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Aegidienkirche (Lübeck)

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Aegiedienkirche 2003

Die Aegidienkirche ist die kleinste und östlichste der Lübecker Innenstadtkirchen, dem heiligen Ägidius von St. Gilles geweiht. Gleichzeitig beherbergt sie mit rund 4.700 Gliedern die größte Gemeinde der Innenstadt. Sie war das Zentrum des Viertels der Handwerker, das auf dem östlichen Abhang des Innenstadthügels in Richtung Wakenitz angesiedelt war.

Baugeschichte

1227 wurde St. Aegidien das erste Mal urkundlich erwähnt. Äußerlich weist die ursprünglich einschiffige, später durch Seitenkapellen ergänzte dreischiffige Kirche die typischen Merkmale der Backsteingotik auf, den Innenausbau dominiert der Lettner von Tönnies Evers d. J. (1587), ein barocker Hochaltar von 1701 und die Orgel aus der Spätrenaissance (1624-26) von Hans Scherer mit Hamburger Prospekt. Die Sitzanordnung ist als lutherische Predigtkirche um die Kanzel, (1702), gruppiert. Bemerkenswert ist das Taufbecken von Hinrich Gerwiges, (1453). Im Turmbereich finden sich romanische Spuren. Der 86 m hohe Turm beherbergt 3 Kirchenglocken mit den Tönen h° - dis' - e'.

Geschichte

St. Aegidien führt ein "T" in seinem Wappen, ein Verweis auf den plattdeutschen Namen der Kirche, "Tilgenkark" von "St.Tilgen" oder "St. Illigen" - in Anlehnung an "St. Giles", den englischen und französischen Namen des Heiligen.

Im Zusammenhang mit den Anfängen der Reformation in Lübeck spielte diese Kirche eine Vorreiterrolle: Nachdem sich ihre Pastoren als erste in Lübeck zur neuen Lehre bekannten, wurde kurz nach Ostern 1530 hier das erste Abendmahl "unter beiderlei Gestalt" gefeiert (Zietz) und der Pastor Johann by der Erde "war der erste Geistliche Lübecks, der sich in demselben Jahre verehelichte".

heutige Bedeutung

Die Gemeinde ist heute ein soziales Zentrum Lübecks, mit Verbindung zu Stadtteil- und Obdachlosenarbeit. Sie steuert mit Musik- und Chorarbeit (insbesondere durch den Lübecker Bachchor) ihren Teil zum kulturellen Leben der Hansestadt bei.

Veranstaltungen

Bedeutende Prediger und Pastoren

Literatur

  • Rainer Andresen: Lübeck, Geschichte.Kirchen.Befestigungen, Band 1, S.45
  • Peter Guttkuhn (Hg.): 750 Jahre St. Aegidien, St. Jacobi und St. Petri (Festschrift). Vaterstädtische Blätter, 28. Jg., Lübeck 1977.