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Ein andalusischer Hund

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Un Chien Andalou (Ein andalusischer Hund), Film, schwarzweiß, 17 Minuten, Frankreich 1928.

Entstehung

Ausgangspunkt für den Film sind zwei Träume die sich Buñuel und Dali in Figueras (Spanien), der Heimatstadt von Dali erzählten. Buñuels Traum enthielt eine lange Wolke, die den Mond "durchschnitt und wie eine Rasierklinge"1 ein Auge zerschneidet. Dalis Traum enthielt eine Hand die voller Ameisen war. Beide Träume finden in dem fertigen Film Verwendung. Insbesondere die Szene in der Simone Mareuil mit einem Rasiermesser das Auge zerschnitten wird, erlangt Weltruhm. Diese Scene ruft Urängste bei allen Menschen wach, völlig unabhängig von ihrem kulturellen Kontext. (Ähnliche Urängste ruft auch George Orwell wach, wo dem Held in dem Roman 1984 damit gedroht wird, sein Gesicht von einer Ratte zerfressen zu lassen.) Bei einem Brainstorming, bei dem nur das Irrationale, nicht aber das Rationale, psychologisch Erklärbare von beiden akzeptiert wurde entstand das Drehbuch innerhalb von weniger als einer Woche. Beide erfüllen also die Grundsätze, wie sie André Breton in dem Manifest des Surrealismus (Paris 1924) einige Jahre vorher formuliert hatte.

Literatur

  1. Luis Buñuel, Mein letzter Seufzer. Erinnerungen. Aus dem Französischen von Frieda Grafe und Enno Patalas 1983