Railroad Tycoon
Railroad Tycoon ist ein Computerspiel der Kategorie Wirtschaftssimulation, in dem es darum geht, eine Eisenbahngesellschaft aufzubauen.
Das Spiel wurde von Sid Meier entwickelt und ist erstmals bei MicroProse erschienen. Bisher wurden unter dem Titel Railroad Tycoon vier Spiele veröffentlicht.
Railroad Tycoon (1)
Railroad Tycoon, eine Idee des erfolgreichen Spieleentwicklers Sid Meier, erschien 1990 und galt als die erste richtige Eisenbahnsimulation. Der Publisher des ersten Teils war Microprose und es gab Versionen für Amiga, Macintosh, Atari ST und PC. Im Spiel standen die Gebiete Nord-West Amerika, Nord-Ost Amerika, England und Europa zur Verfügung.
Railroad Tycoon Deluxe
Die Deluxe-Version erschien 1993 und war eine in einigen Bereichen verbesserte Version des ersten Teils. Sie brachte aber trotz einiger Verbesserungen auch ein paar Nachteile. So wurde das sehr spannende und herausfordernde frühe Szenario um England entfernt und durch die Gebiete Afrika und Südamerika ersetzt.
Railroad Tycoon II
Railroad Tycoon 2 (1998) war eine komplette Neuentwicklung aus dem Hause PopTop Software und es gab Versionen für PC und Macintosh. Das Wirtschaftssystem war deutlich stärker ausgebaut; so gab es nun z. B. Ländergrenzen, die man beim Bau der Eisenbahnstrecken beachten musste sowie einen deutlich ausgefeilteren Aktienhandel.
Die Grafikengine bot statt einer 2D-Ansicht eine hochauflösende, detaillierte isometrische 3D-Ansicht. In einem eigenen Baumodus konnten hochauflösende und sehr schöne 3D-Landkarten erstellt werden. Ein besonders überzeugendes Ergebnis erzielte man mit der vom Hersteller vorgesehenen Möglichkeit, beispielsweise Satellitenkarten einzuspeisen und mit vielfältigen Weiterverarbeitungswerkzeugen (Nadelwälder, Tropenwälder, Wüsten, Eis, Fels, Gebäude, Flüsse, Felder usw.) hervorragende Landschaftsmodelle zu entwickeln. Bei den Bahnhöfen konnten regionale Eigenheiten berücksichtigt werden. So gab es zwei Muster der europäischen Eisenbahnfrühzeit ebenso, wie Kolonial- und Jugendstilbahnhöfe. Selbst für die asiatischen Länder war gesorgt.
Des weiteren waren mit Railroad Tycoon 2 auch zum ersten Mal in dieser Serie Multiplayer-Sitzungen mit menschlichen Mitspielern möglich.
Leider hatte Railroad Tycoon 2 gegenüber den Vorgängern auch einen besonderen spieltechnischen Nachteil. Es konnten keine Tunnel mehr gebaut werde. Das interessante Regeln des Zugverkehrs durch Signalweichen, das ebenfalls weggefallen war, fiel neueinsteigenden Railroad Tycoon-Fans nicht auf. Da man dreißig, vierzig Züge „im Rennen" haben konnte, wäre es auch sehr schwierig geworden, hunderte von Weichen zu überwachen. Dem deutschen Spieler fehlten natürlich verschiedene berühmte deutsche Lokomotiven. Nimmt man den deutschen Umbau der Sowjetdiesellok Ludmilla hinzu, die noch heute regelmäßig als „Baureihe 232" zwischen Waterkant und Alpenrand unterwegs ist, waren die deutschen aber mit acht Lokomotiven dennoch nicht schlecht vertreten (Japan: 1, Frankreich: 1, Italien: 1, Österreich: 2, Schweiz: 3, England: 9 (inkl. der in die USA gelieferten John Bull). Ansonsten hoben natürlich die Hersteller, die Amerikaner, mit 34 Lokomotiven ihre Stellung in der Eisenbahngeschichte besonders hervor.
Für Railroad Tycoon 2 gab es eine Erweiterung namens Railroad Tycoon II: The Second Century. Mit diesem Paket erhielt der Eisenbahnbauer verstärkt Züge der Neuzeit (u.a. TGV und ICE), neue Landkarten und Wirtschaftstypen.
Railroad Tycoon 3
In Railroad Tycoon 3, der neuesten Version aus dem Jahre 2003, kann man verschiedene Szenarien auf der ganzen Welt auswählen. Das Spiel wird in dieser Version erstmals in Form einer echten 3D-Grafik dargestellt. Weiterhin verfügt das Spiel über einem umfangreichen Editor mit dem der Spieler eigene Szenarien erstellen kann. Bei dieser Neuauflage gingen jedoch wesentliche Spielelemente verloren. So können nur noch abstrakte Zugläufe eingerichtet werden, der Warenverkehr ist weitgehend automatisiert. Auch die Gleisbauengine hat viel Kritik erfahren. Insgesamt hat sich das Spiel vom kreativen Eisenbahnbau und -betrieb zur einer Wirtschaftssimulation entwickelt.
Im August 2004 erschien das kostenlose Add-On "Coast to Coast" mit dem es möglich ist neue Spielerporträts, Firmenlogos und andere Lokfarbgebungen in das Spiel zu integrieren.
Es gibt Versionen für Macintosh und PC.