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Kreisel

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Kreisel in Bewegung

Ein Kreisel (auch und besonders Berlinerisch Triesel) ist ursprünglich ein Kinderspielzeug, welches auf einem Punkt balanciert, nachdem es um eine Achse gezwirbelt wird. Der Kreisel ist eines der ältesten Spielzeuge, welches an archäologischen Fundstellen anzutreffen ist. Neben dem Gebrauch des Spielzeugs wurden Kreisel historisch auch für Glücksspiele und für die Wahrsagerei verwendet. Einige Rollenspiele benutzen Kreisel als Würfelersatz.

Kreiseltypen

Knabe mit Tischkreisel

In der Schweiz und auch in Deutschland wird die Bezeichnung Kreisel ebenfalls für den Kreisverkehr benutzt.

Technische Anwendung

Im physikalischen Sinne ist jede schnell um eine Achse rotierende Masse mit hohem Trägheitsmoment ein Kreisel. Mathematisch betrachtet sind Kreisel rotierende feste Körper. Technische Anwendungen sind Gyroskope als Kreiselkompass oder Kreisel als Energiespeicher (siehe auch Schwungrad).

Eine Besonderheit ist das sog. Levitron, ein kreiselnder Magnet, der durch seine Kreiselbewegung stabil über einem ringförmigen Magnetfeld schwebt.

Das Verhalten des Kreisels beruht auf dem gyroskopischen Effekt. Normalerweise wackelt der Kreisel erst, bis die Interaktion der Spitze und der Unterfläche den Kreisel in eine aufrechte Lage zwingt. Nach einer längeren aufrecht drehenden Phase lässt der Drehimpuls und demnach der gyroskopische Effekt allmählich nach. Dies führt zu einer sich steigernden Präzession, was schließlich in einer starken Kippneigung schleifend endet.

Literatur

  • Felix Klein, Arnold Sommerfeld: Über die Theorie des Kreisels. Stuttgart: Teubner, 1965