Zum Inhalt springen

Hkakabo Razi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Juli 2016 um 23:28 Uhr durch Orjen (Diskussion | Beiträge) (Relief und Lage hinzu). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Hkakabo Razi
Satellitenbild der Region, links mittig liegt der Hkakabo Razi auf dem breitenparallelen Grat östlich des großen Eisefelds
Satellitenbild der Region, links mittig liegt der Hkakabo Razi auf dem breitenparallelen Grat östlich des großen Eisefelds
Höhe 5881 m
Lage Kachin-Staat (Nord-Myanmar); Tibet (China)
Gebirge Ost-Himalaya
Koordinaten 28° 18′ 23″ N, 97° 28′ 6″ OKoordinaten: 28° 18′ 23″ N, 97° 28′ 6″ O
Hkakabo Razi (Myanmar)
Hkakabo Razi (Myanmar)
Erstbesteigung 1996 durch Takashi Ozeki und Nyama Gyaltsen
Besonderheiten höchster Berg in SO-Asien

f

Der Hkakabo Razi (burmesisch: Datei:Hkakaborazi.png) ist der höchste (oder zweithöchste[1]) Berg Südostasiens und liegt an der Grenze des myanmarischen Kachin-Staats zu China. Er hat eine Höhe von 5881 Metern, wobei neueste digitale Analysen die Vermutung nahelegen, dass die bisherigen Messungen ihn um ca. 100 m zu hoch einstufen. Benachbart liegt der Gamlang Razi, dessen jüngste Vermessung im Rahmen seiner Erstbesteigung vom 7. September 2013 eine Höhe von 5.870 Metern (+/- 2m) ergab[2]. Der Hkakakbo Razi ist dessen ungeachtet der schwierigste Gipfel des Massivs sowie des gesamten oberen Einzugsgebietes des Irrawadi und wurde auch aufgrund seiner äußerst abgelegenen und teils über unbewohnte Täler Nordburmas zu erreichenden Lage erst ein einziges Mal bestiegen. Die Region war zudem bis 1993 für Ausländer gesperrt.

Lage und Relief

Der Hkakabo Razi liegt im Nordburmanesischen oberen Einzugsgebiet des Irrawadi.[3] Im chinesisch Dandalika Shan genannten Grenzgebiet zwischen China und Burma gelegen, bildet dieses auf 200 km die Quellregion des Irrawadi, zwei Gipfel erreichen hier über 5800 m Höhe, der Hkakabo Razi und der Gamlang Razi. Entdeckt wurde der Hkakabo Razi 1923 von einem Indischen Forscher, die Region durch die Publikation den Botaniker Frank Kingdon-Ward 1937 der Weltöffentlichkeit bekannt gemacht. Kingdon-Ward entdeckte den Zugang zur Region im Andung Wang (Wang bezeichnet im chinesischen ein Tal).

Das Massiv des Hkakabo Razi ist durch viele kleine Gletscher geprägt. Sie gehören zum Typ der Lawinenkessel-Gletscher, deren Zungen mit Gletscherbrüchen die kurzen Täler zu den Haupttälern hinabsteigen. Westlich des Hkakabo Razi existiert jedoch auch ein großes Eisfeld. Der Gipfel wird aus Granit aufgebaut. Über die Geologie der unteren Partien ist zur Zeit nichts bekannt.

Der markante Karling des Hkakabo Razi liegt auf einem West-Ost streichenden Grat, an dem sich am Hkakabo Razi ein kurer nach Süden abzweigender Seitengrat findet. Im Norden und Süden ist der Hkakabo Razi Grat durch durch tiefe Täler zertalt. Diese sind Gletscherfrei und sind durch Endmoränenen früherer Glazialstände geprägt. Glaziale Skulpturierung der Gipfelpyramide des Hkakabo Razi und die Tatsache das der Grat auf diesen zu durch steile Granitspindeln keinen direkten Zugang zulässt, hat zwei Gipfel-Expeditionen im Herbst 2014 (Burmanesisch-Amerikanisch durch National Geographic gesponsort sowie eine japanische durch NHK gesponsort) zum scheitern gebracht. Am 31. August 2015 verschwanden zwei burmanesische Bergsteiger beim nachfolgenden weiteren Versuch der Gipfelbesteigung. Damit ist der Hkakabo Razi bis heute (Juli 2016) erst ein einziges Mal erreicht worden.

Naturschutz

Am 30. Dezember 1996 erklärte man die 3812 km² große Region zum Naturpark, seit dem 10. November 1998 liegt der Gipfel inmitten des Hkakabo-Razi-Nationalparks. Diese Gegend ist für ihre außergewöhnliche Tier- und Pflanzenvielfalt berühmt, viele der hier vorkommenden Arten sind noch kaum untersucht.

Der Berg ist bis zu einer Höhe von ca. 2700 Metern großteils von Regenwäldern bedeckt, in den darüberliegenden Höhenstufen finden sich Laubwälder, ab 3400 Metern Nadelwälder und über 4500 Metern dominieren ganzjährig Schnee und Gletscher.

Alpinismus

Die Erstbesteigung des Hkakabo Razi erfolgte am 15. September 1996 durch den Japaner Takashi Ozaki und den Birmanen Nyama Gyaltsen. Ozaki hatte bereits ein Jahr zuvor versucht, den Gipfel zu erreichen, musste seinen Aufstieg wegen Schlechtwetters jedoch abbrechen und umkehren. Bis 1993 war es Ausländern nicht erlaubt, das Gebiet zu betreten, was auch für die späte Erstbesteigung verantwortlich war.

Der Weg von Putao, der nächsten größeren Stadt, zum Basislager auf über 3000 Metern Seehöhe ist lang (Dauer etwa vier Wochen) und beschwerlich, da er durch Regenwälder führt und viele nicht überbrückte Ströme zu überqueren sind. Bedingt durch den Monsun sind die bestgeeigneten Monate für Expeditionen auf den Hkakabo Razi der April, Mai, September, Oktober und November.

Einzelnachweise

  1. http://neverstopexploring.com/expeditions/myanmar/#dispatch-7235
  2. http://blog.junipersys.com/gamlang-razi-elevation/#comment-108
  3. Tamotso (Tom) Nakamura 2015: Veiled Mountains in North Myanmar - Hkakabo Razi und Gamlang Razi on Rohit-Irrawady Diviide. Japanese Alpine News, Nr. 16, 2015, 46-55, Herausgegeben vom Japanese Alpine Club [1]