Beruga (aus Terranigma).

Die grundlos Bösen

Es gibt eine Reihe von Bösewichten, die überhaupt keinen Grund für ihre Taten haben, bzw. der Grund wird in den erzählten Geschichten nicht offenbart. In solchen Fällen hat es der "Gute" anfangs überaus schwer, einen Ansatzpunkt für das Handeln gegen den Bösewicht zu finden. Er kennt die Gründe für das Morden und die Zerstörungen des Bösewichtes nicht. Aus diesem Problem ergibt sich dann aber häufig ein reizvolles Spannungsfeld und eine gelungene "Suspense"-Geschichte (so würde es Hitchcock nennen).

Beispiele für solche Bösewichte sind Pennywise (aus Es) und Edward Hyde (aus Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde). Vorbilder für solche Bösewichte sind oft Psychopathen (Geisteskranke).


== Bösewichte und Antihelden ==gute bösewichte

Öfters werden Figuren als Bösewichte bezeichnet, obwohl es sich eigentlich um sogenannte Antihelden handelt. Ein Beispiel dafür ist die Videospielfigur Wario. In Warios Charakter fällt auf, dass er nur an sich denkt. Er will Unmengen Gold haben, und um daran zu kommen, rettet er verschiedene Lebewesen, die ihm eigentlich egal sind. Wäre er ein echter Bösewicht, würde er ihnen das Gold einfach stehlen.

Weitere Antihelden: Spawn, Punisher, Lobo

Es gibt auch Bösewichte die nur aus Liebe töten und zerstören , wie Prof. Gerald Robotnik (sonic adventure battle 2 ), der aus Liebe zu seiner Enkelin und Rache die Welt ins Verderben stürzen will .Auserdem exestieren Bösewichte die öfters die Seiten wechseln , z.B. Metaknight ( Kirby ) . Er versucht öfters Dreamland zu erorbern oder er hilft Kirby dieses zu retten .

Noch mehr gute Bösewichte: König Nickerchen , Dr.Eggman

Liste von Bösewichten

Film

Walt Disney Filme

Literatur

Comic

Computer- und Videospiele

Fernseh-Serien

Siehe auch