Florian Bartholomäi

Florian Bartholomäi (* 10. Januar 1987 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Schauspieler.
Leben
Florian Bartholomäi wuchs in Frankfurt am Main auf und besuchte dort das Gymnasium Musterschule.
Nach ersten Statistenrollen an der Oper Frankfurt (in der Kinderoper Cinderella von Peter Maxwell Davies und in Giacomo Puccinis Tosca) wurde er 2003 bei einem Casting für seine erste Hauptrolle in Mirko Borschts Spielfilm Kombat Sechzehn entdeckt. Für diese Rolle wurde er 2005 als bester Filmdebütant für den Undine Award nominiert.
Seine zweite Hauptrolle in einem Kinofilm spielte er 2006 in Ingo Raspers Reine Geschmacksache. Die Komödie erhielt 2007 auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis den Publikumspreis; Bartholomäi wurde als bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet.
Florian Bartholomäi wirkte bereits in mehreren Filmen der Fernsehreihe Tatort mit, wo er häufig den Mörder spielte. 2005 war er erstmals in der Fernsehreihe zu sehen. In dem Tatort-Krimi Freischwimmer verkörperte er Ralf Salchow, der einen behinderten Jungen im Schwimmbad ertränkt. Auf gleiche Weise bringt er als Maximillian von Stein im Konstanzer Tatort Herz aus Eis (2009) einen seiner Mitschüler um. Im Tatort Hilflos (2009) schubst er sein Opfer in die Tiefe, im Tatort Die Unsichtbare (2010) erwürgt er seine eigene Mutter, als geistig zurückgebliebener Aaron stößt er in Ein ganz normaler Fall (2011) sein Opfer die Treppe herunter und im Auf ewig Dein (2014) stranguliert er zwei junge Mädchen mit einem Lederriemen und behauptet etwas mit dem Tod der Familie des Dortmunder Hauptkommissars Peter Faber zu tun gehabt zu haben. Im Tatort Kalter Engel (Erstausstrahlung: November 2013) übernahm er erneut eine Gastrolle. Er spielte den Studenten Michael Danckert, der seine Freundin Lisa Kranz mit seiner Mitstudentin Anna Siebert betrügt. Mit seiner Darstellung „riss er, gemeinsam mit Henriette Confurius, Kalter Engel aus der totalen Durchschnittlichkeit“.[1] Im letzten Tatort von Felix Stark, Vielleicht (2014), war er in der Rolle des Studenten Florian Patke, der von einer in Berlin lebenden norwegischen Psychologiestudentin erfährt, dass seine Freundin Lisa Steiger in ihrer Wohnung von einem Mann in blauer Latzhose ermordet wird, zu sehen. Im selben Jahr war Bartholomäi im Saarbrücker Weihnachtstatort Weihnachtsgeld in der Rolle des Josef zu sehen, der den Spitznamen "Jupp" trägt.
2009 wurde Bartholomäi für seine Doppelrolle als Zwillingspaar Lukas und Lasse Hilversum in Bloch: Schattenkind als bester Nebendarsteller mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Hessischen Fernsehpreis ausgezeichnet.
2011 verkörperte Bartholomäi den Prinzen Viktor in dem Märchenfilm Aschenputtel.[2] In den Verfilmungen der Romane Rubinrot (2013) und Saphirblau (2014) aus der Buchreihe Liebe geht durch alle Zeiten von Kerstin Gier übernahm er die Rolle des Paul de Villiers.
Florian Bartholomäi lebt seit 2006 in Berlin-Friedrichshain[3], wo er seitdem Schauspielunterricht bei Sigrid Andersson nimmt (Stand 2009).[4]
2016 stand Florian Bartholomäi am Kleinen Theater am Südwestkorso in Berlin zum ersten Mal auf der Bühne. Er spielte die Titelrolle in Oscar Wildes Das Bildnis des Dorian Gray (Regie: Boris von Poser).
Filmografie (Auswahl)
Kino
- 2005: Kombat Sechzehn – Regie: Mirko Borscht
- 2005: Haus 7 (Kurzfilm) – Regie: Philipp Osthus
- 2007: Reine Geschmacksache – Regie: Ingo Rasper
- 2007/2009: Die Ballade von der Hingabe / Von der Hingabe / Purple Sunrise (Kurzfilm) – Regie: Nina Vukovic
- 2007: Pietas (Kurzfilm) – Regie: Matthias vom Schemm
- 2006/2008: Weltstadt / Heimatfilm – Regie: Christian Klandt
- 2008: Der Vorleser (The Reader) – Regie: Stephen Daldry
- 2008: Biester müssen sterben – Regie: Ingo Heise
- 2009: Der Grenzgänger (Kurzfilm) – Regie: Gregor Schmidinger
- 2013: Rubinrot – Regie: Felix Fuchssteiner
- 2014: Saphirblau – Regie: Felix Fuchssteiner
- 2016: Smaragdgrün – Regie: Felix Fuchssteiner
Fernsehen
- 2005: Tatort: Freischwimmer – Regie: Helmut Metzger
- 2006: Küstenwache: Auf der falschen Seite – Regie: Zbynek Cerven
- 2007: SOKO Leipzig: Preis der Wahrheit – Regie: Christoph Eichhorn
- 2007: R. I. S. – Die Sprache der Toten: Freund und Feind – Regie: Miguel Alexandre
- 2007: Ein Fall für zwei: Mord im Museum – Regie: Uli Möller
- 2007: Der letzte Zeuge: Tödliche Schönheit – Regie: Bernhard Stephan
- 2007: In aller Freundschaft: Erste Schritte – Regie: Celino Bleiweiß
- 2007: Notruf Hafenkante: Die türkische Braut – Regie: Thomas Durchschlag
- 2007: SOKO Wismar: Spitzenleistung – Regie: Dirk Pientka
- 2008: Freundschaften und andere Neurosen – Regie: Mark Schlichter
- 2008: Post Mortem: Körperteile – Regie: Thomas Jauch
- 2008: Stolberg: Eisprinzessin – Regie: Michael Schneider
- 2008: Dr. Molly & Karl: Das böse Kind – Regie: Jakob Schäuffelen
- 2008: Tatort: Herz aus Eis – Regie: Ed Herzog
- 2009: Bloch: Schattenkind – Regie: Christoph Stark
- 2009: Der Kriminalist: Mauer im Kopf – Regie: Buddy Giovinazzo
- 2009: Tatort: Platt gemacht – Regie: Buddy Giovinazzo
- 2009: Ihr Auftrag, Pater Castell: Das Voynich Manuskript – Regie: Florian Kern
- 2009: SOKO Köln: Nicht von schlechten Eltern – Regie: Daniel Helfer
- 2010: Tatort: Hilflos – Regie: Hannu Salonen
- 2010: Der Staatsanwalt: Tod eines Schülers – Regie: Boris Keidies
- 2010: Tatort: Tango für Borowski – Regie: Hannu Salonen
- 2010: Tatort: Die Unsichtbare – Regie: Johannes Grieser
- 2010: 380.000 Volt – Der große Stromausfall – Regie: Sebastian Vigg
- 2010: SOKO Leipzig: Tod per Post – Regie: Franziska Meletzky
- 2010: Willkommen in Wien – Regie: Nikolaus Leytner
- 2011: Der Kriminalist: Unter Druck – Regie: Hannu Salonen
- 2011: Tatort: Ein ganz normaler Fall – Regie: Torsten C. Fischer
- 2011: Aschenputtel – Regie: Uwe Janson
- 2012: Mord in Ludwigslust – Regie: Kai Wessel
- 2012: Jahr des Drachen – Regie: Torsten C. Fischer
- 2012: Ein Fall für Zwei: Incognito
- 2012: Die Holzbaronin – Regie: Marcus O. Rosenmüller
- 2012: Marie Brand und die falsche Frau
- 2013: Schneewittchen muss sterben (Taunuskrimi) – Regie: Manfred Stelzer
- 2013: Stille – Regie: Xaver Schwarzenberger
- 2013: Tatort: Kalter Engel – Regie: Thomas Bohn
- 2014: Tatort: Auf ewig Dein – Regie: Dror Zahavi
- 2014: Heldt (Fernsehserie, eine Folge)
- 2014: Tatort: Vielleicht – Regie: Klaus Krämer
- 2014: Tatort: Weihnachtsgeld – Regie: Zoltan Spirandelli
- 2015: Der Staatsanwalt: Tödlicher Ehrgeiz – Regie: Jakob Schäuffelen
- 2015: Donna Leon (Fernsehserie) – Folge: Tierische Profite
- 2015: Schwägereltern
- 2015: Deutschland 83 – Regie: Edward Berger, Samira Radsi
Auszeichnungen
- 2007: Max Ophüls Preis als Bester Nachwuchsdarsteller für Reine Geschmacksache
- 2007: Undine Award als Publikumspreis
- 2009: New Faces Award als bester Nachwuchsschauspieler für Bloch: Schattenkind und Tatort: Herz aus Eis
- 2009: Deutscher Fernsehpreis als Bester Nebendarsteller für Bloch: Schattenkind
- 2009: Hessischer Fernsehpreis als Bester Darsteller für Bloch: Schattenkind
Weblinks
- Florian Bartholomäi bei IMDb
- Florian Bartholomäi bei filmportal.de
- Florian Bartholomäi auf der Website seiner Agentur Studlar
Einzelnachweise
- ↑ Die Generation Praktikum erreicht den „Tatort“. Kritik: in: Die Welt vom 26. Februar 2013.
- ↑ Aschenputtel (BRD 2011) bei maerchenfilm.pytalhost.com. Abgerufen am 29. November 2014.
- ↑ Der stille Star aus Friedrichshain. Berliner Morgenpost vom 30. Oktober 2009
- ↑ Immer hoch hinaus: Florian Bartholomäi. Berliner Morgenpost vom 4. Oktober 2009
Personendaten | |
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NAME | Bartholomäi, Florian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 10. Januar 1987 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |