Trichlorsilan
Strukturformel | ||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||
Name | Trichlorsilan | |||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | SiHCl3 | |||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch[1] | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 135,45 g·mol−1 | |||||||||
Aggregatzustand |
flüssig | |||||||||
Dichte |
1,34 g·cm−3[1] | |||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||
Siedepunkt |
32 °C[1] | |||||||||
Dampfdruck | ||||||||||
Löslichkeit |
heftige Zersetzung in Wasser[1] | |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
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Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Trichlorsilan (auch Trichlormonosilan oder Siliciochloroform genannt) ist eine bei Standardbedingungen flüssige Verbindung mit der Summenformel HSiCl3. Die farblose, rauchende, hochentzündliche Flüssigkeit verströmt einen stechenden Geruch.
Gewinnung und Darstellung
Industriell wird Trichlorsilan durch Reaktion von Chlorwasserstoff mit Silicium bei hohen Temperaturen hergestellt.
Eigenschaften
Die Dämpfe sind schwerer als Luft und breiten sich daher am Boden aus, was eine Fernzündung ermöglicht. Bereits durch bloßen Kontakt mit Luft ist Selbstentzündung möglich.
Bei Erhitzung zersetzt sich die Verbindung und es entstehen giftige oder ätzende Gase wie beispielsweise Chlorwasserstoff (HCl).
Trichlorsilan reagiert heftig mit Oxidationsmitteln, Aminen, Ammoniak, Aceton und starken Säuren. Metalle werden von Trichlorsilan angegriffen, wobei brennbare Gase (wie beispielsweise Wasserstoff) gebildet werden.
Zur Beförderung wird Trichlorsilan der Klasse 4.3 zugeordnet und hat die Gefahrenkennzeichnung X338 (leicht entzündlich, ätzend, mit Wasser gefährlich reagierend).
Verwendung
Trichlorsilan ist Zwischenprodukt bei der Herstellung von Solarsilicium. Das zu reinigende Silicium reagiert mit Chlorwasserstoff zu Trichlorsilan und Wasserstoff, wobei als Nebenprodukte auch Siliciumtetrachlorid SiCl4, Hexachlordisilan Si2Cl6 und Dichlorsilan SiH2Cl2 entstehen:
Danach wird das Trichlorsilan in einem aufwändigen Verfahren destilliert und an beheizten Reinstsiliciumstäben zu Silicium, Siliciumtetrachlorid und Chlorwasserstoff zersetzt:
Abgeleitete Verbindungen
- Octadecyltrichlorsilan (OTS)
- Perfluoroctyltrichlorsilan (PFOTCS)
- Perfluordecyltrichlorsilan (FDTS)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Eintrag zu Trichlorsilan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich) .