Paul Heinecken
Paul Heinecken (* 1680 in Rehna; † 1746[1] in Lübeck) war ein deutscher Maler, Zeichner und Architekt, sowie Vater eines vielbeachteten Wunderkinds.
Leben
Paul Heinecken war vermutlich Sohn eines gleichnamigen Malers, der in Lübeck nach seiner 1674 beendeten Lehre keine Aufnahme in das Maleramt und keine Zulassung als Freimeister gefunden hatte und deshalb eine Stelle als Küster in Rehna angenommen hatte. Willibald Leo von Lütgendorff-Leinburg vermutet, er habe das Malen zunächst bei seinem Vater gelernt, und sein Sohn Carl Heinrich berichtet, der Vater sei in Rom gewesen. Er erlangte als Contrafeier am 10. Mai 1707 das Lübecker Bürgerrecht und wurde vom Lübecker Rat als Freimeister zugelassen. In seiner 1727 erschienen Augsburger Veröffentlichung zeigte er sich als Architekturmaler. In Lübeck betrieb er, wohl um seine Einnahmen zu verbessern, eine Kaffeestube. Paul Heinecken wirkte auch als Miniatur- und Emailmaler; Ismael Mengs und Johann Harper waren seine Schüler. Beide profitieren nach der Überlieferung seines Sohnes Carl Heinrich von Heineken von der im Hause Heinecken sehr stark praktizierten Chemie in der Perfektionierung der Emailmalerei. Harper malte 1724 ein Porträt des jüngeren Sohnes Heinecken, des Lübecker Wunderkinds. Paul Heinecken schuf nach dem Gemälde von seiner Frau die Vorlage für den Stich von Christian Fritzsch.

Von Hamburg entstanden ein Plan (um 1721), ein Propekt von der Alster aus (1726/27) und eine Gesamtansicht von Süden (um 1730).
Familie
Heinecken heiratete nach Erwerb des Lübecker Bürgerrechts 1707 die Lübecker Malerin Catharina Elisabeth geb. Oesterreich. Der nobiltierte Kunstsammler und Kunsthistoriker Carl Heinrich von Heineken und das Wunderkind Christian Heinrich Heineken waren ihre Söhne.
Schriften
- Lucidum prospectivæ Speculum, Das ist: Ein heller Spiegel der Perspective; In welchem So wohl der Grund dieser Kunst als auch die in Praxi täglich vorfallende mannigfältige Application derselben durch viele behörige Exempel klar gezeiget wird; Wozu noch beygefüget sind Achtzehen Plafonds oder Decken-Stücke von diversen Sorten / Den Liebhabern und Anfängern dieser schönen Science zum Besten aufgestellt von Paul Heineken, Mahlern in Lübeck. Augsburg: Jerem. Wolffs Seel. Erben 1727
Literatur
- Carl Heinrich von Heineken: Nachrichten von Künstlern und Kunst-Sachen (Band 1), Leipzig, 1768, S. 52 f.
- Vorlage:ThB
Weblinks
- Commons: Paul Heinecken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- ↑ anders lautendes Todesjahr: 1740