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Bedřich Smetana

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Bedřich Smetana

Bedřich Smetana, eigentlich Friedrich Smetana (* 2. März 1824 in Leitomischl, auf tschechisch und heute Litomyšl, in Ostböhmen (damals Teil von Österreich-Ungarn); † 12. Mai 1884 in Prag) war ein böhmischer Komponist.

Leben

Smetana-Denkmal in Litomyšl

Smetana war Sohn eines Bierbrauers und wurde auf den Namen Friedrich Smetana getauft. Als Erwachsener hat er den Vornamen bewusst gegen die tschechische Namensform Bedřich getauscht.

Smetana bekam früh Klavierunterricht. Von 1843 bis 1847 war er in Prag als Musiklehrer tätig, studierte Klavier, gefördert vom Direktor des Prager Konservatoriums Johann Friedrich Kittl (1806–1868) und ausgebildet von Josef Proksch (1794–1864). Proksch, Kittl, Smetana und der Musikhistoriker August Wilhelm Ambros (1816–1876) bildeten zusammen eine musikalische patriotische Gruppe, die den Ideen der Neuromantik – wie Richard Wagner – anhing. Ebenfalls wie sein Vorbild Wagner nahm Smetana 1848 an den revolutionären Kämpfen teil, doch eröffnete er zugleich in Prag seine eigene Musikschule.

1856 verließ Smetana jedoch aus politischen Gründen seine Heimat, um in Göteborg (Schweden) die Philharmonische Gesellschaft zu leiten. Nach dem Ende des österreichischen Absolutismus kehrte Smetana 1861 nach Prag zurück und arbeitete rastlos im nationalen Diensteifer für seine tschechische Nation. Der neue Aufschwung führte 1861 zur Gründung des patriotischen Gesangvereins Hlahol, 1862 wurde das České Prozatímní Divadlo (Tschechisches Interimstheater Prag) geöffnet, schließlich 1863 der tschechische Künstlerverein Umělecká Beseda.

Grabstein auf dem Vyšehrader Friedhof

Smetana war von 1863 bis 1865 Leiter des Gesangvereins Hlahol, von 1864 bis 1869 Dirigent der tschechischen Philharmonischen Konzerte, von 1864 bis 1865 Musikkritiker an der Zeitung Národní listy, von 1863 bis 1870 Vorsitzender der Musikabteilung des Vereins Umělecká Beseda und von 1866 bis 1874 als Nachfolger Karl Komzáks Erster Kapellmeister des tschechischen Interimstheaters – České Prozatimní Divadlo. Im Jahre 1874 wurde Smetana schwer krank und taub und zog sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurück; er arbeitete jedoch trotz seiner Taubheit als Komponist weiter. Er litt an starken Ohrgeräuschen (Tinnitus), und kurz vor seinem Tod wurde der erschöpfte Smetana noch in eine psychiatrische Klinik eingeliefert, in der er kurze Zeit später, am 12. Mai 1884, verstarb. Sein Leichnam wurde auf dem Vyšehrader Friedhof in Prag beigesetzt.

Werke

Datei:Prodaná nevěsta.jpg
Aufführung der „Verkauften Braut“ 1913-22 in Prag

Opern

  1. Die Brandenburger in Böhmen“ – Braniboři v Čechách (18621863) – Libretto: Karel Sabina 5. Januar 1866 Prag, České Prozatímmí Divadlo (Interimtheater Prag)
  2. Die verkaufte Braut“ – Prodaná nevĕsta (18641866) – Libretto Karel Sabina 30. Mai 1866 Prag, České Prozatimmí Divadlo, die endgültige Fassung – 1870.
  3. Dalibor“ – (18661867) – Libretto Josef Wenzig und Ervín Špindler 16. Mai 1868 Prag, České Prozatímní Divadlo; zur Grundsteinlegung des Nationaltheaters Prag
  4. Libusa“ – Libuše (18691872) – Libretto Josef Wenzig und Ervín Špindler 11. Juni 1881 Prag, zur Eröffnung des Nationaltheater in Prag (Národní Divadlo),
  5. Zwei Witwen“ – Dvĕ vdovy – komische Oper (18731874) – Libretto Emanuel Züngel nach F. Mallefille 27. März 1874 Prag, České Prozatimní Divadlo; die endgültige Fassung 1878
  6. Der Kuss“ – Hubička (18751876) – Libretto Eliška Krásnohorská 7. November 1876 Prag, České Prozatimní Divadlo
  7. Das Geheimnis“ – Tajemství (18771878) – Libretto Eliška Krásnohorská 18. September 1878 Prag, České Prozatímní Divadlo
  8. Die Teufelswand“ – Čertova stĕna – (1880) – Libretto Eliška Krásnohorská 29. Oktober 1882Prager Nationaltheater
  9. Viola“ – romantische Oper, ein Fragment – (18721884) – Libretto Eliška Krásnohorská nach William Shakespeares Was ihr wollt 2000 Konzertaufführung, 2001 Prag, Nationaltheater.

Orchesterwerke

  • Der sechsteilige Zyklus sinfonischer Dichtungen Mein Vaterland (Vyšehrad, Vltava (Die Moldau), Šárka, Z českých luhů a hájů (Aus Böhmens Hain und Flur), Tábor, Blaník), darin als bekanntestes Werk „Die Moldau
  • Triumph-Sinfonie E-Dur, op.6 (1853–1854). Die Uraufführung fand 1855 statt. Smetana verwendete in dieser Sinfonie die österreichische Kaiserhymne. Die Sinfonie ist Kaiserin ElisabethSisi“ gewidmet. Smetana sandte ihr eine Kopie des Werkes, bekam aber leider nie eine Antwort. 1. Satz Allegro vivace, 2. Satz Largo maestoso, 3. Satz Scherzo: Allegro vivo, 4. Satz Finale: Allegro non troppo ma energico.