Trude Hesterberg
Trude Hesterberg, eigentlich Gertrude Johanna Dorothea Helene Hesterberg (*2. Mai 1892 in Berlin;†21. August 1967 in München) war eine deutsche Bühnen - und Filmschauspielerin, Kabarettistin, Chansonsängerin, sowie Gründerin und Leiterin einer Kabarettbühne.
Leben
1912 - 1922
Trude Hesterberg erfuhr eine klassische Gesangsausbildung. Ihre erste Rolle in einem Stummfilm erhielt sie 1912 in dem Streifen Im Goldenen Käfig. Gleichzeitig hatte sie kleinere musikalische Auftritte am Deutschen Theater in Berlin und als Chansonette in Café am Kurfürstendamm. Weitere Filmrollen und Kabarettauftritte wechselten sich ab. Sie trat im berühmten Berliner Wintergarten (1915) und im Kabarett Schall und Rauch (1919) mit Liedern nach Texten von Kurt Tucholsky, Friedrich Hollaender und auch Erich Kästner auf. Im Kabarett der Komiker ist sie ebenso zu sehen wie in verschiedenen Charell - Revuen im Großen Schauspielhaus.
1923 - 1945
Im Jahr 1923 als Trude Hesterberg auch in dem Stummfilm "Friedericus Rex" eine Rolle erhält, gründet sie die Wilde Bühne, welches zu den ersten politisch-literarischen Kabaretts zählt. Als Hausautor fungiert Walter Mehring. Obwohl sie nie eine Hauptrolle erhält ist Trude Hesterberg auch im Tonfilm erfolgreich. "Stürme der Leidenschaft" (1931), "Ein blonder Traum" (1932) sind nur einige. Heinrich Mann hatte eigentlich daran gedacht, sie mit der Hauptrolle im Blauen Engel zu betrauen, doch dann setzten sich andere durch.
1933/1934 gründete Trude Hesterberg in Berlin das Kabarett Musenschaukel im Pavillon Mascotte in der Behrenstraße, wo auch die junge Rotraut Richter zeitweilig auftrat, das jedoch nach kurzer Zeit vom Reichspropagandaministerium verboten wurde.
Nach 1945
Nach dem Krieg zog Trude Hesterberg nach München. Sie wirkte noch in einigen Nachkriegsfilmen mit, darunter Die Geschichte vom kleinen Muck (1953), Unter den Sternen von Capri (1953), Der Zigeunerbaron (1954) und an der Seite von Heinz Rühmann und Heli Finkenzeller im Briefträger Müller. In ihrem Testament stiftete sie den Hesterberg-Ring für die beste deutsche Chansonsängerin, der 1967 erstmals verliehen wurde.
Trude Hesterberg wurde 1962 mit dem Filmband in Gold für "langjähriges und hervorragendes Schaffen im deutschen Film" ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wurde hier zum ersten Mal vergeben. Ihr ist weiterhin ein Stern im Walk of Fame des Kabaretts gewidmet.
Filme (Auswahl)
- Skandal um Dodo (1958)
- Der Schräge Otto (1957)
- Der Zigeunerbaron (1954)
- Geschichte vom kleinen Muck, Die (1953)
- Briefträger Müller (1953)
- Unter den Sternen von Capri (1953)
- Alraune (1952)
- Aufruhr im Paradies (1950)
- Am Ende der Welt (1947)
- Der Raub der Sabinerinnen (1936)
- Der Grüne Domino (1935)
- Der Fall Brenken (1934)
- Ein Blonder Traum (1932)
- Stürme der Leidenschaft (1932)
- Kleine Sklavin, Die (1928)
- Zwei rote Rosen (1928)
- Laster der Menschheit (1927)
- Manon Lescaut (1926)
- Mädchenhandel - Eine internationale Gefahr (1926)
- Vorderhaus und Hinterhaus (1925)
- Fridericus Rex (1922)
- Der Roman eines Dienstmädchens (1921)
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hesterberg, Trude |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Bühnen - und Filmschauspielerin, Kabarettistin |
GEBURTSDATUM | 2. Mai 1892 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 21. August 1967 |
STERBEORT | München |