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Casablanca (Film)

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Casablanca ist ein Film aus dem Jahre 1942, der sich keinem Genre eindeutig zuordnen lässt. Vordergründig handelt es sich um eine Liebes-Romanze, es finden sich aber auch Elemente des Zeitgeschichts- und Kriminalfilms. "Casablanca" war auch ein amerikan. Propagandafilm gegen das nationalsozialistische Deutschland - gedacht für die amerikan. Bevölkerung. Nach großem internationalen Erfolg gilt er heute als einer der bedeutendsten Filme der Filmgeschichte. Eine Reihe von Filmzitaten (manchmal leicht verfälscht zitiert) haben große Bekanntheit erlangt ("Ich seh Dir in die Augen, Kleines", "Verhaftet die üblichen Verdächtigen", "Spiel's noch einmal, Sam"). Die Hauptdarsteller, vor allem Humphrey Bogart und Ingrid Bergman, verbindet man heute zunächst mit ihrer Rolle in Casablanca, obwohl sie davor und danach in vielen anderen Filmproduktionen mitspielten.

Handlung des Films

Film
Titel Casablanca
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1942
Länge 104 Minuten
Stab
Regie Michael Curtiz
Drehbuch Julius J., Philip G. Epstein s. u.
Produktion Hal B. Wallis, Jack L. Warner
Musik Max Steiner
Kamera Arthur Edeson
Schnitt Owen Marks
Besetzung

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Sackgasse Casblanca

Der Film spielt mitten im Zweiten Weltkrieg. Frankreich ist von der Wehrmacht erobert und besetzt, nicht aber das französische Protektorat Marokko, das zum vom Vichy-Regime verwalteten Französisch-Nordafrika gehört. Viele Menschen flüchten daher nach Nordafrika und dort nach Casablanca, um von dort einen Flug ins neutrale Lissabon (Portugal) zu erreichen, von wo sie weiter nach Amerika zu fliehen versuchen.

Allerdings kommen die meisten nicht über Casablanca hinaus. Der korrupte französische Polizeichef Renault erteilt Transit-Visa nur gegen Bezahlung mit Geld oder Sex. Zwielichtige Gestalten wie Ugarte bieten Transit-Visa auf dem Schwarzmarkt gegen Höchstbeträge an.

Alle haben Vergangenheit

Ebenfalls in der Stadt hält sich der desillusionierte Amerikaner Rick Blaine auf, dessen Nachtklub "Café Américain" Zufluchtsort vieler Emigranten ist. Alles ändert sich für ihn, als seine ehemalige Geliebte Ilsa Lund auftaucht, die ihn in Paris ohne Angabe von Gründen verlassen hat.

Rick`s Vergangenheit: 1935 soll er Waffenschmuggel für das von Italien angegriffene Äthiopien betrieben haben und 1936 auf der Seite der spanischen Republikaner gekämpft haben.

Sie ist in Begleitung ihres wiederholt totgesagten Mannes Victor László, der eine Zentralfigur der europäischen Widerstandsbewegung ist. László bemüht sich verzweifelt um Papiere, die ihnen die Ausreise aus Casablanca ermöglichen sollen. Da er vermutet, dass Rick im Besitz der Papiere ist, bietet er ihm einen hohen Geldbetrag für diese. Doch Rick lehnt ab.

Tragische Liebe

Rick liebt Ilsa und sie liebt ihn auch (immer noch), entscheidet sich aber für den anderen, nämlich László, den sie ebenfalls -nun seit Jahren mit ihm verheiratet- liebt. Rick läßt Ilsa gehen, gerade weil er sie liebt. Das ist seine Tragödie (für ihn, den "einsamen Wolf").

Auch mit vorgehaltener Pistole gelingt es Ilsa nicht, ihn zur Hilfe zu zwingen. Erst als sich erweist, dass sie ihn immer noch liebt, ermöglicht er Victor und Ilsa die Flucht.

Die Männerfreundschaft

Mit Hilfe einer List, können beide fliehen, bevor die Deutschen sie fangen können. Rick und Louis schauen bewegt zu. Finale con brio.

Entstehungsgeschichte

Der Filmdreh begann am 25. Mai 1942 und wurde am 3. August 1942 beendet. Die erste Premiere fand am 26. November 1942 im Hollywood-Theater von Warner in New York statt.

Die Vorlage

Vorlage für den Film war ein Theaterstück mit dem Titel "Everybody Comes to Rick's" von Murray Burnett und Joan Alison, dessen Rechte die Filmgesellschaft Warner Bros. für 20.000 $ kaufte. Das Stück, auf deutsch "Jeder kommt zu Rick", handelte von europäischen Emigranten, einem Amerikaner mit dem Namen Rick und spielte im damals (noch) unbesetzten Südfrankreich.

Während der Filmvorbereitung wurde auch Südfrankreich von den Nazis okkupiert und deswegen entschloss man sich, die Handlung des Films in die unbesetzte nordafrikanische Kolonie Frankreichs nach Casablanca in Marokko zu verlegen.

Historischer Hintergrund 1942

Was Emigranten sehen

1939 Im Reichstag droht Hitler für den Fall eines neuen Weltkriegs mit der "Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa". Hitler startet mit der Eroberung Polens den Weltkrieg. Die Länder kippen um wie Dominosteine. Der Hitler-Stalin-Pakt lähmt die Sozialisten europaweit. Überall gibt es Marionetten-Regimes. Himmlers Stellvertreter Heydrich lässt alle Juden Polens in Gettos einsperren und deutet ein geheimes "Endziel" an. Im besetzten Polen beginnt 1942 (nach der geheimen Wannsee-Konferenz) die fabrikmäßige Massentötung der Juden aus ganz Europa. Sie lässt sich nicht geheim halten. Am 10. Juni wird nach dem Prager Attentat auf Reinhard Heydrich von der SS der tschechische Ort Lidice dem Erdboden gleichgemacht. Jeder Brief aus Europa kann Emigranten nun den Tod von Angehörigen mitteilen.

USA und der Krieg in Europa

1940 Paris fällt. London ist bedroht. Sommer 1941 - Hitlers Einmarsch in die UdSSR. Amerkas Isolationismus ist spätestens im Dezember nach Pearl Harbour am Ende.

Die US-Bevölkerung muss jetzt auf die Kriegssituation eingestimmt werden. Die Filmfabriken werden Teil der US-Armee. Noch siegt Hitler. In Libyen fällt im Juni die brit. Festung Tobruk. Die USA verstärken ihre Hilfslieferungen und senden Truppen. Alliierte Invasion in Nordafrika. In Teheran schliessen Roosevelt, Churchill und Stalin weltöffentlich im Nov./Dez. 1942 ein Bündnis.

Im Januar 1943, wird es dort – in der marokkanischen Hafenstadt - zu einem erneuten Treffen zwischen Roosevelt und Churchill kommen. Beide werden dann die bedingungslose Kapitulation der sogenannten »Achsenmächte« Deutschland, Italien und Japan fordern. Der Krieg geht nun in eine neue Richtung.

Casablanca befindet sich in einem Filmstudio

Die gesamten Dreharbeiten wurden im Filmstudio in den USA durchgeführt. Es gibt so gut wie keine Außenaufnahmen und Casablanca, Marokko oder Afrika sind auch in dem Film mehr Mythos oder Projektion als Realität. Einheimische Marokkaner kommen in dem Film als Rolle kaum vor.

Die Zwillinge Julius J. Epstein und Philip G. Epstein (vgl. amerikan. Seite der Wikip.) schrieben den ersten Teil des Drehbuches, wurden aber für einen anderen Film abgeworben. Howard Koch vervollständigte das Drehbuch, einige Teile schrieb Casey Robinson. Während des Drehs wurde immer noch an dem Skript gearbeitet. Vor allen Dingen stand lange nicht der Ausgang fest und Michael Curtiz, selbst als Immigrant seit Jahren in den USA, stammte aus Ungarn, holte mit seinem raschen Arbeitstempo die Scriptschreiber und die Geschichte fast ein. Es ist/war allerdings üblich, verschiedene Abschlüsse zu drehen, um für den Schnitt freie Hand zu behalten. Entsprechende Äußerungen der Bergmann deuten auch in diese Richtung.

Film-Budget und Einspielergebnis

Der Film, dessen Drehbuch mit den Dreharbeiten heranwuchs, war zunächst ein typischer B-Film. Die Kosten betrugen 950.000 $. Das Budget reichte nicht mal, um ein richtiges Flugzeug in der Schlussszene zu filmen. Das Modell im dunklen Hintergrund war aus Pappe. Um dies zu verbergen, wurde in der Aufnahmehalle eine neblige Nacht dargestellt, während die Mechaniker am perspektivisch verkleinerten Flugzeug von kleinwüchsigen Komparsen dargestellt wurden. Zum Vergleich: Sam Woods "For Whom the Bell Tolls" (Wem die Stunde schlägt) aus dem Jahr 1943 mit Gary Cooper und Ingrid Bergman kostete 3.000.000 $.

Im Film spielten eine ganze Reihe von Emigranten mit, etwa Peter Lorre, Conrad Veidt und Curt Bois. Als Emigranten mussten sie zum Teil Statistenrollen übernehmen, die vollkommen konträr zum eigenen Schicksal standen. Zum Beispiel letzterer als schmieriger Taschendieb oder der Nazi-Major, der im wirklichen Leben froh war, Hitler entkommen zu sein.

Die Koppelung an den Krieg

8. November 1942: erfolgreiche Invasion in Marokko. Als im Januar 1943 Roosevelt und Churchill (ohne den verhinderten "Onkel Joe" Stalin) am Handlungsort des Films tagen und die Gespräche über ihre militärische Allianz Amerikas Medien füllen, griff Warner Bros. PR-mäßig richtig zu. Sie kündigen nämlich den "wirklichen" Kinostart von Casablanca in Los Angeles an der Westküste und landesweit an. Diese "richtige" Premiere fand nun am 23. Januar 1943 statt – kurz nach Beginn der Konferenz (14. Jan.).

Bedeutung

Neben Chaplins Der große Diktator und Ernst Lubitschs Sein oder Nichtsein ist Casablanca einer der drei im deutschen Sprachraum bekannten Hollywood-Filme, die den Nationalsozialismus zum Thema hatten. Während Charlie Chaplin und Ernst Lubitsch den komödiantischen Ansatz wählten, zeigt Casablanca die Situation der Flüchtlinge als Thriller.

Casablanca ist ein Propagandafilm im positiven Sinn. Sehr schön lässt sich das an Szenen wie dem Gesangskrieg erkennen. In der Szene stimmt ein das Klavier besetzender deutscher Offizier in Rick's Bar Die Wacht am Rhein an. Die Deutschen werden jedoch von allen anderen Gästen in der Bar übertönt, die - ganz Patrioten - nach Initiative von László aufstehen und die von Corinna Mura (bürgerl. Name Wall, in den USA bekannte Sängerin der Zeit; hier mit Guitarre) angestimmte und vom Orchester auf Ricks Wink hin unterstützte republikanische "Marseillaise" singen/entgegenschmettern. Die deutschen Herren treten ab - Tremolo. Ursprünglich wollte Warner das Horst-Wessel-Lied als "deutsches" Nazi-Lied singen lassen. Doch die Urheberrechte lagen bei einer deutschen Gesellschaft und die Produzenten befürchteten darin eine mögliche Handhabe im internationalen Verleih.

Schon der Name des Widerstandskämpfers ist zu dem historischen Zeitpunkt Programm: Victor László - der Tscheche der für den Sieg eintritt. Oder am Ende des Films die Szene, wo Renault eine Flasche Vichy-Wasser in den Mülleimer (der Geschichte) wirft (Vichy war der Sitz des mit den Nazis kollaborierenden Vichy-Regimes) des Feldmarschalls Henri Philippe Pétain aus dem 1. Weltkrieg.

Die Grundaussage dieses Filmes ist: In Zeiten größten Schreckens und Leidens muss die private Liebe von Rick und Ilsa hinter den viel wichtigeren Zielen Lászlós, dem internationalen Kampf um die Freiheit der Völker, zurückstehen.

Der Film Casablanca gilt heute als Kultfilm. Das AFI (American Film Institute) wählte ihn zum zweitbesten US-Film aller Zeiten. In der IMDb erreicht Casablanca Platz 7. 2006 rangieren ihn die Kollegen auf Platz 1 aller Drehbücher.

Zitate

Viele Zitate aus dem Film haben eine große Bekanntheit erlangt, auch unter Menschen, die den Film nie gesehen haben.

  • "Spiel's noch einmal Sam!" (Ilsa) ist das bekannteste leicht verfälschte Zitat der Filmgeschichte.
Hier das Original:
Ilsa: Play it once, Sam. For old times' sake.
Sam: [lying] I don't know what you mean, Miss Ilsa.
Ilsa: Play it, Sam. Play "As Time Goes By".
Das Falschzitat stammt vom Titel des Films Play it again, Sam! von Woody Allen aus den 70ern.
  • "Schau mir in die Augen Kleines!" Dieses Zitat ist jedoch ebenso halbfalsch. In der deutschen Version sagt Rick: "Ich seh dir in die Augen Kleines!", englisch: "Here's looking at you, kid". (Im Sinne von: Er kann dich sehen - weine nicht - Rick über V. Laszlo an Ilsa) - Im Drehbuch stand eigentlich "Here's good luck for you"(Alles Gute) - aber H. Bogart hat es vernuschelt.
  • "Verhaftet die üblichen Verdächtigen!" (Round up the usual suspects) ist im Original die eigene, zynische Beschreibung der kriminalistischen Vorgehensweise des Polizeichefs Renault und wird heute gerne zur Rechtfertigung einer praxisorientierten Problemlösungsstrategie herangezogen.
  • "Ich glaube, dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft." (I think this is the beginning of a beautiful friendship, 2 Wochen nach Drehschluss einsynchronisiert) beendet doppeldeutig den Schlussdialog zwischen Rick und Kapitän Renault und wird heute gerne als Ausdruck des plötzlichen Erkennens von gemeinsamen Interessen oder Zielen verwandt, die vorher nicht offenkundig waren.

Rezeption

Kommentare zum Film

  • "It's far from a great film, but it has a special appealingly schlocky romanticism ..." Pauline Kael in: "5001 Nights at the Movies"
  • "... der populärste aller Filme, der Kultfilm schlechthin ..." Hellmuth Karasek: Mein Kino. Die 100 schönsten Filme, 1994

Die Rezeption des Films in den USA

Nach der Uraufführung im November 1942 stellte niemand große Erwartungen an den Film, dessen Drehbuch zum Teil improvisiert war, weshalb die Schauspieler sich durch einige Szenen quälen.

Anfang 1943 fand die Casablanca-Konferenz statt, auf der Roosevelt mit Churchill ihre weitere Kriegsanstrengungen abstimmen wollten. So wurde der Name der Stadt weltbekannt und Warner Brothers brachte den Film ein zweites Mal in die Lichtspielhäuser. Und er wurde ein Welterfolg. Das Lied "As Time Goes By" (bereits im Original-Stück enthalten) spielte damals als Top-Hit 21 Wochen auf Platz 1 in den USA.

Während der 1950er-Jahre begann das Brattle Theater in Cambridge (USA) damit, in der Abschlusswoche der Examen an der Harvard-Universität eine Casablanca-Vorführung zu veranstalten. Diese Tradition wird bis zum heutigen Tage fortgesetzt und wurde auch von anderen Universitäten aufgenommen. Dies trägt zur andauernden Popularität des Films bei.


Die Rezeption des Films in der Bundesrepublik

Von 1952 bis 1975 war der Film nur in einer komplett zerstückelten deutschen Fassung zu sehen. In dieser um 25 Minuten geschnittenen Version gab es keinen Major (der Luftwaffe) Strasser vom Dritten Reich. Victor László war in keinem KZ gewesen und als norwegischer Atomphysiker hieß er Victor Larsen, der die rätselhaften "Delta-Strahlen" entdeckt hat. Erst die ARD zeigte den Film 1975 als das, was er wirklich war, ein amerikanischer Propagandafilm aus dem Zweiten Weltkrieg gegen das französische Vichy-Regime und den Nationalsozialismus. Diese Zielsetzung nahm kleinere äußere Ungenauigkeiten in Kauf, z.B. trägt der Major eine zusammengewürfelte Luftwaffenuniform mit Generalsstreifen und einem auf die Jacke aufgesteckten (Mützen-)Hoheitsadler und nimmt im Film eine Rolle ein, die diesem vergleichsweise niedrigen Dienstgrad nicht zugekommen wäre. Oder: die aus Urheberrechtsgründen gewählte "Wacht am Rhein" war als Lied aus der Kaiserzeit bei den Nazis verpönt und nicht mehr so oft gesungen (siehe auch "Filmfehler" weiter unten).

Ein Schwarz-Weiß-Film in einer immer noch wirksamen Mischung aus Liebe, Suspense, Historienschinken der generationenübergreifend als Dauerbrenner bezeichnet werden kann. Google.de weist beispielsweise 2006 zu den Stichwörtern "Film-Casablanca" über 600 Tsd. Links nach.

Weiter evtl. Interessierendes

Die Klaviermusik, die im Film zu hören ist, wurde von Elliot Carpenter gespielt. Im Film "spielt" jedoch Dooley Wilson (ein Jazzdrummer, seine Stimme ist echt) in der Rolle des Sam.

Eine Darsteller-Liste befindet sich u. a. auf der hier zugehörigen Diskussions-Seite.

"Rick's Café Américain" war dem Hotel El Minzah in Tanger nachempfunden.

Michèle Morgan sollte die Rolle der Ilsa ursprünglich spielen. Doch sie forderte 55.000 $; Ingrid Bergman war als Schauspielerin noch nicht so bekannt und für 25.000 $ zu haben. So wurde es "ihre" Hauptrolle. Es kursierte auch die Legende, dass Ronald Reagan die Rolle des Rick spielen sollte und Humphrey Bogart nicht die erste Wahl war. Dies wurde jedoch vom Filmstudio erfunden, um das Interesse am Film zu steigern.

In einer großen Zahl von späteren Filmen wurden Anspielungen oder Parodien auf Casablanca eingebaut. Der Film Die üblichen Verdächtigen bezieht seinen Titel aus einem Zitat aus Casablanca. ('Verhaftet die üblichen Verdächtigen.') 1946 versuchten die Warner Brothers sogar den Titel des Marx-Brothers Film Eine Nacht in Casablanca, welcher eine Parodie auf Casablanca ist, zu unterbinden, was allerdings nicht gelang. Es entwickelte sich nur ein interessanter Briefwechsel zwischen Groucho Marx und den Warner Brothers.

In den 80ern wurde eine nachkolorierte Fassung in Australien gezeigt(tv und Video), die jedoch keine Nachfrage auslöste. Der Plan für einen zweiten Teil "Brazzaville" wurde nie umgesetzt. Der Krieg war entschieden, das Thema kaum noch zu toppen. Zwei Anläufe für kleine Nachfolgeserien in den 50er-Jahren liefen sich tot. So gesehen auch ein Beweis für die Qualität der Filmidee.

Radio-Version.

Kleinere Filmfehler

Damit soll nicht gesagt sein, dass es historische Verfälschungen im Film gibt, sondern es geht um die bei Filmen immer wieder zu beobachtenden kleinen Ungenauigkeiten in der Abfolge der Szenen. Die Produktion dieses Films erfolgte in kürzester Zeit.

Zunächst muss festgehalten werden: alles, jede Figur, im Film ist Fiction in einem realistischen Rahmen. Ein wichtiger Unterschiedd: die für den Widerstand zentrale Figur gab es in Europa allerdings nie. Sonst stimmen überraschend viele Details. Nicht überraschend, wenn bedacht wird, dass viele Beteiligte erst vor kurzem aus Hitlers Europa entkommen waren.

Die Kleinigkeiten:

  • Als Rick Ilsa im Bazar sieht, verändert sich sein Krawattenknoten.
  • Während der Schacheröffnung verschwindet ein Springer für kurze Zeit.
  • Die Größe und Länge der Orden an Kapitän Renaults Uniform ändern sich von Einstellung zu Einstellung.
  • Nachdem Ugarte Rick die Transitbriefe aushändigt, spielt Sam "Knock on Wood", der Drummer spielt jedoch nicht.
  • Major Strassers Schulterstücke verschwinden zeitweilig in der Szene am Flughafen.
  • Als Rick vor seinem Café mit Renault plaudert, zündet er sich eine Zigarette an. In der nächsten Einstellung zündet er sich erneut eine an.
  • Ugarte gibt Rick die Transitdokumente. Dieser steckt sie in die rechte Innentasche. Später nimmt er sie aus der linken Innentasche und legt sie auf das Klavier.
  • Einer der deutschen Soldaten singt offensichtlich die "Marseillaise" mit.
  • Renault: "We mustn't underestimate American blundering. I was with them when they blundered into Berlin in 1918." - Berlin wurde im Ersten Weltkrieg von den Alliierten allerdings nicht erreicht. Curtiz sagte dazu später. Die Produktion ging so schnell, wir konnten darauf gar nicht alles achten.
  • Als Rick in Paris auf dem Bahnsteig auf Ilsa wartet, regnet es in Strömen. Der Regen lässt die Tinte auf dem Brief mit ihrer Nachricht, dass sie Paris nicht mit ihm verlassen wird, verschwimmen. Ricks Trenchcoat ist triefend nass. Als er in den Zug einsteigt, ist sein Mantel trocken.

Auszeichnungen

Literatur

  • Aljean Harmetz: Verhaften Sie die üblichen Verdächtigen: wie Casablanca gemacht wurde. Berlin-Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-8270-0329-6
  • Ulrich Hoppe: Casablanca. Heyne, München 1987, ISBN 3-453-86062-4
  • Andreas Missler-Morell: Ich seh' dir in die Augen, Kleines - Casablanca. Der Kultfilm. Heyne, München 1998, ISBN 3-453-14148-2