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Irriducibili Lazio

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Irriducibili Lazio (irriducibili = die Unbeugsamen) ist eine der größten italienischen Ultra-Gruppierungen. In ihr organisieren sich größtenteils faschistisch gerichtete Fans des italienischen Fußballvereins Lazio Rom.

Auftreten

Irriducibili Lazio ist eine äußerst umstrittene Gruppierung, da sich die Gruppe offen zu rassistischen und faschistischen Meinungen bekennt. So werden farbige Spieler gegnerischer Mannschaften verunglimpft und auf Transparenten und Bannern faschistische und rassistische Positionen vertreten. Unter anderem wurden gegnerische Fans der AS Rom 1999 mit einem 18 m langen Transparent mit der Aufschrift "Auschwitz ist eure Heimat, die Öfen euer Zuhause" und 2001 auf einem 30 m langen Transparent als "Schwarze Mannschaft und Judenfans" begrüßt. Der damalige italienische Innenminister Enzo Bianco vermutete 2000, dass die rechtsextremistische Organisation Forza Nuova die Irriducibili Lazio kontrolliert. Es können aber keine Verbindungen bewiesen werden. Die Irriducibili stehen unter Überwachung der Polizei, ihr Anführer Fabrizio Toffolo hat Stadionverbot bis Ende 2006, auf Grund eines verletzten Polizeibeamten auf dem Weg zu einem Auswärtsspiel am Bahnhof Termini. Urteil: 18 Monate Haft. Diese wurde zu einem Drittel in der römischen Haftanstalt Regina Coeli abgesessen. Der Rest wurde zu Hausarrest umgewandelt. Bei Lazio- Spielen hat Toffolo zu Anpfiff, Halbzeit und Schlußpfiff eine Unterschrift bei der römischen Polizei abzugeben.

Reaktionen des Vereins

Der Verein Lazio Rom wurde vom italienischen Fußballverband mehrmals zu Geldstrafen und Platzsperren verurteilt. Am Verhalten der Fans änderte sich jedoch wenig, zumal der Verein von seinen Anhängern zu abhängig ist, um wirkungsvoll gegen sie vorzugehen. Irriducibili Lazio finanzieren sich durch eigene Merchandising-Artikel wie T-Shirts, die durch eigene Läden in Rom sowie das Internet vertrieben werden. Mittlerweile gibt es nur noch einen offiziellen Fnshop des Vereins, alle anderen wurden durch die der Irriducili verdrängt.

Irriducibili Lazio und Paolo di Canio

Der Kapitän von Lazio Rom, der italienische Nationalspieler Paolo di Canio, ist Sympathisant der Irriducibili Lazio und bekundete u.a. bei einem Auftritt bei den MTV-Awards 2004 durch das Tragen eines T-Shirts seine Verbundenheit mit der Gruppierung. Unter anderem beim Stadtderby gegen AS Rom am 6. Januar 2005 zeigte di Canio als Torjubel vor den Fans der Irriducibili Lazio den faschistischen Römischen Gruß. Dieser Vorfall löste eine breite Debatte über die Verbindungen zwischen einigen italienischen Gruppen der Ultrà-Bewegung und dem Rechtsextremismus aus. Nachdem di Canio am 11. Dezember 2005 beim Spiel gegen den AS Livorno, dessen Anhänger politisch links stehen und dessen Stürmerstar Cristiano Lucarelli bekennender Kommunist ist, erneut den Faschistengruß zeigte, wurde er zu einer Geldbuße von 10.000 EUR und einem Spiel Sperre verurteilt. Die Irriducibili Lazio organisierten daraufhin eine Demonstration zu Gunsten di Canios vor dem Sitz des Italienischen Fußballverbandes. An dieser nahmen am 23. Dezember rund 500 Personen teil.