Benutzer:Staro1/test
Die Diskussion über diesen Antrag findet auf der Löschkandidatenseite statt.
Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen soll: Scheint mir nicht relevant zu sein. (Schulprojekt) --Tobias Brandt 02:38, 15. Apr 2006 (CEST)
Hertha-Feiner-Aßmus-Stieg
Winterhude, seit 1992. Jüdisches Opfer des Nationalsozialismus. Lehrerin an der Schule Meerweinstraße. (8.5.1896 Hamburg – 2.3.1943 Selbsttötung während des Transports nach Auschwitz) Tochter von Josef Feiner, Rektor der Anton-Rée-Schule. Studierte Pädagogik und arbeitete bis 1933 als Lehrerin an der Schule Meerweinstraße. Mit 25 Jahren heiratete sie Johannes Asmus, bekam zwei Töchter (1925 und 1927).
1933 aus dem Schuldienst entlassen und Scheidung von ihrem Mann. Sie arbeitete nun als Hilfslehrerin an einer jüdischen Schule. 1935 zog sie nach Berlin, ihre Kinder schickte sie vier Jahre später, durch Vermittlung ihres geschiedenen Mannes, in die Schweiz auf ein Internat am Genfer See. Hertha Feiner arbeitete in Berlin an verschiedenen jüdischen Schulen. 1941 erfolgte der Zwangseinsatz bei der Jüdischen Gemeinde. Sie musste dort bei den administrativen Vorbereitungen der Deportationen mitarbeiten. Am 12.3.1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert. Auf dem Weg dorthin nahm sie sich das Leben.
Julia-Cohn-Weg
Alsterdorf, seit 1985. Jüdisches Opfer des Nationalsozialismus. Lehrerin an der Schule Meerweinstraße und an der Schule für Sprach- und Handelskurse für Auswanderer in der Beneckestraße 6. (14.10.1888 Hamburg – am 6.12.1945 deportiert nach Riga, gestorben zwischen Dezember 1941 und 1944 in einem Lager bei Riga)
Zum 1. April 1930 wechselte Julia Cohn von der Schule Humboldtstraße an die neu erbaute Schule Meerweinstraße. Am 29.Juli 1933 wurde sie aufgrund des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“, wonach „nichtarische“ Lehrerinnen und Lehrer keine Beamten sein durften, aus dem Schuldienst entlassen. Erst nach langen Bemühungen und unter dem Hinweis auf die Kriegsteilnahme ihres Mannes im Ersten Weltkrieg erhielt sie ab Oktober 1933 Versorgungsbezüge. Ihr Mann, Jacob Cohn, der 1927 sein Zigarrenimportgeschäft aufgegeben hatte, arbeitete als Buchhalter. Das Ehepaar Cohn hatte einen Sohn (Paul) und wohnte in der Klosterallee 13.
Am 9. November 1938 wurde Jacob Cohn ins KZ Sachsenhausen oder Dachau gebracht. Nach vier Monaten intensiver Bemühungen seitens der Familie und aufgrund des Fronteinsatzes während des Ersten Weltkrieges wurde Jacob Cohn aus dem KZ mit dem Hinweis entlassen, so schnell wie möglich auszuwandern. Die Familie Cohn bemühte sich um eine Auswanderungsmöglichkeit. Aber sie hatte keine ausländischen Beziehungen, und eine Einreiseerlaubnis gab es nur, wenn ein Bürge die Garantie gab, dass der/die EinwanderIn dem neuen Staat nicht zur Last fallen werde. Am 30. Mai 1939 erhielt die Familie dennoch die Ausreisegenehmigung.
Das Kind Paul reiste am 21. Mai 1939 mit einem Kindertransport nach England. Für sich selbst wussten die Eheleute die Ausreise nicht zu finanzieren. Als kurze Zeit später der Zweite Weltkrieg ausbrach, war es für Juden kaum mehr möglich, Deutschland zu verlassen. Anfang Dezember 1941 erging an das Ehepaar Cohn die Aufforderung, sich am 6. Dezember auf der Moorweide einzufinden, um von dort nach Osten abtransportiert zu werden.
Herr Cohn glaubte an einen Arbeitseinsatz, weil die Nazis das Ehepaar Cohn aufgefordert hatten, einen Spaten mitzunehmen.
Meerweinstraße
Benannt nach dem Architekten Wilhelm Meerwein 1844-1927; u.a. am Bau des Hamburger Rathauses u. der Musikhalle beteiligt.
Architektur
Volksschule Wiesendamm 1928-29 (heute: Grundschule Meerweinstraße) Meerweinstraße 26 Werk 275
Die Schule - eine Doppelschule des neuen Hamburger Typs - erhielt ihren Platz im östlichen Teil der Jarrestadt im Rahmen eines von Schumacher entworfenen Bebauungsplans. Als zentrales Bauwerk und "charakterbestimmender Mittelpunkt" gedacht, liegt sie im Brennpunkt einer hufeisenförmigen Platzanlage in der Symmetrieachse des regelmäßig aufgeteilten Stadtteils. Der symmetrische, langgestreckte Bau mit fünf Geschossen und leicht auskragendem flachen Dach zeigt in der Hauptfront eine regelmäßige Rasterfassade ohne die gewohnte Klinkerverkleidung der Tragkonstruktion: das Eisenbetonskelett bleibt als Fachwerk mit ausgemauerten Brüstungsfeldern sichtbar. Die seitlich angebauten Eingangstrakte sind Gegenstand einer wohl von Marinus Dudok (Rathaus Hilversum, 1928) angeregten Inszenierung mit Freitreppen unter einer weit ausladenden Kragplatte. Darüber erheben sich flankierende Treppentürme mit großen Fenstern an den Stirnseiten: Für Schumacher hatten sie die Funktion von "Beleuchtungskörpern", die den beidseitig eingebauten Fluren Licht gaben. Die Turnhalle wächst als Mittelflügel, ähnlich wie bei der Volksschule Ahrensburger Straße oder der Volksschule Langenfort, aus der Rückfront heraus. In diesem Schulbau erhält sie einen darüberliegenden Gymnastiksaal und auf dem flachen Dach eine Terrasse. Fritz Bürger fertigte die vergoldete Schalenträgerin des Brunnens im Innenhof.
Denk-Mal

Das Projekt Güterwagen zeigt eine Figurengruppe und einen Eisenbahngüterwagen.
Die Installation ist durch die Initiative einer Projektgruppe an der Schule Meerweinstraße (Jarrestadt) entstanden. Es soll an die Deportation zweier Lehrerinnen (Julia Cohn, Hertha Feiner), die an der Schule unterrichtet haben, erinnern. Die beiden Frauen wurden von den Nazis deportiert und kamen um.
Die gedeckten Güterwagen der Regelbauart wurden von der Deutschen Reichsbahn für den Vieh- und Stückguttransport, aber auch zur Deportation der Juden verwendet.
Eine Schule der Republik
Am 23.07.1930 übergab der damalige Stadtbaumeister Fritz Schumacher das Schulgebäude an der Meerweinstraße 26-28 der Öffentlichkeit. Im Herzen der Jarrestadt gelegen, war diese Schule als Zentrum einer republikanisch-modernen Arbeiterstadt konzipiert. An ihr wurden erstmalig in Hamburg an einer Regelschule Jungen und Mädchen gemeinsam unterrichtet.Eine aktive Elternschaft beteiligte sich als “Schulfortschrittsgruppe” an Konferenzen und erörterte mit den Lehrerinnen und Lehrern die Vorhaben der Schule.
Schule unter dem Hakenkreuz
Gleich nach dem 5. März 1933 führten die Nationalsozialisten unter der Parole “Schluss mit der roten Pädagogik” eine massive Kampagne gegen die Schulen durch, die sich wie die Lichtwarkschule, die Telemannschule und die Meerweinschule der demokratischen Republik verpflichtet fühlten.
Auch die Meerweinschule wurde gewaltsam gleichgeschaltet. Ab Ostern 1935 wurde sie in eine Mädchen- und Jungenschule getrennt.Benannt wurde sie nach einem NSDAP-Funktionär - Hans-Schemm-Schule -.
Die jüdischen Lehrerinnen Hertha Feiner-Asmus und Julia Cohn wurden suspendiert, später in Riga bzw. auf dem Transport nach Auschwitz ermordet.
Im Winter 1943/44 wurde der Schulbetrieb eingestellt.
Ein Neubeginn in Kälte und Not
Im August 1945 der Schulbetrieb wieder aufgenommen. Die Trennung in zwei Schulen wurde beibehalten. In den sehr kalten beiden Nachkriegswintern wurde die Unterrichtszeit auf 30 Minuten beschränkt, weil die Schulen nicht beheizt werden konnten.
Nach dem relativ zügigen Wiederaufbau der Jarrestadt wurde Schichtunterricht erteilt um den sprunghaft steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden. Noch 1951 wurden Klassen mit über 60 Kindern eingerichtet.
Trennung in Grundschule und HR-Schule
Anfang der sechziger Jahre verlief die Entwicklung der Schülerzahlen umgekehrt. Viele Hamburger zogen nun aus den überfüllten Stadtwohnungen in die Außenbezirke. Der anhaltende Schülerschwund für beide Schulen führte zu einer Konzentration der Aufgaben: Die Meerweinstraße 26 wurde Grundschule, die Meerweinstraße 28 Haupt- und Realschule. Am 01.08.1979 wurde die Schule Meerweinstraße 28 eine Integrierte Gesamtschule. Heute besuchen ca. 500 Kinder diese Schule.
Literatur
- Karen Gershon, Wir kamen als Kinder. Eine kollektive Autobiografie. Frankfurt am Main 1988.
- Rüdiger Wersebe, Julia Cohn, Eine Kollegin verschwand spurlos. In: Ursel Hochmuth/Hans-Peter de Lorent, Hamburg: Schule untern Hakenkreuz. Hamburg 1985, S 201-202.
- Souvenir Broschure. Reunion of Kindertransporte. 50th Anniversary 1939-89. London o. J. (1989).
- Mark Jonathan Harris and Deborah Oppenheimer: Into The Arms Of Strangers: Stories Of The Kindertransport. Bloomsbury, 2000
Documentary Film:
- Sabine Brüning/Peter Merseburger, Als sie nicht mehr deutsch sein durften. Über die Kindertransporte nach England. Dokumentarfilm. Sender Freies Berlin 1989.
- Mark Jonathan Harris, writer/director: Kindertransport. "Into The Arms Of Strangers: Stories Of The Kindertransport". 2000.