Miloslav Vlk
Miloslav Vlk, Kardinal und Erzbischof von Prag, wurde am 17.Mai 1932 im Gebiet von Budweis (Südböhmen) geboren. Aufgrund der Kirchenverfolgung war es ihm nach seinem Abitur 1952 nicht möglich, Theologie zu studieren und Priester zu werden. So arbeitete er zunächst als Monteur in einer Autofabrik und leistete dann den Militärdienst ab. 1955 konnte er das Archivistik-Studium an der Prager Karls-Universität beginnen und 1960 abschließen. Es folgten vier Jahre Archivartätigkeit in Südböhmen. Erst 1964 gelang es ihm, das Theologiestudium zu beginnen. Im Jahr 1968, während des Prager Frühlings wurde er zum Priester geweiht. Aufgrund seiner Ausstrahlung versetzten ihn die staatlichen Behörden mehrfach bis sie ihm von 1978 bis 1988 jegliche priesterliche Tätigkeit untersagten. Vlk arbeitete in Prag zunächst 8 Jahre als Fensterputzer in Prag und dann als Archivar bei einer Bank. In dieser Zeit intensivierten sich seine Kontakte mit der Fokolar-Bewegung, die in der Tschoslowakei seit den frühen Sechzigerjahren präsent ist. 1990 wurde er, nur ein Jahr nach Aufhebung seines Amtsverbotes, zum Bischof von Budweis geweiht. Wieder ein Jahr später ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von Prag und kreierte ihn 1994 zum Kardinal. Zwischen 1993 und 2001 bekleidete Vlk die Funktion des Präsidenten des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE). Seit dem Tod von Bischof Klaus Hemmerle ist Kardinal Vlk Moderator der Bischöfe, die mit der Fokolar-Bewegung verbunden sind.