Shumona Sinha
Shumona Sinha (Bengalisch: সুমনা সিনহা; * 1. Januar 1973 in Kalkutta, West Bengalen) ist eine indische Übersetzerin und Autorin.[1]
Leben
Sumana Sinha wuchs schon von früh in ihrer Heimat Kalkutta in einer literarischen Umgebung auf. Im Jahr 1990 erhielt sie Bengalens Best Young Poet Award. Bereits mit vierzehn, fünfzehn Jahren stieß sie durch Zufall auf einen Reisebericht, den Sunil Gangopadhyay schrieb, über Frankreich. Die wöchentlichen Kolumnen die dieser bekannte und bewunderte bengalische Dichter für eine lokale Zeitung verfasste, weckten früh ihr Interesse an der französischen Kultur; 2001 bewarb sie sich anlässlich einer Rekrutierungskampagne der Französischen Botschaft erfolgreich um eine Stelle als Englischlehrerin in Paris, wo sie seit 2001 lebt.
Sie startete in Frankreich mit einem Job in der französischen Migrationsbehörde, den sie als Dolmetscherin für Flüchtlinge alsbald verlor, als ihren Erstlingsroman Assommons les pauvres! („Erschlagt die Armen!“) erschien. Im Roman kommen insbesondere bengalische Zuwanderer wie sie selbst schlecht weg. Der Skandalroman über die Unlebbarkeit des Asylsystems verursachte daraufhin einen Eklat. Shumona Sinha zeichnet darin schonungslos die Befindlichkeit von Migranten und Migrantinnen in Frankreich nach.[2] Es ist ein Rundumschlag, in dem alle am System der Einwanderung Beteiligten ihr Fett abbekommen, die Bittsteller ebenso wie jene, die das Sagen und damit die Macht über Menschenleben haben.[3]
Ihr erster literarische Erfolg hatte sie jedoch 2008 mit dem Roman Fenêtre sur l'Abîme. Sie verfasste mehrere Anthologien zusammen mit ihrem Ex-Mann, dem Schriftsteller Lionel Ray, mit dem sie seit acht Jahren verheiratet ist. Ihr Roman Calcutta, der Ende August 2016 auf Deutsch erschien, erzählt von der Rückkehr der Protagonistin in ihr leeres Elternhaus.[4]
Sie hat einen Master of Philosophy von der Universität Sorbonne in französischer Literatur und französischer Sprache. 2012 bekam sie den Prix Littéraire Valery Larbaud, davor in 2011 den Prix Populiste.
Im Jahr 2016 erhielt sie, zusammen mit ihrer Übersetzerin, Lena Müller, den Internationalen Kulturpreis in Deutschland.[5] Sie lebt seit Sommer 2016 als «Writer in Residence» in Zürich.
Bücher
- Fenêtre sur l'abîme; 2008, Éditions de La Difference
- Assommons les pauvres !; 2011, Éditions de l'Olivier
- Calcutta, 2014; Éditions de l'Olivier
Einzelnachweise
- ↑ http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/shumona-sinha-im-gespraech-im-text-gibt-es-keine-kompromisse-ld.108308
- ↑ http://www.buecher.de/shop/frankreich/erschlagt-die-armen-ebook-epub/shumona-sinha/products_products/detail/prod_id/43289422/
- ↑ http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/zornige-zeugenschaft-1.18656456
- ↑ http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/shumona-sinha-im-gespraech-im-text-gibt-es-keine-kompromisse-ld.108308
- ↑ http://www.spiegel.de/kultur/literatur/internationaler-literaturpreis-2016-geht-an-shumona-sinha-a-1097535.html
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Shumona, Sinha |
KURZBESCHREIBUNG | indische Autorin und Übersetzerin |
GEBURTSDATUM | 1. Januar 1973 |
GEBURTSORT | Kalkutta, Indien |