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Verl

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Wappen Karte
Verl jpg Lage der Gemeinde Verl in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Gütersloh
Fläche: 71,31 km²
Einwohner: 25.196 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 353 Einwohner/km²
Höhe: 85 - 111 m ü. NN
Postleitzahl: 33415
Vorwahl: 0 52 46
Geografische Lage: 51° 53' n. Br.
8° 31' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: GT
Amtliche Gemeindekennzahl: 05 7 54 044
Gliederung des Stadtgebiets: 5 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Paderborner Straße 3-5
33415 Verl
Website: www.verl.de
E-Mail-Adresse: verl@gt-net.de
Politik
Bürgermeister: Paul Hermreck (CDU)

Verl ist eine Gemeinde in Nordrhein-Westfalen, Deutschland mit mehr als 25.000 Einwohnern und gehört zum Kreis Gütersloh.

Geografie

Geografische Lage

Verl liegt am Südrand des Teutoburger Waldes in einem Dreieck, dessen Ecken die Städte Gütersloh, Bielefeld und Paderborn bilden.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Verl besteht aus mehreren unabhängigen Ortsteilen, jeder mit seinem eigenen dörflichen Charakter:

Einwohner

(jeweils zum 31. Dezember)


Geschichte

Der Name Verl wird bereits im 13. Jahrhundert erwähnt. In einer Urkunde im Staatsarchiv Osnabrück aus dem Jahre 1264 erscheint erstmalig die Bezeichnung Verlo. Sie bezieht sich wohl auf den Hof Meier zu Verl, der zu einer Gruppe von Hofstätten gehörte, die vermutlich seit der Jahrtausendwende am Rande des so genannten Verler Feldes in unmittelbarer Nähe des Ölbaches entstanden waren.

Einige ältere urkundliche Erwähnungen von Höfen aus den Bauernschaften des Verler Landes liegen aus dem Jahr kurz nach 1100 (Hofstelle Krax ("de crakcashart"="Krähenwald")) und dem Jahr 1153 (Hofstellen Liemke ("Lindbike") und Ebbinghaus ("Ebbekenhusen")) vor.

Im Jahr 1512 wurde in der Bauernschaft Verl eine Kapelle erbaut. Diese wurde um 1577 zur Pfarrkirche erhoben und bildete seitdem den Mittelpunkt des aus den Bauernschaften Verl, Sende und Bornholte bestehenden Kirchspiels Verl. An dieser Stelle veranlasste Graf Wenzel Anton von Kaunitz-Rietberg 1792 den Bau der St. Anna-Kirche. Die klassizistische Hallenkirche wurde 1801 fertiggestellt.

Unter dem letzten Fürsten von Kaunitz verlor die Grafschaft Rietberg, zu der Verl seit dem 13. Jahrhundert gehörte, ihre Selbständigkeit, als sie im Jahr 1807 dem von Napoleon neu gebildeten Königreich Westfalen zugeschlagen wurde. Aus der Grafschaft wurden zwei Verwaltungsbezirke (Rietberg und Neuenkirchen), Kantone genannt, gebildet. Nach dem Wiener Kongress gelangte das Gebiet 1815 an Preußen und wurde 1816 in den neu gegründeten Kreis Wiedenbrück eingegliedert. 1822 verkaufte Fürst Alois von Kaunitz die Grafschaftsgüter an den Rittergutsbesitz Friedrich Ludwig Tenge zu Niederbarkhausen.

Am 1. Juli 1838 wurde die Kantonsverwaltung von Neunkirchen nach Verl verlagert. Die zuvor zum Kanton Rietberg gehörigen Gemeinden Österwiehe und Liemke mit dem Dorf Kaunitz wurden dem neuen Kanton Verl zugeschlagen.

Im Gefolge der preußischen Landgemeindeordnung vom 31. Oktober 1841 wechselte die Bezeichnung: Aus dem Kanton wurde das Amt Verl mit 6.786 Einwohnern.

Durch die kommunale Neugliederung am 1. Januar 1970 ging das damalige Amt Verl in die neuen Grenzen mit den Ortsteilen Bornholte, Verl, Sürenheide, Sende und Kaunitz in die heutige Gemeinde Verl auf.

Religionen

60% der Einwohner sind katholisch, 19% evangelisch und 21% gehören anderen Glaubensrichtungen an bzw. sind konfessionslos.

Politik

Gemeinderat

CDU SPD FW FDP ödp Fraktionslos Gesamt
2004 23 9 3 1 1 1 43

(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Im Ortskern haben sich einige Fachwerkhäuser des 16. bis 19. Jh. vor allem in der Umgebung der Pfarrkirche erhalten:
    • BÜRMANNSTR. 10 (Café Klüter). Das ehemaliges Heuerlingshaus wurde 1741 errichtet.
    • HAUPTSTR. 15 (Gemeindebibliothek Verl). Quer-Dielenhaus mit Krüppelwalmdach und Utlucht, wohl 18. Jh.
    • KIRCHPLATZ 2 (Heimathaus) Der zweigeschossiger Fachwerkbau mit Krüppelwalmdach stammt im Kern wohl aus dem späten 16. Jh., wurde später jedoch mehrfach umgebaut. Bei der 1985 durchgeführten Restaurierung wurden etliche Hölzer der Fachwerkkonstruktion ausgetauscht.
    • KIRCHPLATZ 4. Das Fachwerktraufenhaus des frühen 18. Jh. wurde im späten 19. Jh. verputzt und in Formen des barockisierenden Jugendstils umgebaut.
    • KIRCHPLATZ 5 (Restaurant). Der Zweiständer-Fachwerkbau ist am Dielentor 1689 bezeichnet. Teile des Gerüstes sind jedoch vermutlich älter. Ein Balken im Innern ist 1586 bezeichnet.
  • Dorfmühle. Stattlicher Fachwerkbau mit Krüppelwalmdach; sein Kern soll auf das Jahr 1598 zurückgehen. An der davor gelegenen Brücke über den Ölbach befindet sich eine Nepomuk-Statue. Es handelt sich jedoch nicht mehr um die ursprüngliche Figur aus dem Jahr 1752 - so die die Sockelinschrift -, sondern um eine jüngere Arbeit von Prof. Heinz Hollenhorst.

Regelmäßige Veranstaltungen

Hobbymarkt

Bekannt ist Verl und sein Ortsteil Kaunitz für seinen monatlich in der Ostwestfalenhalle stattfindenden und weit bekannten Hobbymarkt.
Der Hobbymarkt ist einer der größten Tier- und Trödelmärkte in Deutschland und findet an jedem ersten verkaufsoffenen Samstag im Monat in der Zeit von 5.00 Uhr bis 14.00 Uhr statt. An manchen Hobbymarkttagen kommen bis zu 15.000 Besucher. Laut Aussage vieler Händler, ist der Hobbymarkt in seiner Art einmalig in der Bundesrepublik.

Auf dem Hobbymarkt werden Nutz- und Ziergeflügel, Ziervögel, Kaninchen, Hunde, Pferde, Esel, Ziegen und diverse Kleintiere wie Hamster etc. sowie Trödel, Sammlerartikel und viel Nützliches für Bastler und für die Hobbys der Besucher zum Verkauf angeboten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Es bestehen Busverbindungen nach Bielefeld, Gütersloh, Schloß Holte, Lippstadt und Hövelhof.

Namhafte Betriebe

In Verl sind einige weltweit bekannte Unternehmen beheimatet. Unter anderem sind das:


Bildung

Schulen

  • Das Gymnasium Verl hat zur Zeit etwas über 1000 Schüler. Bekannt ist es durch sein Foucaultsches Pendel.
    • Das über die Region hinaus bekannte Verler Pendel ist Anziehungspunkt für Schülerbesuche aus dem gesamten Umland. Es ist im Mittelpunkt der Schule im Foyer installiert. Es erstreckt sich über beide Stockwerke hinweg, da es an der Decke im obersten Geschoß aufgehängt ist. Im Foyer unten schwingt die Kugel über einer passend gestalteten Fläche.
    • Nach einem Ratsbeschluss am 8. April 1974 wurde der Bau eines Gymnasiums in Verl begonnen und im Schuljahr 1977/78 begann der Unterricht für 88 Jungen und Mädchen in der Sexta von neun Lehrkräften. Im Schuljahr 1979/80 war dann der zweite Bauabschnitt des Gymnasiums Verl fertig gestellt und vier Jahre später auch der Oberstufentrakt. 1993 kamen Computerräume hinzu und 1999 ein neuer Gebäudeabschnitt. Im August 2002 feierte das Gymnasium Verl 25jähriges Bestehen.
  • Realschule Verl
  • Hauptschule Verl

Das Gymnasium, die Realschule und die Hauptschule gehören dem Konrad-Adenauer Schulzentrum an.

Bibliothek

Die Verler Bibliothek ist für ihre Grössenklasse (15.000 > 30.000 Einwohner) eine der besten Bibliotheken in Deutschland. Im Bundesland NRW belegt sie schon zum 4. mal in Folge den 1. Platz des BIX-Bibliotheksindex.


Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Adämmer, Friedrich, Graffunder, Udo: Verl, eine Gemeinde mit Zukunft. Flöttmann Verlag, Gütersloh 1978
  • Borner, Matthias E.: Pölter, Plörre und Pinöckel - Grundwortschatz zum Überleben im Kreis Gütersloh, Verlagsunion Vox Rindvieh, 2004; ISBN 3000142495
  • Freise, Josef: Verl - Zeugnisse aus alter Zeit, Rhode, Marienfeld 1979; ISBN 3921961018
  • Graffunder, Udo: Verl, unsere Gemeinde, Flöttmann Verlag, Gütersloh 1991; ISBN 3872310127
  • Katholische Kirchengemeinde St. Anna Verl (Hrsg.): Unsere Pfarrkirche St. Anna in Verl 1792-1992. Paderborn 1992
  • Klotz, Bernhard: Landschaftsführer mit Rundwanderwegen und Pättkesfahrten im Verler Land (Heimatkundliche Schriftenreihe, Heft 1). Verl 1980
  • Pähler, Hans-Josef: Die Vogelwelt des Verler Landes (Heimatkundliche Schriftenreihe, Heft 3). Verl 1983
  • Peters, Robert, Djatlova, Valentina: Wörterbuch des Verler Platt, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003; ISBN 3895344958
  • Schlelein, Maria: 1000 Jahre wie ein Tag - Geschichte des Verler Landes, hrsgb. vom Heimatverein Verl, Gütersloh 1998


Bildergalerie