Undine (Mythologie)
Undine (lat. unda = Welle) ist ein weiblicher, jungfräulicher Wassergeist. Sie gehört zu den so genannten halbgöttlichen Elementargeistern.
Beschreibung
Nach Paracelsus handelt es sich um ein Elementarwesen, welches das Element Wasser verkörpert. Nach ihm kann sie gewöhnlich in Waldseen oder Wasserfällen entdeckt werden. Nymphen haben bezaubernde Stimmen, welche gelegentlich über dem Wasser vernommen werden können und sind oft dienende Begleiterinnen von Göttern. Seenymphen ertränken ihre Geliebten (z. B. Quellnymphen Herkules' Liebling Hylas).
Undine bekommt erst dann eine Seele, wenn sie sich mit einem Menschen vermählt. Wie alle Nymphen ist sie unsterblich. Gebiert die Undine aus einer Ehe mit einem Sterblichen ein Kind, erhält sie mit diesem eine Seele und verliert ihre Gnade der Unsterblichkeit. Dieser Aspekt führte zu dem populären Motiv, dass häufig in der Romantik und tragischen Literatur Verwendung fand.
Einem untreuen Gatten bringt die Undine den Tod. (In dem Stück von Jean Giraudoux lassen die Wassergeister, die sie kennen, ihren Gatten Hans sterben, und sie kann sich später nicht mehr an ihn erinnern.)
Auch muss man sich hüten, sie aufs Wasser zu bringen oder gar auf dem Wasser zornig zu machen, da sie sonst ins Wasser zurückkehrt.
Literatur
Stoffliche Grundlage ist die Sage des Geschlechtes der Stauffenberger, enthalten in einem Gedicht um 1320.
siehe auch:
- die Nacherzählung von Christian August Vulpius (1805);
- "Ritter Stauffenberg und die Meerfeye" Achim von Arnim (1806)
- die Märchennovelle von Friedrich de la Motte Fouqué (1811)
- „Die kleine Meerjungfrau“ von Hans Christian Andersen
- ein Stück von Jean Giraudoux (1939)
- die Erzählung „Undine geht“ von Ingeborg Bachmann (1961, aus „Das dreißigste Jahr“).
Musik
- F. Kauer / K. F. Hensler „Das Donauweibchen“ (1798)
- Oper von E.T.A. Hoffmann (1816)
- Romantische Zauberoper in vier Akten von Albert Lortzing (1845)
- Undine - Oper in 3 Akten, 1869, Libretto: W. Sollogub, 1870, vernichtet, Peter Tschaikowski
- „Rusalka“, Antonin Dvorak] (1901)
- Ravel-Bertrand: Ondine ist der erste Part der Komposition für Piano "Gaspard de la Nuit" (1908).
- dreiaktiges Ballett Undine, Hans Werner Henze (1957)
- "Undine" von H. w. Henze / F. Ashton (1958)
- „Melusine“ von Aribert Reimann / C. H. Henneberg (1971)
Weblinks
- Albert Lortzings Oper Undine, Komponiert 1845 [1]
Wirkung
- der Schriftsteller Arno Schmidt war von dem Märchen so beeindruckt, dass er viele Jahre für die Erforschung der Biographie Friedrich de la Motte Fouqué aufbrachte.