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Frankfurt am Main (Schiff)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Flagge
Frankfurt am Main (A 1412)
Berlin-Klasse
Frankfurt am Main in Portsmouth, Januar 2009
Frankfurt am Main in Portsmouth, Januar 2009
Übersicht
Typ Versorgungsschiff
Bauwerft

Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

Bestellung 22. August 1997
Stapellauf 5. Januar 2001
Namensgeber Stadt Frankfurt am Main
Indienststellung 27. Mai 2002
Heimathafen Wilhelmshaven
Technische Daten
Technische Daten siehe: EGV 702
Verdrängung

ca. 18.000 t

Länge

174 m

Breite

24 m

Tiefgang

7,60 m

Besatzung

159, davon 12 Offiziere

Geschwindigkeit

20 kn

Bewaffnung

4 Marineleichtgeschütze 27 mm, Fliegerfaust 2

Rufzeichen / Kennung

DRKB / A 1412

Unterstellung

Trossgeschwader

Die Frankfurt am Main ist ein Einsatzgruppenversorger der Deutschen Marine vom Typ EGV 702, auch Berlin-Klasse. Sie ist die zweite Einheit dieser Klasse. Namensgeber ist die hessische Großstadt Frankfurt am Main.

Geschichte

Die Frankfurt am Main wurde bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft auf Kiel gelegt und am 5. Januar 2001 durch die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth getauft. Anschließend ging es nach Kiel zu HDW, wo die Endausrüstung stattfand. Die Indienststellung erfolgte am 27. Mai 2002.

Ihr erster Heimathafen war Kiel, seit dem 26. September 2012 ist sie im Marinestützpunkt Heppenser Groden in Wilhelmshaven stationiert.[1]

Aufgaben

Aufgabe der Frankfurt am Main ist die (Nach-)Versorgung eines Verbandes von Kriegsschiffen mit Wasser, Kraftstoff, Lebensmitteln, Munition und anderen Versorgungsgütern. Dadurch kann die Durchhaltefähigkeit von Verbänden erheblich verlängert werden. Außerdem führt die Frankfurt ein in einem Containersystem untergebrachtes Lazarett, das „Marineeinsatzrettungszentrum 2“ (MERZ), mit, das etwa die Behandlungskapazität eines Kreiskrankenhauses hat. Verletzte werden mit eigenen oder fremden Hubschraubern an Bord verbracht, dort bis zur Transportfähigkeit behandelt und anschließend ausgeflogen. Das Containersystem besteht aus OP- und Intensivräumen, einem klinischen und einem mikrobiologischen Labor sowie Sterilisatoren und Werkstätten für die Unterstützungsgruppe. Unterhalb des Containersystems befindet sich eine zusätzliche Bettenstation.

Einsätze

  • 19. Mai – 13. Oktober 2003: Operation Enduring Freedom (OEF) am Horn von Afrika/Djibouti
  • 24. Februar – 9. Juli 2004: Manöver DESTROYER EXERCISE 2004 (DESEX)
  • 2005: Werftaufenthalt in Kiel
  • 15. Oktober 2006 – 1. März 2007: Unterstützung der Seeüberwachung durch UNIFIL vor dem Libanon
  • März 2007: EU Maritime Task Group
  • 20. Januar – 19. Juni 2009: Einsatz- und Ausbildungsverband 2009 (EAV) und Teilnahme am U-Jagd-Manöver Noble Manta
  • April 2009: Teilnahme an der Übung UNITAS Gold vor Florida
  • 10. Januar – 18. Juni 2010: Einsatz- und Ausbildungsverband 2010 (EAV)
  • 15. Februar – 16. März 2010: Good Hope IV (Combined Joint Exercise) am Kap der Guten Hoffnung in Südafrika
  • 1. Mai – 11. Juni 2010: Operation Active Endeavour (OAE)
  • 27. Februar – 23. Juni 2012: Einsatz- und Ausbildungsverband 2012 (EAV)
  • 2. April – 14. Juni 2013: Einsatz- und Ausbildungsverband 2013 (EAV)
  • 26. August – 6. September 2013: Manöver FLOTEX 2013 in der Kieler Bucht
  • 6. September – 19. September 2013: Manöver Northern Coasts ’13 vor Gotland in Schweden
  • 11. Februar – 20. Mai 2014: Einsatz- und Ausbildungsverband 2014 (EAV)
  • 1. Juli 2014 – 21. Juli 2015: Werftaufenthalt in der Emder Werft- und Dockbetriebe (EWD) zur Instandsetzung nachdem die Frankfurt am Main 503.000 km gefahren ist. Während das auf Containern basierende Marineeinsatzrettungszentrum (MERZ) bei einer Firma im Überseehafen in Bremen ausgelagert wurde, kam es am 22. Februar 2015 dort zu einem Großbrand bei dem das MERZ beschädigt wurde.
  • 11. Januar – 30. Juni 2016: als Ablösung für den Einsatzgruppenversorger Berlin bei der EU NAVFOR Med – Operation Sophia, gemeinsam mit der Korvette Ludwigshafen am Rhein[2]
    • Am 21. Februar 2016 wurde bekannt, dass 120 Flüchtlinge im Mittelmeer 25 Kilometer vor der libyschen Küste von einem Schlauchboot gerettet wurden.
    • Allein am 12. April 2016 rettete die Frankfurt am Main 737 Menschen aus Seenot.[3]

Kommandanten

Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
1 Fregattenkapitän Torsten Eickriede 27. Mai 2002 31. Januar 2005
2 Fregattenkapitän Thomas Fischer 31. Januar 2005 1. Februar 2008
3 Fregattenkapitän Stefan Berger 1. Februar 2008 14. September 2009
4 Fregattenkapitän Heiko Rottmann 14. September 2009 27. September 2012
5 Fregattenkapitän Oliver Winkle 27. September 2012 7. Oktober 2014
6 Fregattenkapitän Andreas Schmekel 7. Oktober 2014

Einzelnachweise

  1. Presse- und Informationszentrum Marine: Willkommen in Wilhelmshaven. Bundeswehr, 26. September 2012, archiviert vom Original am 10. Dezember 2014; abgerufen am 5. Dezember 2014.
  2. Presse- und Informationszentrum Marine: „Frankfurt am Main“ und „Ludwigshafen am Rhein“ verlassen ihre Heimathäfen für die Operation Sophia. In: Marine. Bundeswehr, 8. Januar 2016, abgerufen am 20. Januar 2016.
  3. Presse- und Informationsstab BMVg: Operation Sophia: Einsatzgruppenversorger rettet 737 Menschen aus Seenot. Bundeswehr, 12. April 2016, abgerufen am 19. April 2016.