Zum Inhalt springen

Straßenbahn Halle (Saale)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Juli 2016 um 20:58 Uhr durch Vdhalle (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
[[Datei:|alt=|35px|Logo]]
Straßenbahn Halle (Saale)
Bild
Wagen des Typs MGT6D am Hauptbahnhof
Basisinformationen
Staat Deutschland
Stadt Halle (Saale)
Eröffnung 15. Oktober 1882
Betreiber Hallesche Verkehrs-AG
Verkehrs­verbund Mitteldeutscher Verkehrsverbund
Infrastruktur
Streckenlänge 87,6 km (2012)
Spurweite 1000 mm (Meterspur)
Stromsystem 750 Volt DC Oberleitung
Betriebshöfe 2 + 1 historisches Depot
Betrieb
Linien 16
Linienlänge 160,5 km (2012)
Takt in der HVZ 15 min
Takt in der SVZ 20 min
Fahrzeuge 60 T4D-C
21 B4D-C
60 DUEWAG/Siemens MGT6D
42 Bombardier MGT-K
Statistik
Einwohner im
Einzugsgebiet
288 Tsd.
Netzplan
Streckennetz (grün: ehemalige Strecken)

Die Straßenbahn Halle (Saale) ist das größte Straßenbahnsystem in Sachsen-Anhalt. Die gesamte Streckenlänge in Halle zuzüglich der Überlandstraßenbahn nach Bad Dürrenberg beträgt 87,6 Kilometer und ist damit eines der längsten Meterspur-Straßenbahnnetze in Deutschland. Aktuell verkehren auf diesem Netz 12 Tages- und 6 Nachtlinien. Das Netz ist meterspurig und geht auf die 1882 eröffnete Pferdebahn zurück, die 1891 elektrifiziert und erweitert wurde. Die Straßenbahn Halle war der erste deutsche Straßenbahnbetrieb, der netzweit mit Fahrdraht und Rollenstromabnehmer betrieben wurde.

Betreiberin der Straßenbahn ist die Hallesche Verkehrs-AG, kurz SWH.HAVAG, die eine Tochtergesellschaft der in kommunalem Besitz befindlichen Stadtwerke Halle GmbH ist. Das städtische Schienennetz bildet traditionell das Rückgrat des lokalen öffentlichen Personennahverkehrs, ergänzt wird es seit 1930 durch diverse Omnibuslinien.

Seit 1998 wurde das Streckennetz deutlich erweitert, indem der dicht besiedelte Stadtteil Halle-Neustadt mit der Straßenbahn erschlossen wurde.

Geschichte

Die Anfänge bis zum Zweiten Weltkrieg

1878 wurde als Vorläufer zur Pferdestraßenbahn eine Pferdeomnibuslinie vom Markt über Giebichenstein nach Trotha eröffnet. Ab dem 15. Oktober 1882 fuhren auf der Strecke Hauptbahnhof – Markt – Geiststraße – Mühlweg – Giebichenstein – Trotha (heutige Seebener Straße) die ersten Pferdebahnen durch die Saalestadt, damals noch unter dem Namen Hallesche Straßenbahn-AG („Rote Bahn“). Die Endstelle Trotha befand sich am heutigen Hintereingang des Halleschen Bergzoos vor der damaligen Saalschlossbrauerei. Im August 1889 nahm mit der Stadtbahn Halle („Grüne Bahn“) eine zweite Gesellschaft den Pferdebahnbetrieb auf. Dabei erhielten die heutige Magdeburger Straße, Große Steinstraße, Franckeplatz, Steinweg und die heutige Merseburger Straße eine Anbindung an die Pferdestraßenbahn.

1890 begann die AEG, die die Stadtbahn Halle erworben hatte (AEG Stadtbahn Halle), mit der Elektrifizierung ihres Streckennetzes. Der elektrische Betrieb begann am 24. April 1891. Es war die erste deutsche Straßenbahn mit Fahrdraht und Rollenstromabnehmer, die von Anfang an für kommerziellen Betrieb gebaut worden war. Durch den hohen Konkurrenzdruck war auch die Hallesche Straßenbahn-AG gezwungen, ihre Strecken zu elektrifizieren, musste aber lange Zeit mit dem Physikalischen Institut der Universität kämpfen, das sich in der Nähe einer Trasse befand. Die dortigen Wissenschaftler befürchteten, dass „der von den Schienen entweichende und sich mit dem Erdmagnetismus verbindende Rückstrom die feinen, außerordentlich empfindlichen magnetischen Instrumente des Institutes so beeinträchtigen würde“.[1] Vom 7. Mai 1899 bis 23. August 1902 wurde ein gemischter Betrieb mit Akku- und Oberleitungs-Triebwagen durchgeführt. Zahlreiche neue Strecken wurden von beiden Gesellschaften in den Folgejahren gebaut. Unter anderem wurden der Bahnhof Trotha, Böllberg, Kröllwitz und Reideburg an das Straßenbahnnetz angeschlossen.

Am 15. März 1902 nahm die der AEG gehörende elektrische „Fernbahn Halle–Merseburg“ von Ammendorf aus den Straßenbahnverkehr zwischen Halle und Merseburg (und später durch das Geiseltal und nach Bad Dürrenberg) auf. Sie war jedoch keine Konkurrenz zu den halleschen Gesellschaften, da sie nur bis zum Riebeckplatz fuhr und kein innerhallesches Netz aufbaute. Die Bahn gehörte ab 1913 der Merseburger Überlandbahnen-AG (MÜBAG), diese wurde 1951 mit der halleschen Straßenbahn vereinigt.

1911 kaufte die Stadt Halle die Hallesche Straßenbahn-AG und betrieb sie als städtisches Unternehmen weiter.

Im Jahr 1914 betrieb das Unternehmen Stadtbahn Halle fünf Linien:

  • 1: Rannischer Platz – Markt – Walhalla-Riebeckplatz – Artilleriekaserne
  • 2: Schlachthof – Riebeckplatz – Franckeplatz – Hettstedter Bahnhof
  • 4: Hettstedter Bahnhof – Markt – Walhalla – Zoo
  • 5: Hauptbahnhof – Walhalla – Zoo – Bahnhof Trotha
  • 6: Hauptbahnhof – Rannischer Platz – Böllberger Weg

Die Hallesche Straßenbahn-AG betrieb im Jahr 1915 folgende drei Straßenbahn-Linien:

  • A: Bahnhof – Markt – Reileck – Giebichenstein – Angerweg
  • B: Bahnhof – Poststraße – Theater – Mühlweg – Giebichenstein – Cröllwitz
  • C: Markt – Delitzscher Straße – Schönnewitz – Reideburg

Im Jahr 1917 kaufte die Stadt auch die AEG Stadtbahn Halle, so dass es danach nur noch die Städtische Straßenbahn Halle gab.

Weitere Streckeninbetriebnahmen gab es unter anderem mit der Verlängerung der Strecke in Kröllwitz, in der Beesener Straße und über den heutigen Gimritzer Damm an den Heiderand. Später folgt eine Strecke in der Dessauer Straße zu den Siebel Flugzeugwerken.

Am 1. November 1921 wurde das Liniennetz folgendermaßen umgestaltet:

  • 1: Beesener Straße – Rannischer Platz – Markt – Steintor – Reileck – Trotha (6,2 km)
  • 2: Schlachthof – Hauptbahnhof – Franckeplatz – Hallorenstraße – Hallmarkt (3,8 km)
  • 3: Böllberger Weg – Rannischer Platz – Markt – Reileck – Bahnhof Trotha (7,5 km)
  • 4: Hettstedter Bahnhof – Markt – Steintor – Riebeckplatz – Damaschkestraße (5,5 km)
  • 5: Hauptbahnhof – Riebeckplatz – Steintor – Reileck – Zoo (4,7 km)
  • 6: Hauptbahnhof – Riebeckplatz – Rannischer Platz – Böllberger Weg (2,9 km)
  • 7: Hauptbahnhof – Riebeckplatz – Reileck – Giebichenstein – Schollstraße (4,7 km)
  • 8: Hauptbahnhof – Leipziger Turm – Post – Bebelstraße – Mühlweg – Burgstr. – Cröllwitz (4,6 km)
  • 9: Seebener Straße – Reileck – Markt – Riebeckplatz – Büschdorf – Reideburg (9,6 km)
  • 10: Zoo – Reileck – Steintor – Riebeckplatz– Damaschkestraße (6,1 km)
  • 11: Hauptbahnhof – Riebeckplatz – Rannischer Platz – Beesener Straße (1,8 km)
  • 12: Hauptbahnhof – Riebeckplatz – Markt – Ulrichstraße – Mühlweg – Burgstr. – Cröllwitz (4,7 km)

1929 wurde die Städtische Straßenbahn Halle mit anderen Unternehmen der Stadt zu den Stadtwerken zusammengeschlossen. Der neue Name lautete Werke der Stadt Halle AG, Abteilung Straßenbahn (WEHAG). Die WEHAG nahm im Mai 1930 erstmals einen Omnibusverkehr in Halle auf.

Während des Zweiten Weltkrieges

Mit den Vorbereitungen zum Zweiten Weltkrieg wurde der begonnene Bau einer Straßenbahnstrecke von Ammendorf nach Schkeuditz und Leipzig abgebrochen. Die Straßenbahn in Halle erlitt während des Krieges nur geringe Personen- und Sachschäden.

Zur Zeit der DDR

Kurze Zeit nach Kriegsende wurde der Straßenbahn- und Busverkehr (mit kurzen Unterbrechungen) wieder aufgenommen. Die WEHAG wurde in Kommunales Wirtschaftsunternehmen (KWU) umbenannt und 1951 mit der MÜBAG zum VEB Straßen- und Überlandbahn Halle vereinigt.

Am 1. Juni 1953 erhielten auch die Überlandbahnen Liniennummern:

  • 31: Halle/Thälmannplatz – Ammendorf – Merseburg (14,7 km)
  • 32: Halle/Thälmannplatz – Ammendorf – Merseburg – Leuna (20,0 km)
  • 33: Merseburg – Frankleben – Mücheln (17,4 km)
  • 34: Merseburg – Leuna – Bad Dürrenberg (12,6 km)

Zahlreiche Strecken wurden in den Folgejahren stillgelegt; an Endhaltestellen wurden Wendeschleifen gebaut.

1958 begann infolge des Braunkohleabbaus die Stilllegung der Straßenbahnstrecke von Merseburg durch das Geiseltal nach Mücheln. Ab Mai 1968 endete die Strecke in Merseburg-Süd. Die Strecke zwischen Merseburg und Bad Dürrenberg wurde und wird jedoch weiterhin befahren.

Seit 1964 fahren in Halle keine Schaffner mehr in Straßenbahnen mit, es wurden Zahlboxen eingeführt. Die Ausnahme waren hier vorerst die von Halle nach Schkopau und Merseburg fahrenden Linien. Zur gleichen Zeit begann der Aufbau von Halle-Neustadt. Die geplante Anbindung an das Straßenbahnnetz wurde allerdings verworfen. Den ÖPNV in Halle-Neustadt übernahm ein dichtes Busliniennetz, das hauptsächlich durch den VEB Kraftverkehr Halle betrieben wurde. Mit dem Umbau des Thälmannplatzes zum Mehrebenen-Kreisverkehrsplatz ab 1965 verlor dieser allerdings in den Folgejahren seine Rolle als zentraler Umsteigepunkt.

Um das Umsteigen in Merseburg zu beenden, wurden die Überlandlinien 1971 eingestellt. Seit Dezember 1971 befährt die Linie 5 durchgehend die Strecke von Halle über Schkopau, Merseburg und Leuna nach Bad Dürrenberg. Die Linie 5 – die „Überlandbahn“ – ist mit ca. 31 km Streckenlänge eine der längsten Straßenbahnlinien der Welt und gehört zu den besonderen Attraktionen im ÖPNV.

Die ersten großen Streckenerweiterungen seit Ende der 1930er Jahre begannen 1976, zeitgleich mit dem Aufbau der Südstadt I und II und der Silberhöhe. Dabei wurden Gleise in der heutigen Vogelweide, Paul-Suhr-Straße, Böllberger Weg verlegt sowie 1982 eine Strecke quer durch die Silberhöhe gebaut.

1982 bis 1989 gab es zwischen Halle und Merseburg einen Güterverkehr, der mit Straßenbahnen erfolgte.

Nach 1989/90

Am 16. Juni 1990 wurde die HAVAG als Rechtsnachfolgerin der VE Verkehrsbetriebe Halle gegründet.

Seit Mitte der 1990er Jahre wurden zahlreiche Streckenabschnitte wie etwa der Bereich Trotha – Reileck – Ludwig-Wucherer-Straße oder Kröllwitz – Burg Giebichenstein modernisiert und umgestaltet.

Im Jahr 1992 wurde das Liniennetz komplett umgestaltet.

Am 17. April 1998 begann der Bau der Straßenbahn Halle-Neustadt – Hauptbahnhof. Zu dem Projekt gehörte auch die Umgestaltung der Straße „An der Magistrale“ in Halle-Neustadt, des Verkehrsbereichs Franckeplatz/Glauchaer Platz und des Riebeckplatz bis 2006. 2007 begann der Lückenschluss zwischen den Endhaltestellen Heide und Kröllwitz über den Brandbergweg, am 14. Oktober desselben Jahres wurde die Strecke eröffnet.

Im Oktober 2005 wurde der neue Streckenabschnitt für die Straßenbahn zwischen den Haltestellen Riebeckplatz und Hauptbahnhof aufgenommen. Kurze Zeit später, am 18. Dezember 2005, trat ein neuer Fahrplan in Kraft, welcher für die Straßenbahnen einen einheitlichen 15-Minuten-Takt vorsah, außerdem wurde die Straßenbahnlinie 3 nach 84 Jahren eingestellt. Der Betrieb auf der Linie wurde jedoch zum 31. Oktober 2006 wieder aufgenommen.

Im Jahr 2008 begann die Sanierung der Delitzscher Straße mit Verlängerung des Liniennetzes von Büschdorf. Die Fahrradmitnahme ist in den Straßenbahnen und Bussen der HAVAG (außer auch in Magdeburg ist sonst im ÖPNV in Sachsen-Anhalt die Fahrradmitnahme kostenfrei) seit dem 1. August 2008 kostenpflichtig.

Im März 2013 gaben die Stadt Halle, die Stadtwerke Halle und die Hallesche Verkehrs-AG den offiziellen Startschuss, die Straßenbahn zur Stadtbahn weiter zu entwickeln, indem die Bahn konsequent vom Individualverkehr getrennt wird. Gestartet wurde das mit der Umwandlung der Linie 1 (Beesen – Frohe Zukunft).[2]

Liniennetz

Derzeit (Stand: 2. Mai 2016) verkehren elf Tages- und zwei zusätzliche Nachtlinien. Die Linien 2, 5, 7, 8, 94 und 95 verkehren wochentags im Spätverkehr und am Wochenende auch im Nachtverkehr.

Linie Verlauf Haltestellen Fahrzeit
1 Am Steintor – Marktplatz – Franckeplatz – Rannischer Platz – Vogelweide – Veszpremer Straße – Südstadt – Wörmlitz – Böllberg 20 31/32 min
2 Beesen – S-Bf. Silberhöhe – Veszpremer Straße – Vogelweide – Damaschkestraße – Hauptbahnhof – Riebeckplatz – Am Steintor – Marktplatz – Hallmarkt – Saline – Rennbahnkreuz – S-Bf. Neustadt – Schwimmhalle – Soltauer Straße 35 52/53 min
3 Trotha – Seebener Straße – Zoo – Reileck – Moritzburgring – Marktplatz – Franckeplatz – Rannischer Platz – Vogelweide – Veszpremer Straße – S-Bf. Silberhöhe – Beesen 27 40/41 min
4 Hauptbahnhof – Riebeckplatz – Franckeplatz – Saline – Rennbahnkreuz – Gimritzer Damm – Weinberg Campus – Heide-UniversitätsklinikumKröllwitz
Einzelfahrten enden an der Haltestelle Heide-Universitätsklinikum
13 19 min
5 Kröllwitz – Heide-Universitätsklinikum – Weinberg Campus – Gimritzer Damm – Rennbahnkreuz – Saline – Hallmarkt – Marktplatz – Am Steintor – Riebeckplatz – Hauptbahnhof – Damaschkestraße – S-Bf. Rosengarten – Betriebshof Rosengarten – Kurt-Wüsteneck-Straße – Florian-Geyer-Platz 26/27 41 min
(1. Ast) Florian-Geyer-Platz – Ammendorf
Wochentags im 30-Minuten-Takt, an den Wochenenden und Feiertagen im 20/40 min Takt
27/28 43 min
(2. Ast) Florian-Geyer-Platz – (Ammendorf –) Schkopau, Bunawerke – Merseburg, Stadtstadion – Merseburg, Zentrum – Leunaweg – Merseburg-Süd – Leunaweg – Industrietor – Pfalzplatz – Daspig – Leuna-Kröllwitz – Kirchfährendorf – Kurpark – Bad Dürrenberg
Einsatz Linie 5 zwischen Ammendorf – Bad Dürrenberg werktags bis ca. 22 Uhr, an Sonn- und Feiertagen nur zwischen 8 und 19 Uhr, im Tagesverkehr Mo–Fr im 30 min Takt, sonst im 60 min Takt.
60/61 102 min
7 Kröllwitz – Burg Giebichenstein – Landesmuseum für Vorgeschichte – Reileck – Moritzburgring – Marktplatz – Franckeplatz – Riebeckplatz – Hauptbahnhof – Grenzstraße – Büschdorf 24 34/36 min
8 Trotha – Seebener Straße – Burg Giebichenstein – Diakoniewerk Halle – Moritzburgring – Marktplatz – Franckeplatz – Rannischer Platz – Vogelweide – Elsa-Brändström-Straße 22 30/33 min
9 Montag – Freitag: Am Steintor/Friesenstraße – S-Bf. Steintorbrücke – Berliner Brücke – Betriebshof Freiimfelder Straße – Hauptbahnhof – Riebeckplatz – Franckeplatz – Saline – Rennbahnkreuz – S-Bf. Neustadt – Schwimmhalle – Göttinger Bogen/(– Soltauer Straße)
Wochenende und Feiertage: Am Steintor/Friesenstraße – S-Bf. Steintorbrücke – Berliner Brücke – Betriebshof Freiimfelder Straße – Hauptbahnhof – Riebeckplatz – Franckeplatz – Marktplatz – Hallmarkt – Saline – Rennbahnkreuz – S-Bf. Neustadt – Schwimmhalle – Göttinger Bogen/(– Soltauer Straße)
An den Wochenenden und Feiertagen über Marktplatz, Einzelfahrten bis Soltauer Straße.
22/24 28/32 min
10 Am Steintor – Reileck – Moritzburgring – Marktplatz – Hallmarkt – Saline – Rennbahnkreuz – S-Bf. Neustadt – Schwimmhalle – Göttinger Bogen/(– Soltauer Straße)
Einzelfahrten bis Soltauer Straße.
20/22 29/31 min
12 Trotha – Seebener Straße – Zoo – Reileck – Am Steintor – Riebeckplatz – Hauptbahnhof 13 19 min
16 Marktplatz – Hallmarkt – Saline – Rennbahnkreuz – S-Bf. Neustadt – Schwimmhalle – Göttinger Bogen/(– Soltauer Straße)
Einzelfahrten bis Soltauer Straße. Nur an Schultagen.
13 16 min
94 (Ringlinie) Kröllwitz → Heide-Universitätsklinikum → Weinberg Campus → Gimritzer Damm → Rennbahnkreuz → Saline → Hallmarkt → Marktplatz → Franckeplatz → Saline → Rennbahnkreuz → Gimritzer Damm → Weinberg Campus → Heide-Universitätsklinikum → Kröllwitz 21 31 min
95 Trotha – Seebener Straße – Zoo – Reileck – Am Steintor – Marktplatz – Franckeplatz – Rannischer Platz – Vogelweide – Damaschkestraße – S-Bf. Rosengarten – Betriebshof Rosengarten – Kurt-Wüsteneck-Straße – Florian-Geyer-Platz – Ammendorf 27 41/43 min

(Stand: 4. Juli 2016)

Taktung:
Die meisten Linien (außer Linie 5) verkehren nach folgenden Takt:
Montag-Freitag:
Tagesverkehr
5–20 Uhr: 15 min (Linie 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 9, 10, 12 und 16 (9–18 Uhr))
LUNA-Nachtlinie
20–0 Uhr: 20 min (Linie 2, 5 (im 60 min Takt bis 22 Uhr), 7, 8 (bis 23 Uhr), 94 und 95)
0–0:30 Uhr: 30 min (Linie 2, 7, 94 und 95)
1–4 Uhr: 60 min (nur vor Feiertagen) (Linie 2, 7, 94 und 95)
Samstag:
LUNA-Nachtlinie
4–6 Uhr: 30 min (Linie 2, 5 (im 60 min Takt), 7, 8, 94 und 95)
6–8 Uhr: 20 min (Linie 2, 5, 7, 8, 94 und 95)
Tagesverkehr
8–20 Uhr: 20 min (Linie 1, 2, 3, 5, 7, 8, 9, 10 und 12)
LUNA-Nachtlinie
20–0 Uhr: 20 min (Linie 2, 5 (im 60 min Takt bis 22 Uhr), 7, 8 (bis 23 Uhr), 94 und 95)
0–1 Uhr: 30 min (Linie 2, 7, 94 und 95)
1–4 Uhr: 60 min (Linie 2, 7, 94 und 95)
Sonn- und Feiertag:
LUNA-Nachtlinie
4–8 Uhr: 30 min (Linie 2, 7, 8 (ab 5 Uhr), 94 und 95)
8–10 Uhr: 20 min (Linie 2, 5 (im 60 min Takt), 7, 8, 94 und 95)
Tagesverkehr
10–20 Uhr: 20 min (Linie 1, 2, 3, 5, 7, 8, 9, 10 und 12)
LUNA-Nachtlinie
20–0 Uhr: 20 min (Linie 2, 7, 8 (bis 23 Uhr), 94 und 95)
0–0:30 Uhr: 30 min (Linie 2, 7, 94 und 95)
1–4 Uhr: 60 min (nur vor Feiertagen) (Linie 2, 7, 94 und 95)

Neubaustrecken

Von 1998 bis 2006 wurde in zwei Hauptabschnitten eine ca. 8 km lange Trasse gebaut und die Straßenzüge, die von der Trasse berührt werden, modernisiert und umgestaltet. Der erste Hauptabschnitt beinhaltete den Streckenbau vom Rennbahnkreuz über die Straße An der Magistrale bis zur Eselsmühle, von wo aus die Trasse zu einer Wendeschleife am Westende von Halle-Neustadt und zu einer Kopfendhaltestelle führt. Im zweiten Hauptabschnitt erfolgte der Streckenbau von der Mansfelder Straße zum Glauchaer Platz, Franckeplatz und Riebeckplatz. Schwerpunkt des zweiten Hauptabschnitts war neben dem Ausbau des Bereichs Franckeplatz/Glauchaer Platz die Umgestaltung des Riebeckplatzes, bei der auch am Hauptbahnhof neue Haltestellen errichtet wurden. Insgesamt 15 Haltestellenbereiche wurden neu- bzw. ausgebaut und teilweise als Umsteigepunkte Straßenbahn/Bus gestaltet.

  • Straßenbahnstrecke Heide – Kröllwitz

In den Jahren 2006 und 2007 wurde die ca. einen Kilometer lange, eingleisige Trasse im „Brandbergweg“ gebaut, die die Wendeschleifen „Heide“ und „Kröllwitz“ miteinander verbindet. Auf der Neubaustrecke ist eine Haltestelle zu bedienen. Die Eröffnung fand am 14. Oktober 2007 statt. Die Wendeschleife Kröllwitz wurde in Vorbereitung auf den Lückenschluss umgestaltet und erhielt neben gemeinsamen Anlagen von Straßenbahn, Bus und Taxi einen Park&Ride- und Bike&Ride-Platz. Auch wurde die Endstelle Heide im Zusammenhang mit dem Neubauvorhaben im Jahr 2007 umgestaltet. So erhielt sie gemeinsame Haltestellenanlagen von Straßenbahn und Omnibus.

Endstelle Büschdorf: Verknüpfung zwischen Bahn und Bus

Mitte 2008 begann der Bau des dritten Hauptabschnitts. Dieser beinhaltete die Sanierung von Straße und Bahnanlagen entlang der Delitzscher Straße zwischen der Einmündung Am Güterbahnhof und der Endstelle Büschdorf. Des Weiteren wurde ab der bisherigen Endstelle Büschdorf eine neue eingleisige Straßenbahntrasse in der Mitte der sanierten Straße gebaut. Nachdem die Strecke bereits schrittweise bis zur Grenzstraße und dann zur Fiete-Schulz-Straße wieder in Betrieb genommen wurde, erfolgte die Freigabe bis zur neuen Endstelle in der Ortsmitte am 14. Juli 2012. Die Endstelle verfügt über zwei Stumpfgleise und dient auch dem Umstieg auf die dort endenden Buslinien 27 und 31.

  • Stadtbahnprogramm

Im Rahmen des Stadtbahnprogramms wurden bisher folgende Streckenabschnitte der Straßenbahn modernisiert:

Torstraße, zwischen Rannischer Platz und Kurt-Tucholsky-Str. (2013) und Große Ulrichstraße, zwischen Moritzburgring und Kleinschmieden (2013/2014).

Gleisplan (2012)

Fahrzeuge und Depots

Straßenbahnbetriebshof Freiimfelder Straße
Einsatzfahrzeuge (v.l.n.r.: Oberleitungsrevisionswagen, Schlepper W50, Oberleitungsrevisionswagen S4000)

1919 begann der Bau des Betriebshofs Freiimfelder Straße. Auch die Verwaltung und später die Busse wurden hier untergebracht.

Im Zweiten Weltkrieg scheiterte das Projekt eines Einheitsstraßenbahnwagens, für den die Gottfried Lindner AG einen Prototyp baute.

Im August 1969 trafen der erste Tatra T4D und B4D aus Prag in Halle ein.

Im Jahr 1990 wurden gebrauchte Straßenbahnen aus StuttgartGT4 – geliefert. Sie wurden bis 2003 eingesetzt.

41 komplette T4D.C-T4D.C-B4D.C-Triebzüge wurden ab 1991 in Mittenwalde modernisiert.

1992 erhielt die HAVAG einen neuen und modernen Straßenbahntypen, den MGT6D.

1996 öffnete das Straßenbahnmuseum Halle im historischen Depot Seebener Straße. 1997 wurde der Betriebshof Rosengarten eröffnet. Die Schließung der Betriebshöfe Ammendorf und Merseburg erfolgte bis 2003.

Ein weiterer Straßenbahntyp – MGT-K – fährt seit 2004 in Halle.

Linienfahrzeuge

Der aktuelle Fahrzeugpark umfasst 143 Triebwagen und 17 Beiwagen (2011),[3] jedoch sind die T4D-C und B4D seit dem 30. November 2013 offiziell verabschiedet worden. Noch bis Oktober 2014 fuhren allerdings ein bis zwei Großzüge auf der Linie 3.

Bild Typ Baujahre Anzahl Bemerkungen Einsatz
Tatra T4D-C 1981–1986 51 Triebwagen Linie 3 (Mo–Fr)
Tatra B4D-C 1981–1986 17 Beiwagen Linie 3 (Mo–Fr)
MGT6D 1996–2001 60 Niederflurwagen, 3 Wagenkästen, Zweirichtungswagen Tag: Linie 1, 4, 5, 7, 8, 9 (Mo-Fr), 10, 12 und 16
LUNA-Nachtlinie: Linie 2, 5, 7, 8, 94 und 95
MGT-K 2004–2005 30 Niederflurwagen, 2 Wagenkästen, Anderthalbrichtungswagen Linie 1 (Mo–Fr), 2, 3, 5 (Mo–Fr), 9 (Sa+So) und 10 (Mo–Fr)
MGT-K-2 2012–2013 12 Niederflurwagen, 2 Wagenkästen, Anderthalbrichtungswagen Linie 1 (Mo–Fr), 2, 3, 5 (Mo–Fr), 9 (Sa+So) und 10 (Mo–Fr)

Arbeitswagen

Die Straßenbahn Halle besitzt vier Arbeitswagen:[4][5]

Bild Typ Baujahr Nummer Bemerkungen
Gotha T59E 1960 013 Turmwagen
Tatra T4 1974 985 Fahrschulwagen
Tatra T4 1978 034 Schienenschleifwagen
Tatra T4 1983 035 Schienenschmierwagen
Straßenbahn von 1894

Museumswagen

Das Straßenbahnmuseum Halle im historischen Depot der Halleschen Verkehrs-AG in der Seebener Straße beherbergt und pflegt derzeit ca. 40 historische Straßenbahnfahrzeuge (Trieb- und Beiwagen) und Kraftfahrzeuge (PKW, LKW und Busse). Der Verein Hallesche Straßenbahnfreunde e.V. betreibt das Museum und führt auch die Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten durch.

Siehe auch

Commons: Straßenbahnen in Halle (Saale) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Straßenbahn Halle - Hallesche Straßenbahn AG (Pferdebahn 1882-1911) - 03. Januar 1898. auf: strassenbahn-halle.de
  2. http://www.havag.com/news-infos/projekte-havag/Stadtbahn
  3. aktuelle Fahrzeugtypen. Abgerufen am 10. Oktober 2011.
  4. www.Gothawagen.de - Arbeitswagen. Abgerufen am 10. Oktober 2011.
  5. Wagenparkliste Arbeitstriebwagen. Abgerufen am 10. Oktober 2011.