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Heikedine Körting

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Heikedine Körting (* 18. Juni 1945 in Jena) ist eine deutsche Hörspielproduzentin, Rechtsanwältin und Modeschöpferin.

Leben

Heikedine Körting wurde kurz nach Beendigung des 2. Weltkriegs in Jena geboren. Sie wuchs auf in der Hansestadt Lübeck. Nach Erlangung des Abiturs studierte sie zunächst Rechtswissenschaften. Schon während des Studiums zeigte sich aber ihr vielfältiges Interesse. Neben ihrer eigentlichen Tätigkeit als Rechtsanwältin arbeitete sie eine Zeitlang auch als Modeschöpferin.

Gegen Ende der 1960er lernte Körting den Musikwissenschaftler und Produzenten Andreas Beurmann kennen, der sie zum Medium Hörspiel brachte. Ab 1969 begann sie mit Regie- und Drehbucharbeiten beim Hörspiellabel EUROPA. Ab 1973 hatte sie die alleinige Verantwortung für die Hörspielproduktion.

1979 heiratete sie schließlich ihren Mentor Andreas Beurmann.

Bis heute hat Heikedine Körting weit über 1500 Hörspiele produziert, darunter Klassiker wie Die drei Fragezeichen, TKKG, Fünf Freunde, Die Grusel-Serie von H.G. Francis, Hanni und Nanni, Commander Perkins, Larry Brent oder Macabros. Ihr wurden über 150 Goldene, sowie einige Platin Schallplatten verliehen. Im Jahre 1985 konnte man sie im Guiness-Buch der Rekorde bewundern, als Deutschlands erfolgreichste Märchentante. Am 12. April 1984 erhielt sie den EUROPA-HÖRSPIEL-REGIE-PREIS für ihre außergewöhnlichen Verdienste um die Marke EUROPA und die Hörspielproduktion. Die Laudatio für diese Ehrung hielten Schauspieler wie Horst Frank und Claus Wilcke. Kritiker warfen ihr mit dieser Veranstaltung jedoch Selbstbeweihräucherung vor.

Heikedine Körting sprach auch hin und wieder kleinere Rollen auf ihren eigenen Hörspielen, dabei bediente sie sich zumeist dem Pseudonym Pamela Punti Auch für die Geräusche in den Produktionen zeigte sie sich verantwortlich.

Heute liegt Körtings Hauptaugenmerk auf Serien wie Die drei Fragezeichen und TKKG, die sie mittlerweile zusammen mit André Minninger produziert.

Kritik

Seit 1986 ist Heikedine Körting in einen Rechtsstreit mit dem Musiker Carsten Bohn verwickelt, der bis heute (2006) andauert. Heikedine Körting und Andreas Beurmann wurde vorgeworfen, den Musiker für seine in den Hörspielen verwendeten Kompositionen nicht ausreichend entlohnt und die verwendete Musik nicht bei der GEMA angemeldet zu haben. Die GEMA, die in dem Rechtsstreit die Interessen Bohns vertritt, konnte 1995 erwirken, daß Bohns Musik in den EUROPA Produktionen nicht mehr genutzt werden darf. Auf die Vorwürfe der GEMA reagierte Körting mit den Worten "Da ist doch nichts dran. Der Junge [Bohn] geht mir auf den Keks. Der ist doch mit einer Negerin verheiratet."

Ebenfalls für Aufsehen sorgte Heikedine Körting Mitte der 80er Jahre mit der zeitweiligen Vermietung ihres Wohnsitzes Gut Hasselburg an eine Pornoproduktion. Körting behauptete später, mit einer harmlosen Drehvereinbarung hereingelegt worden zu sein; dennoch führte sie bis 1996 gemeinsam mit dem Pornofilmproduzuenten Alan Vydra dessen Unternehmen "Fata Morgana GmbH". Kritiker sahen darin ein durch rein materialistische Gesichtspunkte motiviertes Verhalten.

Auf ein freundlich, fast liebevoll formuliertes Fax eines Betreibers einer Website für Hörspielfreunde, in welchem dafür plädiert wurde, mehr Sorgfalt auf die Hörspielmusik aufzuwenden und möglicherweise die alte Musik zu verwenden reagierte Körting mit den Worten Schade, daß Sie mit uns unzufrieden sind - es sind immer die gleichen zehn Leute, die monieren! 1.000.000 und mehr sind begeistert, und wir auch. Tut mir leid für Sie! (Der Inhalt jener Petition war gestützt von zahlreichen E-Mails, die teilweise beigefügt waren). Nachdem die Reaktion von Körting allgemeine Empörung in Fankreisen ausgelöst hatte, entschuldigte sich die Produktionsfirma BMG per E-Mail bei dem Webseitenbetreiber.