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Jorge Lorenzo

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Jorge Lorenzo
Jorge Lorenzo (2013)
Nation: Spanien Spanien
Motorrad-Weltmeisterschaft
Status: aktiv (MotoGP)
Startnummer: 99
Statistik
Starts Siege Poles SR
242 64 63 34
WM-Titel: 5
WM-Punkte: 3552
Podestplätze: 141
Stand: GP von Österreich 2016
Nach Klasse(n):
125-cm³-Klasse
Erster Start: Großer Preis von Spanien 2002
Letzter Start: Großer Preis von Valencia 2004
Konstrukteure
2002—2004 Derbi
WM-Bilanz
WM-Vierter (2004)
Starts Siege Poles SR
46 4 3 3
WM-Punkte: 279
Podestplätze: 9
250-cm³-Klasse
Erster Start: Großer Preis von Spanien 2005
Letzter Start: Großer Preis von Valencia 2007
Konstrukteure
2005 Honda • 2006—2007 Aprilia
WM-Bilanz
Weltmeister (20062007)
Starts Siege Poles SR
48 17 23 4
WM-Punkte: 768
Podestplätze: 29
MotoGP-Klasse
Erster Start: Großer Preis von Katar 2008
Konstrukteure
2008—2016 Yamaha • 2017—2018 Ducati
WM-Bilanz
Weltmeister (2010, 2012, 2015)
Starts Siege Poles SR
148 43 37 27
WM-Punkte: 2505
Podestplätze: 103
Jorge Lorenzo in Indianapolis, 2010

Jorge Lorenzo Guerrero (* 4. Mai 1987 in Palma de Mallorca) ist ein spanischer Motorradrennfahrer.

Er ist 1,70 m groß und wiegt 55 kg, seine bevorzugte Startnummer war jahrelang die 48. Lorenzo gewann 2006 und 2007 auf Aprilia die WM-Titel in der 250-cm³-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft sowie 2010, 2012 und 2015 die WM-Titel in der MotoGP auf Yamaha.

Seit Saison 2008 startet er in der MotoGP-Klasse für das Yamaha-Werksteam.

Karriere

Anfangsjahre

Jorge Lorenzo nahm im Jahr 1990 im Alter von nur vier Jahren an seinem ersten Minicross-Rennen teil. Im Jahr 1992 begann er auch Minibikes zu fahren, von 1993 bis 1995 nahm er an der Minicross-Meisterschaft der Balearen teil und gewann in allen drei Jahren den Titel.

Mit zehn Jahren, 1997, wechselte er dann vom Minicross zum Straßenrennsport in den Aprilia-50-cm³-Cup, den er in den Jahren 1998 und 1999 jeweils gewann. Im Jahr 2000 bestritt er als 13-Jähriger die spanische 125-cm³-Meisterschaft, die er auf dem vierten Gesamtrang abschloss. Im Jahr darauf wurde er in der 125-cm³-Europameisterschaft Sechster.

125-cm³-Weltmeisterschaft

Jorge Lorenzo wechselte im Jahr 2002 zu Derbi in die 125-cm³-Klasse der Weltmeisterschaft und wurde dort der jüngste Pilot in der Geschichte der WM. Da in dieser Klasse das Alterslimit bei 15 Jahren liegt, durfte er an den ersten beiden Rennen der Saison noch nicht teilnehmen. Am Wochenende des dritten Laufes, dem Grand Prix von Spanien in Jerez wurde er am Samstag 15 Jahre alt, weshalb er am Freitag noch nicht am Training teilnehmen konnte, das Rennen absolvierte er dann im Alter von 15 Jahren und einem Tag. Am Saisonende belegte er den 21. Gesamtrang.

In der Saison 2003 wurde er Zwölfter des Gesamtklassements und konnte beim Großen Preis von Brasilien in Rio de Janeiro seinen ersten Grand Prix-Sieg feiern. 2004 belegte er nach drei Siegen und insgesamt sieben Podiumsplätzen mit 179 Punkten den vierten Rang in der 125-cm³-Weltmeisterschaft.

250-cm³-Weltmeisterschaft

Zur Saison 2005 wechselte Jorge Lorenzo zu Fortuna-Honda in die 250-cm³-Klasse. In seinem ersten Jahr errang er in dieser Klasse sechs Podiumsplätze und wurde Fünfter in der Gesamtwertung.

Im Jahr 2006 wechselte sein Team von Honda zu Aprilia. Sein Teamkollege war Landsmann Héctor Barberá, mit dem er sich während der Saison nicht immer gut verstand. Lorenzo gewann beim ersten Saisonlauf in Jerez seinen ersten Grand Prix in der 250-cm³-Klasse. Mit acht Siegen und insgesamt elf Podiumsplatzierungen wurde Lorenzo mit 289 Punkten schließlich 250er-Weltmeister, 17 Punkte vor seinem härtesten Konkurrenten, dem Italiener Andrea Dovizioso.

Auch 2007 startete Jorge Lorenzo im Team Fortuna Aprilia auf einer Werks-Aprilia in der 250er-WM und ging als haushoher Titelfavorit in die Saison. Lorenzo beendete diese mit jeweils neun Siegen und Pole-Positionen sowie insgesamt zwölf Podiumsplatzierungen aus 17 Rennen. Mit 52 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Andrea Dovizioso sicherte sich Lorenzo überlegen seinen zweiten WM-Titel.

MotoGP-Klasse

Lorenzo 2008 auf Fiat-Yamaha
Lorenzo nach seinem Sieg beim Großen Preis von Japan 2009
Lorenzos Startnummer 99 im Jahr 2013

Zur Saison 2008 wechselte Lorenzo in das Yamaha-Werksteam Fiat-Yamaha und ist dort neuer Teamkollege von Valentino Rossi. Allerdings startete Lorenzo mit Michelin-Reifen, im Gegensatz zu Rossi, der mit Bridgestone-Reifen fuhr.

Im Jahr 2009 trat Lorenzo wieder im Fiat Yamaha Team an, allerdings mit einem neuen Management und mit der Startnummer 99. Auf Grund der neuen Einheitsreifen-Regelung fuhr er nun auch mit Bridgestone-Bereifung.

Im Jahr 2010 gewann Lorenzo seinen ersten Weltmeistertitel in der MotoGP-Klasse. 2011 verpasste Lorenzo seine Titelverteidigung. Er wurde mit drei Siegen und 260 Punkten Vizeweltmeister hinter Casey Stoner. 2012 verbuchte Lorenzo sechs Siege für sich und holte mit 350 Punkten im Schlussklassement seinen zweiten Weltmeistertitel in der MotoGP-Klasse.

Die Saison 2013 bestritt Lorenzo für das Team Yamaha Factory Racing. Er pilotierte eine Yamaha YZR-M1. Sein Teamkollege ist erneut Valentino Rossi. Nach dem Auftaktsieg in Katar fuhr Lorenzo zwei weitere Siege ein. Im freien Training zur Dutch TT verlor Lorenzo auf regennasser Strecke die Kontrolle über seine Yamaha und stürzte. Dabei zog er sich einen Schlüsselbeinbruch am linken Arm zu. Zuvor hatte er noch im trockenen ersten Training die Bestzeit gefahren. Anschließend wurde er im General de Catalunya Hospital in Barcelona operiert. Trotzdem startete Lorenzo bei der Dutch TT und wurde Fünfter.[1] Im Training zum folgenden Großen Preis von Deutschland auf dem Sachsenring stürzte Lorenzo erneut, wobei sich die in seiner linken Schulter eingesetzte Titanplatte verzog.[2] Nach dem Check im Medical Centre bekam er für den Rennsonntag keine Starterlaubnis; stattdessen unterzog sich Lorenzo einer weiteren Folgeoperation.[3] Beim Großen Preis von Indianapolis wurde Lorenzo hinter Pedrosa Dritter. Seinen WM-Titel konnte er trotz 8 Siegen (zwei mehr als der Weltmeister Marc Márquez) nicht verteidigen.

Das Jahr 2014 begann für Lorenzo nicht sehr erfolgreich. Im ersten Rennen in Katar stürzte er schon in der ersten Runde, und blieb somit ohne Punkte. Im zweiten Rennen in Texas verursachte er einen Frühstart, und bekam daraufhin eine Durchfahrtsstrafe. Am Ende des Rennens belegte er den zehnten Platz. Beim Großen Preis von Argentinien, in Termas de Río Hondo, konnte Lorenzo zum ersten Mal in dieser Saison einen Podestplatz einfahren. Nach 25 Runden musste er sich nur den zwei Hondawerkspiloten Marquez und Pedrosa geschlagen geben. Die folgenden zwei Rennen waren jedoch nicht so erfolgreich wie erwünscht. In Jerez (Spanien) und in Le Mans (Frankreich) reichte es zweimal nur für Platz 4. Beim Großen Preis von Italien in Mugello konnte Lorenzo seinen zweiten Podestplatz einfahren. Er musste sich nur Seriensieger Marquez geschlagen geben der 0,121 Sekunden vor ihm über die Linie fuhr. Beim nächsten Rennen auf dem Circuit de Catalunya musste er sich wieder mit Platz 4 begnügen hinter Marquez, Rossi und Pedrosa. Bei der Dutch TT in Assen belegte er unter wechselhaften Bedingungen Platz 13. Auf Sachsenring konnte er sich nach einer turbulenten Startphase Platz 3 hinter Marc Márquez und Dani Pedrosa sichern. Beim Großen Preis von Indianapolis fuhr Lorenzo erneut auf das Podium, er erreichte Platz 2 hinter Marquez mit 1,8 Sekunden Rückstand. Beim 11. Rennen der Saison, im tschechischen Brünn, konnte Jorge zum fünften Mal auf Podest fahren, er holte erneut Platz 2 hinter Pedrosa und vor seinem Teamkollegen Valentino Rossi. Diese Serie konnte er auch beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone fortführen und fuhr zum vierten Mal in Folge auf das Podest, zum dritten Mal auf Platz 2. Diesmal musste er sich wieder Marc Márquez geschlagen geben der das Rennen 0,732 Sekunden vor ihm beendete.

In die Saison 2015 startete der Spanier bei den ersten drei Rennen außerhalb der Podiumsplätze. Doch dann konnte er vier Siege in Folge einfahren. Nach seinem Sieg beim Großen Preis von Tschechien auf dem Automotodrom Brno hatte Lorenzo zum ersten mal die Gesamtführung in der Weltmeisterschaft von seinem Teamkollegen Rossi übernommen. Beide hatten die gleiche Punktzahl. Doch Lorenzo hatte mit, bis dahin fünf Siegen, zwei mehr als Rossi. Im darauf folgenden Rennen siegte allerdings Rossi wieder, und übernahm seinerseits wieder die Führung in der Gesamtwertung. Vor dem letzten Rennen der Saison in Valencia lag Lorenzo noch sieben Punkte hinter seinem Rivalen. Doch der Italiener musste aufgrund einer Strafe beim vorigen Rennen in Malaysia vom letzten Startplatz ins Rennen gehen. Da Lorenzo 25 Punkte für den ersten Platz holte, und Rossi nur vierter wurde, was 13 Punkte bedeutet, wurde der Spanier zum fünften Mal in seiner Karriere Weltmeister. [4] [5]

Die Saison 2016, wieder mit Valentino Rossi als Teamkollegen, wird die letzte für Jorge Lorenzo im Yamaha Werksteam sein. Eine Woche nach dem dritten Saisonrennen auf dem Circuit of The Americas gab das Team seinen Abgang bekannt. Kurz darauf bestätigte sein neuer Arbeitgeber Ducati Corse die Zusammenarbeit mit dem Spanier für 2017 und 2018.[6]

Statistik

Titel

In der Motorrad-WM

(Stand: GP von Österreich, 14. August 2016)

Saison Klasse Motorrad Rennen Siege Podien Poles Punkte Position
2002 125 cm³ Derbi 14 21 21.
2003 125 cm³ Derbi 16 1 2 1 79 12.
2004 125 cm³ Derbi 16 3 7 2 179 4.
2005 250 cm³ Honda 15 6 4 167 5.
2006 250 cm³ Aprilia 16 8 11 10 289 Weltmeister
2007 250 cm³ Aprilia 17 9 12 9 312 Weltmeister
2008 MotoGP Yamaha YZR-M1 17 1 6 4 190 4.
2009 MotoGP Yamaha YZR-M1 17 4 12 5 261 2.
2010 MotoGP Yamaha YZR-M1 18 9 16 7 383 Weltmeister
2011 MotoGP Yamaha YZR-M1 15 3 10 2 260 2.
2012 MotoGP Yamaha YZR-M1 18 6 16 7 350 Weltmeister
2013 MotoGP Yamaha YZR-M1 17 8 14 4 330 2.
2014 MotoGP Yamaha YZR-M1 18 2 11 1 263 3.
2015 MotoGP Yamaha YZR-M1 18 7 12 5 330 Weltmeister
2016 MotoGP Yamaha YZR-M1 10 3 6 2 138 (2.)
Gesamt 242 64 141 63 3552 5 WM-Titel

Verweise

Commons: Jorge Lorenzo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Klassement GP von Assen 2013“. motogp.com, 29. Juni 2013, abgerufen am 29. Juni 2013.
  2. „Kein Start auf dem Sachsenring: Lorenzo reist ab“. motogp.com, , abgerufen am 16. Juli 2013.
  3. „Die WM ist weit offen: Fünf Fahrer mit Chancen“. motogp.com, 15. Juli 2013, abgerufen am 16. Juli 2013.
  4. Valencia-GP: Lorenzo Weltmeister, Drama für Rossi. Speedweek, 8. November 2015, abgerufen am 8. November 2015.
  5. Jorge Lorenzo: «Auf einem Level mit Rainey & Roberts». Speedweek, 8. November 2015, abgerufen am 8. November 2015.
  6. Jetzt offiziell: Jorge Lorenzo wechselt zu Ducati. Speedweek, 18. April 2016, abgerufen am 18. April 2016.