Fixativ
Das Fixativ (von lat. "fixus, -a, um" = "festhaftend, unveränderlich") ist eine Lösung, die dazu verwendet wird, Farben vor Veränderung, Beschädigung und vor dem Ablösen vom Bildträger zu bewahren, besonders bei der Pastellmalerei.
Fixative enthalten Alkohol (als schnell verdunstendes Lösungsmittel) und eine Kombination aus verschiedenen Harzen (Dammarharze, Polyvinylacetatharz u. a.) und Schellack. Die zu schützende Oberfläche wird damit eingesprüht. Es bildet sich ein nicht oder nur schwach sichtbarer Schutzfilm, der die Oberfläche - die Farbe - vor Umwelteinflüssen schützt. Fixative kann man in Sprühdosen kaufen oder in Glasflaschen; die letzteren werden mit einem Mundvernebler verwendet.
Öl-, Acryl- und Aquarellbilder brauchen eigentlich keine Fixierung, da die Pigmente mit Hilfe des Bindemittels in der Farbe direkt auf der Oberfläche haften. Solche Bilder werden - wenn überhaupt - mit spezieller Firnis behandelt, um sie zu schützen. Bei der Pastellmalerei jedoch haften die trockenen Pigmente als pudrigen Farbteilchen nur ganz schwach auf der Oberfläche. Je glatter der Malgrund ist, desto leichter lösen sich die Farben wieder von ihm ab. Pastellbilder sind so empfindlich, daß man schon durch eine leichte Berührung ein Bild zerstören kann. Aus diesem Grund müssen sie sorgfältig fixiert werden. Je mehr Schichten ein Pastellbild bekommen soll, desto öfter muß die Farbe mit Fixativ haftend gemacht werden. Dafür gibt es "Zwischenfixative" und "Schlußfixative" mit speziellen Eigenschaften. Sie verkleben die Pigmente miteinander und bilden einen haltbaren Film, der die Oberfläche des Bildes berührungsfest macht und vor den Einflüssen von Feuchtigkeit oder UV-Licht schützt. Dennoch sind auch gut fixierte Pastellbilder mit Sorgfalt zu behandeln.
Beim Aufsprühen des Fixativs wird die behandelte Oberfläche zunächst dunkler. Nachdem das Fixiermittel getrocknet ist, werden die Farben wieder heller. Sie werden jedoch nicht mehr ganz so hell wie vor der Fixierung. Das muß beim Malen bereits berücksichtigt werden. Das Verhältnis der Farbtöne zueinander verändert sich jedoch in der Regel nicht, so daß sämtliche Kontraste erhalten bleiben.
Fixative eignen sich bei der Pastellmalerei auch dazu, besondere Effekte zu erzielen: Sie können in flüssiger Form direkt auf die Farbe aufgeträufelt oder verstrichen werden. Man kann auch Pigmente in der Fixierflüssigkeit lösen und sie auf den Malgrund sprühen oder spritzen, was fremdartige Oberflächentexturen ergibt.
Pastell- beziehungsweise Alkohol-Fixativ kann auch bei der Gouachemalerei verwendet werden, um ein Bild zu schützen. Die kreidige, pudrige Oberfläche der Gouache ist zwar nicht so empfindlich wie ein Pastell, sie nimmt jedoch häufiges Berühren und den Kontakt mit Hautfett übel. Davor schützt ein Überzug aus Firnis oder Fixativ. Auch die Gouache-Farben verändern sich jedoch durch den Fixiervorgang, was beim Malen mit einkalkuliert werden muß.
Fixierlösungen verflüchtigen sich schnell, sind leicht brennbar und reizend auf Haut und Schleimhaut. Außerdem sollten sie nicht eingeatmet werden, alle bekannten Hersteller empfehlen die Verwendung in gut gelüfteten Räumen.