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Eisregen (Band)

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Eisregen
Gründung: 1995
Genre: Dark Metal
Website: http://www.fleischhaus.de/
Gründungsmitglieder
Gesang: Michael „Blutkehle“ Roth
E-Gitarre: Michael „Bursche“ Lenz
Keyboard: Daniel „DF“ Fröbing
Schlagzeug: Ronny „Yantit“ Fimmel
Aktuelle Mitglieder
Gesang: Michael „Blutkehle“ Roth
Gitarre: Michael „Bursche“ Lenz
Keyboard: Daniel „DF“ Fröbing
Violine: Theresa „2T“ Trenks (seit 1997)
Schlagzeug: Ronny „Yantit“ Fimmel
Bass: Birgit Lages
Ehemalige Mitglieder
Bass: Sebastian „Berg“ Morbach (bis 2005)

Eisregen ist eine 1995 gegründete deutsche Dark-Metal-Band aus der thüringischen Kleinstadt Tambach-Dietharz. Durch ihre morbiden (und im Gegensatz zu vielen anderen Bands dieser Gattung deutschsprachigen) Texte zog die Band nach einiger Zeit die Aufmerksamkeit der BPjM auf sich, was zur Indizierung zweier ihrer Alben führte.

Nach Aussagen des Sängers Michael Roth war Eisregen von vornherein auf sechs Alben konzipiert, was sich auch darin äußert, daß die kommenden Albentitel jeweils schon lange vor Erscheinen des Albums feststanden. Die Band kündigte immer wieder an, sich nach dem Album „Menschenmaterial“ auflösen zu wollen.

Im Gegensatz zur „normalen“ Indizierung (das heißt: Werbeverbot sowie Verkaufsverbot an Minderjährige) wurde das Album „Krebskolonie“ von der BPjM am 7. August 2003 einem Verbreitungsverbot unterzogen. Das hat zur Folge, dass die Band selbst auf Konzerten mit einem Publikum mit einem Mindestalter von 18 Jahren keinen Titel dieses Albums spielen darf. Grund für die Indizierungen waren die laut BPjM „grausamen, menschenverachtenden, frauenfeindlichen und verrohenden“ Texte, die zudem „sozialethisch desorientierend“ seien. Weiter hieß es, die Texte stellten eine „Jugendgefährdung“ sowie eine „Verletzung der Menschenwürde“ dar. Die Band konnte jedoch nicht gegen die Indizierung vorgehen, da ihre damalige Plattenfirma „Last Episode“ zwar angeschrieben wurde, die Band jedoch nicht informierte.

In Interviews wird deutlich, daß die in den Indizierungsberichten stehenden Vorwürfe nicht mit den Intentionen des Sängers und Textschreibers Michael Roth übereinstimmen. Als Beispiel sei angeführt, dass im Indizierungsbericht zum Album „Krebskolonie“ in Bezug auf das Lied „Futter für die Schweine“ geschrieben steht:

„Dieses Lied weist daneben auch Bezüge zur Frauenfeindlichkeit auf. So ist der Sänger der Meinung, dass das Leben einer Prostituierten so gering zu schätzen sei, dass sie nur als Schweinefutter tauge“

Roth selbst jedoch äußert sich zu dem Lied in einem Interview wie folgt:

„Die Menschheit nimmt sich prinzipiell immer viel zu wichtig und stellt sich eben immer an die Spitze der Nahrungskette […]. Es war einfach ganz interessant, daß man mal ein Wesen darüberstellt. Den Mensch eben auch mal zum Futter degradiert […]. Das Thema hab ich auch wieder bei ‚Futter für die Schweine‘ aufgegriffen, daß sich die Nahrungskette eben mal anders darstellt, als sie gemeinhin aufgefaßt wird. Die Geschichte ist aus einer ziemlich kranken und zynischen Sicht geschrieben.“

Darüber hinaus werden im Indizierungsbericht fälschlicherweise Sänger und Erzähler gleichgesetzt.

Durch die Indizierung des Albums „Farbenfinsternis“ am 28. Februar 2004, infolge derer die Band mit „Krebskolonie“ zwei ihrer wichtigsten Werke für den deutschen Markt verlor, erlitten Eisregen finanziell einen schweren Schlag. Das ursprünglich als sechstes und letztes Album geplante Werk „Menschenmaterial“ wurde nunmehr verschoben. Die Band kündigte auf ihrer Homepage an, zuvor ein weiteres Album mit dem Namen „Blutbahnen“ veröffentlichen zu wollen, da die Band nach eigenen Aussagen wieder Spaß an der Musik gefunden hat.

Michael Roth und Michael Lenz sowie einige Mitmusiker starteten Ende August 2005 mit dem Album „Schlachtwerk“ das neue Projekt Eisblut, Ronny Fimmel und Theresa Trenks gründeten die Band Transilvanian Beat Club. Seit 1999 existiert darüber hinaus eine Gothic-Metal-Band namens Ewigheim, in der Ronny Fimmel als festes Mitglied und Theresa Trenks sowie Michael Roth als Sessionmusiker spielen.

Kritik

Obwohl Eisregen durch ihre teils von Horror- und Splatter-Filmen geprägten Texte oftmals ins Kreuzfeuer der Kritiker gerieten, ist ihnen doch ein gewisser tiefgründiger, sicher auch morbid-humoristischer Hintergedanke (Beispiel: „Meine tote russische Freundin“) nicht abzusprechen. Bei näherer Betrachtung spiegeln die Texte oftmals gesellschaftliche Missstände (Beispiele: „Schwarze Rose“, „Vom Muttermord“) oder grausame, teils historisch verbürgte Realität (Beispiele: „Im Reich der Fleischlichkeit“, „Ripper von Rostow“, „Kreuznarbe“) wider, auch wenn dies stets fiktional geschieht und nicht bei allen Texten der Gruppe der Fall ist.

Diskografie

Demoaufnahmen

  • „Mysterien der Nacht“ (1995)
  • „Promo 96“ (1996)
  • „Das Ende des Weges“ (1996)

Singles und EPs

  • „Fleischhaus“, Single (limitiert auf 1000 Stück) (1997)
  • „Fleischfestival“, EP (1999)
  • „Hexenhaus“, EP u. DVD (2005)

Alben

  • Zerfall (Album)“ (1998)
  • Krebskolonie“, (1998) (Verbreitungsverbot nach StGB durch die BPjM, vom 7. August 2003)
  • „Leichenlager“ (2000)
  • „Farbenfinsternis“ (2001) (indiziert, 28. Februar 2004)
  • „Krebskolonie“ (Wiederveröffentlichung, 2003. Unterliegt ebenso dem Verbreitungsverbot wie die Originalpressung), enthält das Album „Krebskolonie“ sowie die EP „Fleischfestival“
  • „Zerfall“ (Wiederveröffentlichung, 2004), enthält das Album „Zerfall“ sowie das Demo „Das Ende des Weges“
  • „Wundwasser“ (2004)

Videos

  • „Lager Leipzig“ (Livemitschnitt des Wave-Gotik-Treffens, indiziert, 2001)
  • „elektro-Hexe“ (auf der im „Hexenhaus“-Digipack enthaltenen DVD)