Thalia (Schiff, 1886)
![]() Thalia als Kreuzfahrtschiff (Backbordansicht)
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Die Thalia war ein 1886 in Dienst gestelltes Passagier- und Frachtschiff des Österreichischen Lloyd, das nach einem Umbau ab 1907 als Kreuzfahrtschiff vor allem im Mittelmeer und Europäischen Nordmeer lief, von 1919 bis 1922 beim Lloyd Triestino. Danach fuhr sie unter dem italienischen Namen Dalia und wurde 1926 abgewrackt.
Bau und Indienststellung beim Österreichischen Lloyd
Das aus Stahl gebaute Dampfschiff Thalia, das nach der Muse der griechischen Mythologie für komische Dichtung und Unterhaltung getauft worden war, lief am 5. Juli 1886[3] auf der Werft William Denny and Brothers im schottischen Dumbarton unter der Werftnummer 314 vom Stapel. Das Passagier- und Frachtschiff[3] hatte einen Rauminhalt von 2.371 BRT[3] und eine Leistung von 2.554 PS[4]. Die Thalia verfügte über 70 Betten in der 1. Klasse und 24 in der 2. Klasse[4] und wurde noch 1886 von der Dampfschifffahrts-Gesellschaft des Österreichischen Lloyd in Dienst gestellt.[5]
Umbau zum Kreuzfahrtschiff
Ausstattung
Bereits 1891 hatte die deutsche Reederei HAPAG unter Albert Ballin die erste Kreuzfahrt mit der Augusta Victoria zur besseren Auslastung des Schiffs in den Wintermonaten organisiert. Diese Idee wurde nun auch beim Österreichischen Lloyd aufgegriffen. Nachdem 1906 mit der SS Bohemia (Indienststellung 1896)[6] und der Tahlia selbst[7] recht erfolgreich solche Fahrten durchgeführt worden waren, wurde die Thalia 1907 zum Kreuzfahrtschiff mit vier Decks und einer einheitlichen Kajütenklasse umgebaut. Sie hatte nun als erstes „weißes Schiff“ des Lloyd eine Tonnage von 3.188 BRT und war 14 Knoten schnell.
Bootsdeck A
Das Gesellschaftszimmer mit Lounge und Bar sowie eine Veranda befanden sich auf dem Bootsdeck. Hier waren im Vorschiff auch die Kabinen von Kapitän und Offizieren (1. bis 3.) einschließlich des Funkraums („Marconi-Station“), über denen sich das Brückendeck erhob, sowie mittschiffs 6 Rettungsboote, ein Motorboot und eine Dampfbarkasse zu finden.
Promenadendeck B
Bei Musik der Bordkapelle im Musiksalon und im Rauchsalon konnten sich die Passagiere auf dem Promenadendeck entspannen, denen auf diesem Deck achtern auch vier Luxuskabinen (State-Rooms) Quartier boten.


Oberdeck C
Das Oberdeck diente der kulinarischen Versorgung von Passagieren und Mannschaft. Von der steuerbordseitig gelegenen Passagierküche wurden anspruchsvolle Gerichte bereitgestellt, die in dem achterlich belegenen großen Speisesalon für 180 Personen an Tischen zu 6 bis 16 Plätzen eingenommen wurden. Letzterem schlossen sich Kabinen für Passagiere und den Oberkellner an, während davor und bugseitig u. a. der von der Reederei verpflichtete Arzt, der seine Dienste unentgeltlich anbot, die Bordapotheke und der „Barbier“ logierten sowie weitere Kabinen für Passagiere und die Maschinisten zur Verfügung standen.
Hauptdeck D
Das Hauptdeck beherbergte fast ausschließlich Passagierkabinen, Bäder und Toiletten sowie den Gepäckraum. Im Vorschiff waren noch Schlafräume der Kellner und die Dunkelkammer untergebracht.
Passagierkabinen
Die Passagierkabinen wurden in 4 Kategorien angeboten:[8]
- 4 Luxuskabinen mit Salon, Schlafraum und Badzugang (1913: 2 Luxuskabinen)
- Einzelkabinen mit einem Bett und anstoßendem Bad
- Kabinen mit zwei Betten
- Kabinen mit einem Bett.
Nachdem anfänglich zwei Bäder den Passagieren aller 4 Luxuskabinen des Promenadendecks zur Verfügung standen, war nach dem Umbau von 2 Luxuskabinen in zwei Einbett- und zwei Zweibettkabinen ein Bad ausschließlich für die Luxuskabine 5/6 und das andere Bad dem allgemeinen Gebrauch gewidmet.[9]
Bei Buchung der Luxuskabinen wurde ein etwas höheres Entgelt fällig. So kostete diese z. B. für eine Fahrt vom 11. April bis 12. Mai 1913 auf der Route „Triest-Marokko-Kanarische Inseln-Genua“ mit Bad 4.000 Kronen und ohne 3.600. Je nach Deck waren für Einbettkabinen 940 bis 1.700 Kronen und Zweibettkabinen 1.440 bis 3.000 Kronen – die Dienerschaft 480 Kronen (pro Bett) – zu entrichten, wobei die Kaufkraft einer Krone etwa 5 Euro entsprach.[10]
Modernisierung
Die Kabinen- und Deckseinrichtung wurde später leicht modernisiert, wie sich aus den unterschiedlichen Decksplänen von 1907, unmittelbar nach der Indienststellung der zum Kreuzfahrtschiff umgebauten Thalia, und 1913, als ihr aufgrund des bevorstehenden Ersten Weltkriegs nur noch kurze Zeit im Kreuzfahrtbetrieb bevorstand, ergibt. Hatte beispielsweise das Gesellschaftszimmer (Bootsdeck A) noch zwei durchgehende Couches, wurden daraus später 6 separate Sitznischen, oder wurden aus der Reiseführerkabine (Oberdeck C) das „Kommisärbureau“ und „Cooks Reiseführer“-Kabine ohne Schlafgelegenheit. Der Funkraum („Marconi-Station“) auf dem Bootsdeck A wurde vom Vorschiff zur Veranda verlegt.[9]
Fahrten als Kreuzfahrtschiff

Probefahrt
Als von der Reederei so bezeichnete „Yacht für Vergnügungsfahrten“[11] absolvierte die Thalia vom 12. bis 14. März 1907 unter Kapitän Karl Freiherr von Bretfeld auf der Route Triest, Venedig, Lussin, Fiume, Abbazia und zurück ihre Probefahrt.[12] Dieser Fahrt schlossen sich jährlich in der Regel 9 bis 11 Kreuzfahrtreisen durch das Mittelmeer, die Nord- und Ostsee sowie das Europäische Nordmeer an, denen der Ausbruch des Ersten Weltkrieges ein jähes Ende bereiten sollte. Insgesamt absolvierte die Thalia von März 1907 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs über 70 Fahrten.
Vergnügungsfahrten
Exemplarisch sind die Fahrten der Thalia für die Kreuzfahrtprogramme aus der nachfolgenden Aufstellung abzulesen. Diese wurde einem Prospekt des Österreichischen Lloyds (Triest) für die geplanten zehn „Vergnügungsfahrten der ‘Thalia’ im Jahre 1909“ entnommen. Tatsächlich gab es dann sogar elf Fahrten mit wohl leicht veränderten Terminen, wie ein Prospekt zur fast dreiwöchigen XI. Vergnügungsfahrt von Triest über Korfu und Malta nach Tunis und wieder zurück vom 6. bis 24. Oktober 1909 belegt.[13][8]
Fahrt | Reiseziel | Termin 1909 |
---|---|---|
I | Zwei kurze Reisen nach Dalmatien. Die Thalia als Hotelschiff. | Februar |
II | Reise nach Palästina und Ägypten. | März (ca. 24 Tage) |
III | Sicilien, Griechenland, Dalmatien. | Ostern zur See (ca. 16 Tage) |
IV | Nach Spanien und Canarischen Inseln. | April bis Mai (ca. 30 Tage) |
V | Nach Tunis, Sicilien, Sardinien und Genua. | Pfingsten zur See (ca. 15 Tage) |
VI | Von Triest nach Bremerhaven. | Juni bis Juli (ca. 23 Tage) |
VII | Nordlandfahrten nach Schottland, Schweden und Norwegen, Spitzbergen und dem ewigen Eis.[14] |
Juli bis August |
VIII | Bäderreise nach fashionabeln Seebädern des Atlantischen Oceans, Spanien und Algier. |
September (ca. 27 Tage) |
IX | Nach Italien und Nordafrika. | Ende September bis Mitte Oktober (ca. 17 Tage) |
X | Dalmatienfahrt wie im Februar. | Im Spätherbst |

Die Schiffe des Lloyd, und so auch die Thalia, waren bekannt für die sehr gute Küche. Für das Angebot zu den einzelnen Mahlzeiten wurden aufwendig gestaltete Menükarten gedruckt. Die Umschläge der zwei- und dreiteiligen Faltkarten, die mit zusätzlicher Werbung vor allem für bekannte Getränkemarken, wie die Champagner von Charles Heidsieck und Louis Roederer, aber auch das in Thomas Manns „Buddenbrooks“ erwähnte Abführmittel „Hunyadi János Wasser“, versehen waren, hatte u. a. der österreichische Maler Hans Printz (1865–1925) nach historischen Motiven entworfen.
Zum Bordprogramm der Thalia gehörte auch das für Kreuzfahrtschiffe typische Kapitänsdinner mit einem besonderen Musikprogramm und einer kulinarisch ausgesuchten Speisefolge.
Polarfahrten
Schon im Sommer 1907 Jahres wurde die Thalia vom Wismarer Reiseveranstalter Kapt. Bades Söhne für zwei Fahrten nach Norwegen und Spitzbergen im Juli und August, die in Kiel begannen, gechartert.[15][16] An der Fahrt vom 20. Juli bis 17. August nach Spitzbergen, die unter schwierigen Polareisverhältnissen stattfand[17], nahmen die Mediziner Carl Fraenkel aus Halle und Walther Kausch aus Berlin sowie der damalige Freiberger Bürgermeister und spätere Dresdener Oberbürgermeister Bernhard Blüher teil.[18]
In den Folgejahren unternahm der Lloyd dann jeweils im Juli und August eigene Nordmeerfahrten. Diese Monate waren die für die Passage klimatisch günstigsten, und sie konnten im Bereich des Nordpols die Weißen Nächte erleben. Auf der Rückreise der Kreuzfahrt vom August 1908 war auch der Polarfahrer Theodor Lerner an Bord und lernte hier seine spätere Ehefrau kennen.[19]
Sonderfahrten für besondere Teilnehmerkreise
Ärztefahrten
Vom 6. bis 8. Oktober 1907 veranstaltete der Lloyd die sog. I. Ärztefahrt. Die auf die Thalia eingeladenen über 100 Ärzte und die ebenfalls teilnehmenden Pressevertreter sollten im Ergebnis der Reise geschäftswirksam die heilkräftige Wirkung von Seereisen propagieren.[20] Anlässlich der Fahrt gestaltete der bekannte österreichische Medailleur Ludwig Hujer[21] eine Erinnerungsplakette. Sie zeigt die Göttin der Gesundheit Hygieia mit einem auf sie gestützten Kranken am Strand, die beide auf das wellenbewegte Meer mit dem Bug der Thalia blicken.[22]
Die II. Ärztefahrt führte dann vom 4. November bis 4. Dezember 1909 über Griechenland bis Assuan[23], und schließlich hatte der Lloyd vom 5. November bis zum 6. Dezember 1911 die Ärzteschaft nochmals zu einer Mittelmeerrundfahrt eingeladen.[24]
Vereinsreise des Schubertbunds
Eine Nordlandreise absolvierte der Schubertbund im Sommer 1909. Sie begann in Swinemünde, wohin die Vereinsmitglieder mit einem Sonderzug aus Wien gebracht worden waren. Es war die erste Kreuzfahrt der Thalia auf der Ostsee.[25]
XIV. Internationale Pressekongress
Vom 18. bis 23. Mai 1910 fand auf der Thalia der XIV. Internationale Pressekongress statt, an dem bekannte Reporter aus allen Teilen der Welt teilnahmen.[26][27]
Reisen des Österreichischen Flottenvereins
Zu mindestens 4 Fahrten lud der Österreichische Flottenverein seine Mitglieder ein. Im Juli 1912 führte eine Fahrt durch das westliche Mittelmeer, von der der teilnehmende Historiker Hans Widmann feuilletonistisch berichtete.[28] Die 4. Flottenvereinsfahrt fand dann im Juli 1913 von Amsterdam nach St. Petersburg statt, von wo ein separater Schlafwagen-Express die Reisenden in die Heimat zurückführte.[29]
Thalia-Marsch und Bordkapelle
Der aus Österreich stammende Bernhard Kaempfner (1874–1943) komponierte einen Thalia-Marsch. Er wurde zu vielen Gelegenheiten von der Bordkapelle gespielt, die zeitweise von Giuseppe Bamboschek[30] geleitet wurde. Er stand auch auf der Titelliste des Kapitänsdinners vom 15. April 1909 (vgl. Abbildung des Musikprogramms).
Landprogramme auf den Kreuzfahrten
Die Landausflüge im Rahmen der Kreuzfahrten standen nicht in der Verantwortung des Lloyd. Vielmehr bediente er sich hierzu des Reisebüros Thos. Cook & Son, mit dem ein entsprechendes Rahmenabkommen bestand und das dazu an Bord eine Repräsentanz unterhielt.[8][27]
Heimatpost
An Angehörige konnten während der Fahrten Nachrichten via Funk nach Triest übermittelt werden, von wo sie mittels Postkarten an deren dort hinterlegte Heimatadressen übermittelt wurden.[8]
Buchung der Plätze
Bei Buchung von Plätzen waren 1/3 der Passage anzuzahlen, der Restpreis für die Fahrkarten war 8 Tage vor Abfahrt des Dampfers zu entrichten. Stornierungen vor dem Zeitpunkt der Restzahlung führten zum Verlust der Anzahlung, spätere des ganzen Fahrpreises. Für den Fall der noch möglichen anderweitigen Vergabe eines stornierten Kabinenplatzes konnte die geleistete Anzahlung für eine spätere Fahrt mit dem Lloyd angerechnet werde.[8]

Kapitän der Thalia
Der Kapitän der Probefahrt von Bretfeld führte das Schiff bis Anfang März 1915. Er verstarb im Dienst des Lloyd im Amsterdamer Hafen, wo die Thalia kriegsbedingt lag.[31][32]
Havarien und Sonstiges
Bei der Rückreise von der 2. Nordlandfahrt 1908, an der auch der Ingenieur Viktor Kaplan teilnahm, lief das Schiff am 24. August etwa 60 km südlich Tromsö auf Grund. Der an Bord befindliche norwegische Lotse hatte wegen des mangelhaften Leuchtfeuerreglements eine Boje übersehen. Nachdem zunächst die Evakuierung der Passagiere erwogen worden war, kam die Thalia nach der Aufwirbelung des Meeresgrunds durch ein Bergungsschiff ohne Beschädigung des Schiffsrumpfs wieder frei und konnte Heimatkurs aufnehmen. Das Ereignis ging durch die österreichische Presse.[33] Eine ausführliche Schilderung lieferte Emil von Hofmannsthal unter dem Titel Die Strandung der Thalia im Prager Tagblatt.[34]
Verbleib im Ersten Weltkrieg
Nach der Rückkehr von einer Nordlandfahrt befand sich die Thalia am 1. August 1914 im neutralen Amsterdamer Hafen, wo sie verblieb.[35] Ihre nach Ausfall der II. Nordlandreise im August 1914 für den 1. September 1914 vorgesehene Rückreise nach Triest (geplante Ankunft: 23. September), die als „Bäderreise" über Cowes (Isle of Wight), Biarritz und Lissabon sowie Tanger und Gibraltar führen sollte, fand dann kriegsbedingt nicht mehr statt. Ebenso verhielt es sich mit der geplanten XI. Vergnügenungsreise „Nach Dalmatien, Albanien, Sizilien und Tunis" vom 3. bis 19. Oktober 1914 und die anschließenden Reisen ins Mittelmeer und in der Adria.[36] Zumindest überstand die Thalia den Krieg im Amsterdamer Hafen unbeschädigt.[37] Über ihren ungewollten Hafenaufenthalt liegt ein kurzer Augenzeugenbericht vom April 1915 im Fremden–Blatt vor.[38] Und 1916 wurde bereits der Umbau der Thalia in ein Frachtschiff angekündigt, wobei das bisher für die Ausflüge der Passagiere in den Norwegischen Fjorden verwendete Motorboot bereits verkauft worden war, um vom Käufer als Fischdampfer verwendet zu werden.[39] Im Oktober 1918 bot die am Hafendamm noch immer vertäute Thalia laut einem Bericht des Feuilletonredakteurs der NFP, Paul Zifferer (1879–1929), dann kein ansehnliches Bild mehr. Die Luxuskabinen und das Sonnendeck waren abgebaut worden.[40]
Unter italienischer Flagge
Die Thalia wurde 1919 vom Lloyd Triestino übernommen, wo sie 1922 ausschied und an die Reederei Tripcovich S.A.N. Rimorchi Salvataggi ging und fortan unter dem italienischen Namen Dalia lief. 1926 wurde das Schiff abgewrackt.

Werbematerial
Prospekte
Während der Österreichische Lloyd für seine Liniendienste in der Adria, im Mittelmeer sowie im Nahen und Fernen Osten Prospektmaterial bereitstellte, das weitestgehend nicht schiffsspezifisch abgefasst war, ließ er für die Kreuzfahrten der Thalia spezielle Werbedrucke ausschließlich für diesen Dampfer erstellen, mit denen den potentiellen Mitreisenden in verschiedenen Sprachen, wie Deutsch, Italienisch, Französisch oder Tschechisch, die technischen Daten des Schiffs, das Bordleben, die Fahrtrouten einschließlich der anzulaufenden Häfen sowie die Reisebedingungen und Fahrpreise vorgestellt wurden. Zumeist lag auch ein Decksplan bei.
Zeitungsinserate
Auch in verschiedenen österreichischen Tageszeitungen und Zeitschriften, wie in Die Muskete[42], warb die Reederei mit Inseraten, die teilweise illustriert waren, für die „Vergnügungsfahrten“ der Thalia.

Veranstaltermarken
Zum zusätzlichen Aufkleben auf Poststücke, die von der Bordpost der Thalia abgefertigt wurden, gab es so genannte Veranstaltermarken des Österreichischen Lloyd zu Werbezwecken und als Touristenattraktion, also ohne Frankaturkraft, mit der Motivbezeichnung „Spitzbergen“, auf denen ein Eisbär auf einer im Nordmeer treibenden Eisscholle, Möwen und die Thalia abgebildet waren. Die Marken waren in vier verschiedenen Farben gehalten: blau, grün, orangerot und violett.[44] Die Marken wurden teilweise mit einem datierten Stempel „Thalia–Bordpost Spitzbergen“, aber auch mit Tagesstempeln der norwegischen Post und Stempeln des Österreichischen Lloyd versehen.
Literatur
- Autorenkollektiv: Der Lloyd in Triest gestern – heute – morgen. Vom Österreichischen Lloyd zu Lloyd Triestino. Lloyd Triestino di Navigazione, Triest 1987
- Miroslav Hubert: Do světa s parníky Rakouského Lloydu. Mare-Czech, Praha 2010 (Hinaus in die Welt mit Dampfern des Österreichischen Lloyd)
- Horst Friedrich Mayer, Dieter Winkler: In allen Häfen war Österreich – Die Österreichisch-Ungarische Handelsmarine. Edition S, Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1987, ISBN 3-7046-0079-2
- Georg Pawlik, Dieter Winkler (Hrsg.): Österreichischer Lloyd. Die Dampfschiffahrtsgesellschaft 1836–1918. Weishaupt Verlag, Graz 1986
- Oskar Stark: Eine versunkene Welt: Die Geschichte des Österreichischen Lloyd, Fahrten und Ende seiner 62 Schiffe. R.M. Rohrer, Wien und Wiesbaden 1959
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Die Abbildung wurde entnommen: Georg Pawlik, Dieter Winkler (Hrsg.): Österreichischer Lloyd. Die Dampfschiffahrtsgesellschaft 1836–1918. Weishaupt Verlag, Graz 1986, S. 40.
- ↑ Der Österreichische Touristenclub und der Wissenschaftliche Club, beide Wien, haben mit der Thalia Vergnügungsfahrten unternommen: Reisebericht von einer Nilreise im Jahr 1892 im Znaimer Wochenblatt vom 6. April 1892 (ANNO Digitalisat) und Zeitungsankündigung in Dillinger's Reisezeitung vom 1. April 1897 (ANNO Digitalisat).
- ↑ a b c Daten laut Miramar Ship Index
- ↑ a b Almanacco per il Personale di Camera e Cucina addetto al servizio del Lloyd Austriaco, Tip. Morterra & C., Trieste 1898, S. 39 (Flotta del Lloyd Austriaco)
- ↑ Autorenkollektiv: Der Lloyd in Triest gestern – heute – morgen. Triest 1987, S. 40.
- ↑ Für 1906 liegt ein Werbeprospekt „Österreichischer Lloyd. III. Vergnügungsreise vom 2. bis 21. Oktober 1906“ für eine Fahrt im Mittelmeer vor. Auch in der Wiener Zeitung vom 17. April 1906 (ANNO online) und vom 10. Oktober 1906 (ANNO Digitalisat) wird von Vergnügungsfahrten der Bohemia berichtet.
- ↑ Charterfahrt des Österreichischen Touristenklub im April 1906 laut Wiener Zeitung vom 6. März 1906 (ANNO online) und Werbung im Pilsner Tagesblatt vom 2. Dezember 1906 (ANNO Digitalisat)
- ↑ a b c d e „Allgemeine Bestimmungen und besondere Bemerkungen“, Vergüngungsfahrtenprogramm für das Jahr 1909 sowie 4 Deckspläne in: Österreichischer Lloyd: Thalia-Vergnügungsfahrten 1909. Verlag des Österreichischen Lloyd, Triest 1909, 24 S.
- ↑ a b Undatierter Decksplan als Beilage zu Österreichischer Lloyd. Triest: ‚Thalia‘. Vergnügungsfahrten. Frühjahr 1913
- ↑ Vergleiche dazu die Webseite zur Kaufkraftparität des Gulden und der Krone zum Euro.
- ↑ Österreichischer Lloyd Triest (Hrsg.): Handbuch für Passagiere No. 8, 1908/9. Triest, S. 5
- ↑ Grazer Tagblatt vom 19. März 1907 (ANNO Digitalisat).
- ↑ Mayer u. Winkler: In allen Häfen war Österreich. Wien 1987, S. 99
- ↑ Der Verlauf einer solchen Reise wird von Adalbert Graf Sternberg in Fortsetzungsartikeln vom September und Oktober 1908 im Neuen Wiener Tagblatt (Ia, Ib, II, III und IV) geschildert.
- ↑ Agramer Zeitung vom 2. Juli 1907 (Digitalisat).
- ↑ Meyers Reisebücher. Das Mittelmeer. Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien 1907, Anhang: Nützliche Adressen für die Reisenden, S. 4. Die Werbung von Kapt. Bades Söhne stammt aus einem Reiseführer, dessen Angaben zu Dampferverbindungen mit „Stand vom Januar 1907“ aufgenommen sind. Damit kann sich die Werbung nur auf die beiden geplanten Polarfahrten der Thalia für den Sommer 1907 beziehen. Diese wurden dann mit veränderten Terminen durchgeführt, nämlich vom 4. bis 18. Juli – hier wurde nur das westliche Norwegen angefahren – und vom 20. Juli bis 17. August.
- ↑ Besprechung eines Telegramms des Kapitäns von Bretfeld in den Innsbrucker Nachrichten vom 8. August 1907 (ANNO Digitalisat)
- ↑ Vergleiche die Passagierliste mit den Einträgen „Geheimrat Prof. Dr. Fraenkel, Halle a.S.“ (so ist er auch in der Mitgliederliste der Leopoldina von 1910 geführt), „Prof. Dr. Kausch, Berlin“ und „Bürgermeister Blüher, Freiberg i.S.“.
- ↑ John T. Reilly: Greetings from Spitsbergen. Tourists at the Eternal Ice 1827–1914. Tapir Academic Press, Trondheim 2009. ISBN 978-82-519-2460-3. S. 101 (englisch)
- ↑ Notiz in der Wiener Zeitung vom 6. Oktober 1907 (ANNO Digitalisat).
- ↑ Lebenslauf bei Austriancoins
- ↑ Angaben zu der Medaille online: Beschreibung und Abbildung.
- ↑ Prager Tagblatt, 8. August 1909, S. 10 (ANNO Digitalisat)
- ↑ Es gab laut dem Inserat in der Monatsschrift für den Orient vom Juli 1911 (Digitalisat) mindestens drei Fahrten.
- ↑ Zur mitternächtigen Sonne. in: Neuigkeits-Welt Blatt vom 4. Juli 1909 (ANNO Digitalisat) und Die Nordlandreise des Schubertbunds. in: Deutsches Volksblatt vom 4. Juli 1909 (ANNO Digitalisat)
- ↑ Webseite der Thalia Sas di M. Eliseo & C. (Online).
- ↑ a b Der Fremdenverkehr Nr. 51 vom 18. Dezember 1910 (ANNO Digitalisat)
- ↑ Dr. Hans Widmann: Von der Flottenvereinsreise auf der „Thalia“. in: Salzburger Volksblatt vom 9. Juli 1912 (ANNO Digitalisat); vergleiche auch die Webseite: Vom Flottenverein zum Marineverband.
- ↑ Innsbrucker Nachrichten vom 1. März 1913 (NNO Digitalisat)
- ↑ Zur Biografie von Giuseppe Bamboschek vergleiche die englische Wikipedia.
- ↑ Fremden-Blatt vom 4. März 1915, S. 6 (ANNO Digitalisat)
- ↑ Der 1855 geborene von Bretfeld wurde auf dem Friedhof von Buitenveldert beerdigt (vgl. die Zeitschrift „DE PRINS der geillustreerde bladen“ vom 13. März 1915, S. 132 [1]).
- ↑ Prager Abendblatt vom 25. August 1908 (ANNO Digitalisat) und Grazer Tagblatt vom 26. August 1908 (ANNO Digitalisat).
- ↑ Prager Tagblatt vom 17. Oktober 1908 (ANNO Digitalisat).
- ↑ Laut Mitteilung des Pester Lloyd vom 4. August 1914 befand sich die Thalia seit dem 30. Juli 1914 in Amsterdam (ANNO Digitalisat).
- ↑ Neue Freie Presse 19. Juli 1914 (ANNO Digitalisat) und Reichspost 2. August 1914 (ANNO Digitalisat)
- ↑ Oskar Stark: Eine versunkene Welt. Rohrer, Wien u. Wiesbaden 1959, S. NN, und Max Smolensky: Die Stellung und Bedeutung und des Oesterreichischen Lloyd, der Austro-Americana und der Freien Schiffahrt im Aussenhandel Oesterreichs. Inaugural-Dissertation der Universität Zürich 1916, S. 41
- ↑ Fremden–Blatt vom 15. April 1915 (ANNO Digitalisat).
- ↑ Neues Wiener Journal vom 8. Juni 1916 (ANNO Digitalisat)
- ↑ Neue Freie Presse vom 5. Oktober 1918 (ANNO Digitalisat)
- ↑ Der Künstler, der den Einband des bei Christoph Reisser’s Söhne gedruckten Thalia-Prospekts gestaltet hat, mit einem Paar, das auf Triest bei Sonnenuntergang blickt, wurde 1867 in Triest geboren; seine Eltern stammten aus Vodo di Cadore. Ab 1884 konnte er mit einem Stipendium der Associazione Italiana di Beneficenza in Venedig die Akademie besuchen, wo er unter der Leitung von G. Franco, L. und P. Cadorin Molmenti studierte. Nach einer erfolgreichen Wettbewerbsteilnahme beim „Premio Cavos“ konnte er mit dem Preisgeld die Akademie der Bildenden Künste München zwei Jahre lang besuchen. Später schloss er in Rom Freundschaft mit dem Mundartdichter Cesare Pascarella. Nach einer Europareise, bei der er sich auch in Paris aufhielt, kehrte er 1895 nach Triest zurück. Von 1904 bis 1914 unterhielt er zusammen mit seinem Kollegen Guido Grimani eine Malerschule. Hauptsächlich malte der in seiner Zeit geschätzte Künstler weibliche Porträts und Akte, wozu er Skizzen im Freien, oft in der Bucht von Sistiana, anfertigte. Es liegen auch größere Genrebilder, einige Selbstporträts und Naturdarstellungen (Strand, Wald) und, in einer geringen Anzahl, Bilder, die Einblicke in Stadtlandschaften geben, vor. Zuletzt lebte der 1941 verstorbene Zangrando in seiner Villa im Triester Stadtteil Scorcola. – Nach dem Internetlink („www.artericerca.com“).
- ↑ Die Muskete vom 1. Juli 1909, Wien Bd. VIII Nr. 196 (ANNO online), und 8. Mai 1913, Wien Band XVI Nr. 397 (ANNO Digitalisat).
- ↑ Die Karte mit der Abbildung des Hammerfester Meridiansteins wurde mit einer 1 Øre-Dauermarke frankiert, die mit einer Gefälligkeitsabstempelung vom 9.8.1909 entwertet und zusätzlich mit einem violetten Zweizeilenstempel: CAMP WELLMAN / DANES ISLAND. SPITZBERGEN versehen wurde.
- ↑ Ausweislich der Aufstellung der Forschungsgemeinschaft Nordische Staaten im Bund der Philatelisten e. V. wurden zwischen 1907 und 1917 vier Motive ohne Wertangabe gedruckt. Diese tragen im Muster oben die Angaben „ÖSTERREICHISCHER LLOYD“ und „‚THALIA‘“, und sie liegen gezähnt und geschnitten vor. Die Werte in blau und grün kommen zusätzlich in einem blasseren Farbton sowie im Duckklischee ohne den Namen „‚THALIA‘“ und mit der veränderten Schreibweise „OESTERREICHISCHER LLOYD“ vor; ihr Ausgabedatum ist nicht bekannt. Somit liegen insgesamt zehn Werte vor (Abbildungen).