Kreis Neurode
Die Diskussion über diesen Antrag findet auf der Löschkandidatenseite statt.
Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen soll: ist unter Nowa Ruda bereits beschrieben. --Anton-Josef 13:27, 11. Apr 2006 (CEST)
- SLA in LA gewandelt. Dürfte auf einen Redirect hinauslaufen, aber wird auf den LA-Seiten diskutiert. An die IP: Bitte NICHT einfach den SLA bzw. jetzt den LA rausnehmen. Danke. —da Pete (ばか) 14:01, 11. Apr 2006 (CEST)
Der Landkreis Neurode war ein preußisch-deutscher Landkreis im Regierungsbezirk Breslau in Schlesien an der Grenze nach Böhmen. Sitz des Kreises war Neurode (heute Nowa Ruda.
Geschichte
Der Kreis entstand am 26. August 1854, als der Landkreis Glatz geteilt wurde, als dessen westliche Hälfte. Am 1. Oktober 1932 wurden beide Kreise wieder als Kreis Glatz miteinander vereinigt. Seit 1945 gehört das Gebiet zum Powiat Kłodzki. Die Fläche des Kreises betrug 317 km². Von den 48.952 Einwohnern, die 1895 gezählt wurden, waren 46.927 katholisch (96%). 1910 hatte der Kreis 52.872 und 1925 55.440 Einwohner, d.h. das Bevölkerungswachstum lag bei jährlich etwa 0,4%, die Bevölkerungsdichte 1925 bei 175 EW/km², sodass der Kreis zu den dichter besiedelten Schlesiens zählte. In Neurode und Wünschelberg bestanden Amtsgerichte, die dem Landgericht in Glatz untergeordnet waren.
Das damals zum Königreich Böhmen gehörige Gebiet wurde ab dem 13. Jahrhundert von deutschen Siedlern kolonisiert. Die Siedler waren von König Ottokar II. ins Land geholt worden.
Das Gebiet, das kirchenrechtlich dem (Erz-)Bistum Prag unterstellt war, kam erst im 15. Jh. an Schlesien, dessen Geschichte es von da an teilt. Die Herrschaft Glatz wurde 1462 von Kaiser Friedrich III. unter Heinrich von Kunstadt und Podiebrad, dem Sohn des böhmischen Königs Georg von Podiebrad, zur Grafschaft erhoben. Da die Bewohner im Dreißigjährigen Krieg zunächst zu den böhmischen Rebellen hielten, entzog Kaiser Ferdinand II. den Bürgern und Adligen ihre Privilegien und rekatholisierte das Land. Nach den Schlesischen Kriegen ging das Gebiet an Preußen.
Bis 1945 lebten fast ausschließlich deutschsprachige Bewohner in diesem Teil Schlesiens.
Ab 1945 kamen Polen, die zu einem großen Teil aus Ostpolen (Galizien) vertrieben worden waren, in das Kreisgebiet und nach ganz Schlesien.
Die meisten deutschen Bewohner dieses Kreises wurden 1946 vertrieben. 1972 kam das Gebiet zum Erzbistum Breslau.
Geographie
Der Kreis Neurode befand sich in der Mittelgebirgslandschaft der Sudeten. Im Norden dominierte das [[Eulengebirge (heute: Góry Sowie), das in der Hohen Eule (heute: Wielka Sowa) eine Höhe von 1015 m erreicht. Auf ihr wurde 1906 der Bismarck-Turm (heute Orlowicz-Turm) erbaut. Im Südwesten des Kreises lag das Heuscheuergebirge (heute: Góry Stołowe), dessen wichtigste Begre der Große Heuscheuer (Szczeliniec Wielki) mit 919 m und der Kleine Heuscheuer (Szczeliniec Mały), deren Tafelberg-Form die Namensgeber offenbar an riesige Heuscheuer erinnerte. Geologisch handelt es sich um Sandstein-Formationen mit den für diese charakteristischen Klüften, Türmen und Schluchten, die seit dem 18. Jh. als Ausflugsziele beliebt waren und sind. Das Góry Stołowe ist heute Nationalpark.
Wichtigster Fluss im Landkreis war die Steine(heute: Ścinawka), die Heuscheuer- und Eulengebirge voneinander trennt und bei Glatz in die Glatzer Neiße mündet. Daneben sind die Weistritz (Bystzyca) und die Walditz zu nennen.
Wirtschaft
Zwar dominierte im Kreis in der vor- und frühindustriellen Zeit die Land- und Forstwirtschaft, frühzeitig siedelten sich hier aber schon andere Gewerbe an, was mit zur hohen Bevölkerungsdichte beitrug. So zählte man 1849 4.140 Weber, deren wirtschaftliche Notlage sich nicht wesentlich von derjenigen der am Schlesischen Weberaufstand beteiligte Arbeiter unterschied. Ein weiterer bedeutender Wirtschaftszweig war der Bergbau; seit dem Spätmittelalter wurden Steinkohle, Eisen, Kupfer, Schiefer und Gold gefördert. In dieser Branche waren 1849 560 Arbeiter beschäftigt, sie überrundete die Textilindustrie zu Beginn des 20. Jhs.
Orte
Zum Kreisgebiet gehörende Orte (Einwohnerzahlen von 1901):
- Albendorf 1.391
- Beutengrund 918
- Biehals 441
- Buchau 1.446
- Dürrkunzendorf 429
- Ebersdorf 1.359
- Eckersdorf 1.623
- Falkenberg 1.181
- Hausdorf 4.254
- Kaltenbrunn 284
- Karlsberg 281
- Kohlendorf 726
- Königswalde 1.677
- Krainsdorf 615
- Kunzendorf 4.002
- Ludwigsdorf 3.684
- Markgrund 120
- Mittelsteine 1.715
- Mölke 208
- Neudorf 513
- Neurode 7.732
- Niederrathen 549
- Niedersteine 1.316
- Oberrathen 475
- Obersteine 801
- Passendorf 572
- Reichenforst 98
- Rothwaltersdorf 719
- Schlegel 3.742
- Seifersdorf 441
- Tuntschendorf 900
- Vierhöfe 484
- Volpersdorf 2.342
- Walditz 1.337
- Wünschelburg 2.686
- Zaughals 311
Weblinks:
http://pvbrowser.de/home/saalhauser-bote/ausgaben/html/bote-1-2006/de_p24.html http://pvbrowser.de/home/saalhauser-bote/ausgaben/html/bote-1-2006/de_p25.html http://pvbrowser.de/home/saalhauser-bote/ausgaben/html/bote-1-2006/de_p5.html http://pvbrowser.de/home/saalhauser-bote/ausgaben/html/bote-1-2004/h1p4.html http://pvbrowser.de/home/saalhauser-bote/ausgaben/html/bote-1-2006/de_p4.html