Hannover 96
Vorlage:Fußballklub Infobox Der Hannoversche Sportverein (HSV) von 1896 e.V. ist ein Sportverein in Hannover. Sein Sportangebot umfasst die Sparten Fußball, Leichtathletik, Gymnastik, Badminton, Tennis, Tischtennis und Triathlon. Die Profifußballmannschaft ist seit Ende der 1990er Jahre als Kapitalgesellschaft auf Aktien aus dem Hauptverein ausgegliedert. Der Verein hat derzeit ca. 4900 Mitglieder, etwa 2200 sind traditionelle aktive oder passive Mitglieder der einzelnen Sparten, der Rest wurde in den vergangenen Jahren aus der Fanszene der Fußballmannschaft angeworben. Die Profifußballmannschaft spielte mit Ausnahme der Saisons 1996/97 und 1997/98 immer in der jeweils höchsten oder zweithöchsten Spielklasse und wurde zweimal Deutscher Meister (1938 und 1954) sowie einmal DFB-Pokalsieger (1992). Seit 2002 ist Hannover 96 wieder ein Teil der Bundesliga. Heimatstadion des Fußballteams ist die AWD-Arena (ehemals Niedersachsenstadion), die nach einem Umbau am 23. Januar 2005 offiziell eingeweiht wurde und dann 2006 als Spielstätte für die WM dienen wird. Obwohl Hannover 96 die Vereinsfarben schwarz-weiß-grün hat, werden die Spieler von den Fans auf Grund der traditionell roten Heimtrikots normalerweise "Die Roten" genannt. Hintergrund ist, dass in den Anfangsjahren des Fußballsports in Hannover das Stadtamt für Leibesübungen die Trikotfarben vergab und Hannover 96 die roten Leibchen zuteilte. Hannover 96 war seit Bestehen der Bundesliga bislang viermal Tabellenführer.
Trainer der Profimannschaft ist seit dem 9. November 2005 Peter Neururer.
Geschichte
Am 12. April 1896 wurde Hannover 96 als Hannoverscher Fussball-Club von 1896 gegründet und fusionierte 1913 mit dem BV Hannovera 1898 zum Hannoverschen Sportverein von 1896. Zum ersten Mal wurde Hannover 96 im Jahr 1938 Deutscher Meister. In der Nachkriegszeit gehörte der Verein dauerhaft zu den deutschen Spitzenvereinen und wurde im Jahr des ersten deutschen Weltmeisterschaftsgewinns 1954 wiederum deutscher Meister, jedoch spielte kein Spieler von Hannover 96 in der "Weltmeistermannschaft". Hannover 96 gehörte aufgrund einer gescheiterten sportlichen Qualifikation nicht zu den Gründungsmannschaften der Fußball-Bundesliga 1963. In der Abschlusssaison (62/63) der Oberliga Nord hatten sie hinter den drei "Aufsteigern" SV Werder Bremen, dem Hamburger SV sowie Eintracht Braunschweig als Tabellenneunter das Nachsehen. Neben der direkten, sportlichen Qualifikation galten die sportlichen Leistungen der vergangenen Jahre sowie die wirtschaftliche Situation des Vereins als Kriterien für die Teilnahme an der Bundesliga. Hierbei zog Hannover 96, wenn auch knapp, den Kürzeren gegenüber Eintracht Braunschweig. Diese "Niederlage" gegen den niedersächsischen Nachbarn aus Braunschweig wurde zum Anstoß einer bis heute bestehenden Feindschaft zwischen diesen beiden Vereinen. Hannover 96 qualifizierte sich anschließend auf Anhieb durch sportlichen Erfolg für den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga und spielte dort die folgenden zehn Jahre.
1974 stieg 96 erstmalig in die 2. Bundesliga ab und gleich 1975 wieder in die 1. Liga auf, ehe nach dem erneuten Abstieg 1976 einige Jahre in der Zweitklassigkeit folgten. Erst unter Trainer Werner Biskup gelang in der Saison 1984/1985 der überraschende Wiederaufstieg in die erste Liga mit einer jungen Mannschaft. Die Ernüchterung folgte mit dem letzten Tabellenplatz in der Bundesliga in der Folgesaison. 1986/1987 hieß das Ziel folglich erneut Wiederaufstieg in die Bundesliga - und die Mannschaft startete unter Trainer Jürgen Wähling furios. Nach drei Siegen zum Saisonauftakt kamen sogar zum Zweitliga-Heimspiel gegen den SSV Ulm 1846 40.000 Zuschauer - in Hannover grassierte das Fußballfieber. Die Roten schafften den Aufstieg, und in der darauffolgenden Saison 1987/1988 als Tabellenzehnter souverän den Klassenerhalt.
Nach der chaotischen Abstiegssaison 1988/1989 folgte einer längeren Phase der Zweitklassigkeit 1996 sogar der Absturz in die Regionalliga. Doch der Neuaufbau gelang: 1997 wurde Hannover 96 überlegen Regionalligameister und scheiterte jedoch in einem Skandalspiel in der Relegation an Energie Cottbus. 1998 stieg 96 als erneuter Regionalligameister unter Trainer Reinhold Fanz wieder in die zweite Liga auf, die Rückkehr in den Profifußball war geschafft. Zahlreiche Spieler, die heute in der Bundesliga und der deutschen Nationalmannschaft spielen (Gerald Asamoah, Fabian Ernst, Sebastian Kehl, Otto Addo u.a.), waren beteiligt. Der Durchmarsch in die Bundesliga wurde 1999 nur knapp verfehlt. Auch 2000 und 2001 spielte 96 zeitweise um den Aufstieg mit.
Nach mehreren Trainerwechseln (Franz Gerber-Branko Ivankovic-Horst Ehrmantraut) übernahm Ralf Rangnick den Verein am 1. Juli 2001 und führte ihn unmittelbar in die Bundesliga. Rangnick war der seit Jahrzehnten beliebteste Trainer, weil er für überschwenglich offensiven Spaßfußball stand, der Speiler und Publikum begeisterte. Am Ende der Aufstiegssaison stand Hannover 96 auf Platz 11. Im März 2004 wurde Rangnick wegen Abstiegsgefahr entlassen. Als Nachfolger wurde Ewald Lienen verpflichtet.
Ewald Lienen führte Hannover 96 in der Schlussphase der Saison 2003/04 von einem Abstiegsplatz zum Klassenerhalt. In der Saison 2004/2005 hatte Hannover 96 erstmals seit Wiederaufstieg nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun und scheitert knapp an einem UI-Cup-Platz. Im November 2005 wurde Lienen entlassen.
Am 9. November 2005 wurde Peter Neururer als Nachfolger von Ewald Lienen präsentiert. Er führte die Mannschaft in gesicherte Tabellenregionen.
Mit den wenigsten gelben und roten Karten erreichte Hannover 96 in der inoffiziellen Fairnesswertung in der Saison 2004/05 den ersten Platz. Aufgrund der UEFA-Regularien wurde jedoch aufgrund zusätzlicher Kriteriem dem FSV Mainz 05 ein Platz in der Qualifikation zum UEFA-Cup zugesprochen.
Zurzeit stellt Hannover 96 mit Per Mertesacker einen aktuellen Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft. Nach dem Wiederaufstieg 2002 konnte Hannover 96 auch zwei ehemalige Nationalspieler, die zwischenzeitlich bei anderen Vereinen gescheitert waren, in die Nationalmannschaft zurückführen: Fredi Bobic und Thomas Brdaric. Torhüter Robert Enke zählt bislang (Stand 04/2006) noch nicht zum Kreis der Nationalmannschaft, obwohl er sowohl nach der Saison 04/05 als auch nach der Hinrunde 2005/06 vom Fachmagazin "Kicker" zum besten Bundesligatorwart der (Halb-)Saison gewählt wurde.
Die Mehrzahl der ausländischen Spieler ist aktuell oder in der jüngeren Vergangenheit Nationalspieler gewesen: Steve Cherundolo für die USA, Vahid Hashemian für den Iran, Jiri Stajner für Tschechien, Altin Lala für Albanien, Darius Zuraw für Polen,
Den größten Erfolg der jüngeren Vereinsgeschichte verbuchte Hannover 96 im Jahre 1992. Die 96er gewannen als erster Zweitligist den DFB-Pokal. Das Team siegte in einem dramatischen Finale im Berliner Olympiastadion nach Elfmeterschießen gegen Borussia Mönchengladbach. Herausragender Spieler der 96er war der damalige Keeper und heutige Torwarttrainer Jörg 'Colt' Sievers.
International war Hannover 96 letztmalig 1992/1993 als Zweitligist im Europapokal der Pokalsieger vertreten. Als eine der größten Ironien der Vereinsgeschichte wurde ausgerechnet Cup-Sieger Werder Bremen zugelost. Nach einem 1:3 in Bremen reichte es im Rückspiel nur zu einem 2:1 - Sieg.
Die Lizenzspielerabteilung ist in eine GmbH & Co. KGaA ausgegliedert, die der Verein kontrolliert.
Mannschaften:
- Profimannschaft (1. Bundesliga)
- Amateure (Oberliga Nord)
- Frauen
- Altliga
- Jugendmannschaften
Erfolge:
- Deutscher Fußballmeister: 1938 und 1954
- DFB-Pokal-Sieger: 1992
- Deutscher Amateurmeister: 1960, 1964 und 1965
Kader Saison 2005/06
Tor
- 01 -
Robert Enke
- 25 -
Frank Juric
- 30 -
Morten Jensen
Abwehr
- 02 -
Vinicius
- 03 -
Dariusz Zuraw
- 04 -
Jonas Troest
- 06 -
Steven Cherundolo
- 18 -
Michael Tarnat
- 29 -
Per Mertesacker
- 32 -
Moritz Marheineke
- 34 -
Markus Schinner
- 35 -
Sören Halfar
Mittelfeld
- 05 -
Christoph Dabrowski
- 08 -
Altin Lala
- 10 -
Ricardo Sousa
- 14 -
Hanno Balitsch
- 23 -
Chavdar Yankov
- 27 -
Silvio Schröter
- 26 -
Jan Rosenthal
Sturm
- 07 -
Michael Delura
- 09 -
Thomas Christiansen
- 11 -
Daniel Stendel
- 13 -
Thomas Brdaric
- 16 -
Vahid Hashemian
- 24 -
Jiří Štajner
- 28 -
Hendrik Hahne
Saison | Liga | Platz | Punkte | Tore | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|
2004/2005 | 1. BL | 10 | 45 | 34:36 | Mannschaft mit den wenigsten gelben und roten Karten |
2003/2004 | 1. BL | 14 | 37 | 49:63 | |
2002/2003 | 1. BL | 11 | 43 | 47:57 | |
2001/2002 | 2. BL | 1 | 75 | 93:37 | Punkterekord 2.BL |
2000/2001 | 2. BL | 9 | 46 | 52:45 | |
1999/2000 | 2. BL | 10 | 44 | 56:56 | |
1998/1999 | 2. BL | 4 | 57 | 52:36 | |
1997/1998 | RL Nord | 1 | 89 | 120:29 | Relegationsrunde: TB Berlin - 96 2:0; 96 - TB Berlin 2:0 5:1 n.E. |
1996/1997 | RL Nord | 1 | 83 | 105:25 | Relegationsrunde: 96 - Energie Cottbus 0:0; Energie Cottbus - 96 3:1 |
1995/1996 | 2. BL | 16 | 37 | 38:48 | Erstmaliger Abstieg in die 3. Liga |
1994/1995 | 2. BL | 12 | 31:37 | 52:50 | |
1993/1994 | 2. BL | 12 | 37:39 | 49:46 | 20 Mannschaften |
1992/1993 | 2. BL | 9 | 48:44 | 60:60 | 24 Mannschaften (mit Auf- und Abstiegsrunde) |
1991/1992 | 2. BL Nord | 5 | 34:30 | 34:37 | zweigleisige 2. BL, 12 Mannschaften; DFB-Pokalsieg |
1990/1991 | 2. BL | 10 | 38:38 | 49:49 | |
1989/1990 | 2. BL | 8 | 38:38 | 53:43 | |
1988/1989 | 1. BL | 18 | 19:49 | 36:71 | |
1987/1988 | 1. BL | 10 | 31:37 | 59:60 | |
1986/1987 | 2. BL | 1 | 56:20 | 86:48 | |
1985/1986 | 1. BL | 18 | 18:50 | 43:92 | |
1984/1985 | 2. BL | 2 | 50:26 | 79:58 | |
1982/1983 | 2. BL | 12 | 36:40 | 70:72 | |
1981/1982 | 2. BL | 5 | 45:31 | 72:52 | eingleisige 2. BL, 20 Mannschaften |
1980/1981 | 2. BL Nord | 4 | 56:28 | 88:49 | 22 Mannschaften |
1979/1980 | 2. BL Nord | 3 | 52:24 | 70:38 | |
1978/1979 | 2. BL Nord | 15 | 34:42 | 57:68 | |
1977/1978 | 2. BL Nord | 5 | 43:33 | 68:57 | |
1976/1977 | 2. BL Nord | 5 | 43:33 | 73:48 | |
1975/1976 | 1. BL | 16 | 27:41 | 48:60 | |
1974/1975 | 2. BL Nord | 1 | 54:22 | 93:39 | Gründungssaison 2. BL (zweigleisig), 20 Mannschaften |
1973/1974 | BL | 18 | 22:46 | 50:66 | |
1972/1973 | BL | 16 | 26:42 | 49:65 | |
1971/1972 | BL | 16 | 23:45 | 54:69 | |
1970/1971 | BL | 9 | 33:35 | 53:49 | |
1969/1970 | BL | 13 | 30:38 | 49:61 | |
1968/1969 | BL | 11 | 32:36 | 47:45 | |
1967/1968 | BL | 10 | 34:34 | 48:52 | |
1966/1967 | BL | 9 | 34:34 | 40:46 | |
1965/1966 | BL | 12 | 30:38 | 59:57 | 18 Mannschaften |
1964/1965 | BL | 5 | 33:27 | 48:42 | 16 Mannschaften |
1963/1964 | RL Nord | 2 | 49:19 | 78:27 |
1. BL = 1. Bundesliga; 2. BL = 2. Bundesliga; RL Nord = Regionalliga Nord
Weitere Statistik
(Stand:Febuar 2006) Bundesliga-Zugehörigkeit: 17 Jahre. Ewige Bundesligatabelle: Platz 20. 4mal Spitzenreiter der 1. Bundesliga. Ewige Tabelle der 2. Bundesliga: 3.Platz
Ehemalige Hannover Spieler
1970er und früher
- Horst Podlasly
- Peter Anders, (1966-76: 236 BL-Spiele, 9 BL Tore)
- Jürgen Bandura, (1964–74: 298 BL-Spiele, 34 BL-Tore)
- Hans-Josef Hellingrath
- Willi Reimann
- Walter Rodekamp
- Hans Siemensmeyer, (1965–74: 278 BL-Spiele, 72 BL-Tore)
- Josip Skoblar
- Rainer Stiller (1966-1978)
- Jupp Heynckes
1980er bis Mitte 1990er
- Dieter Schatzschneider
- Jürgen Rynio
- Siegfried Reich, (1985-1989)
- Gregor Grillemeier, (1986-1989)
- Ralf Raps, (1984-1989)
- Franz Gerber, (1984-1986)
- Michael Schjönberg-Christensen, (1990-1994)
Mitte 1990er bis kurz vor 2005
- Andre Breitenreiter
- Gerald Asamoah, (1994-1999)
- Otto Addo, (1996-1998)
- Sebastian Kehl
- Fabian Ernst
- Jörg Sievers
- Carsten Linke
- Gheorghe Popescu
- Jan Šimák
- Fredi Bobic
- Nebojsa Krupnikovic
- Bastian Reinhardt
- Jaime