Vor der Morgenröte
Film | |
Titel | Vor der Morgenröte |
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Produktionsland | Österreich, Deutschland, Frankreich |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2016 |
Länge | 100 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Maria Schrader |
Drehbuch | Maria Schrader, Jan Schomburg |
Produktion | Stefan Arndt, Danny Krausz, Denis Poncet |
Musik | Tobias Wagner |
Kamera | Wolfgang Thaler |
Schnitt | Hansjörg Weißbrich |
Besetzung | |
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Vor der Morgenröte (vermarktet als Vor der Morgenröte - Stefan Zweig in Amerika) ist ein deutsch-französisch-österreichischer Spielfilm der Regisseurin Maria Schrader aus dem Jahr 2016. Der Film erzählt das Leben des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig im Exil, dargestellt von Josef Hader. Deutschland-Premiere war am 30. Mai 2016 im Berliner Delphi Filmpalast. Österreich-Premiere war am 31. Mai 2016 im Gartenbaukino in Wien, Kinostart am 2. Juni 2016.[2]
Handlung
Der Film erzählt die letzten Lebensjahre des dem jüdischen Wiener Großbürgertum entstammenden Schriftstellers Stefan Zweig von 1936 bis zum gemeinsamen Suizid mit seiner zweiten Ehefrau Lotte im Jahr 1942. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wird der Autor auf die Liste der Bücherverbrennungen gesetzt, seine Bücher werden verbrannt. Am 18. Februar 1934 durchsuchen vier Polizisten das Haus des Autors und überzeugten Pazifisten unter dem Vorwand, dass sich in seinem Haus Waffen angeblich befinden. Zwei Tage danach steigt er in den Zug und emigriert zunächst nach London, wo er 1938 die Scheidung von seiner ersten Ehefrau Friderike einreicht. Gemeinsam mit seiner Sekretärin Charlotte Altmann wandert Zweig nach New York aus.
Der Film erzählt die letzten fünf Jahre von Zweigs Leben in sechs Episoden. Auf dem PEN-Kongress in Rio de Janeiro 1936 wird Zweig gefeiert. In verschneiten New York bittet ihn seine erste Ehefrau, sich für Einreisepapiere von Freunden und Bekannten einzusetzen. Im November 1941 sieht man Zweig an seinem 60. Geburtstag in Petrópolis in Brasilien.
Im Epilog wird gezeigt, dass er trotz der ihm entgegengebrachten Gastfreundschaft an Heimweh leidet; es fällt ihm schwer, sich in die neue Kultur einzuleben. Außerdem verzweifelt er an den militärischen Erfolgen Hitler-Deutschlands sowie der Tatsache, dass einige seiner Freunde in Europa bleiben mussten und er ihnen nicht helfen kann. Stefan Zweig nimmt sich das Leben, Lotte folgt ihm in den Tod. Die örtliche Polizei untersucht den Fall, während sich Freunde, Bekannte und Angestellte im Haus versammeln. Ernst Feder verliest den in deutsch geschriebenen Abschiedsbrief.
Produktion
Die Dreharbeiten fanden von April bis Juni 2015 statt, gedreht wurde in Deutschland (Halle und Berlin), Sao Tomé und Lissabon. Unterstützt wurde der Film vom Österreichischen Filminstitut, der Mitteldeutschen Medienförderung, dem Deutschen Filmförderfonds, dem Medienboard Berlin-Brandenburg und Mini Traité, beteiligt waren der Österreichische Rundfunk sowie der Bayerische Rundfunk. Produziert wurde der Film von Dor Film, Koproduzenten waren X Filme und Idéale Audience.[3]
Kritik
Der Focus beschrieb den Film als gelungenes optisch detailfreudig-opulentes, teilweise exotisch flirrendes Zeitgeschichtswerk und Hader als feinsinnigen und melancholischen Landsmann voller Zurückhaltung und spürbarem Respekt, kritisierte jedoch, dass die Fluchtgeschichte auf der menschlichen Ebene kaum so zu berühren (vermag), wie man es sich wünscht.[4]
Auszeichnungen
Beim Deutschen Filmpreis 2016 war Maria Schrader für den Film in der Kategorie Beste Regie nominiert, Barbara Sukowa war für die beste weibliche Nebenrolle nominiert.
Weblinks
- Vor der Morgenröte auf der Seite des Österreichischen Filminstituts
- Vor der Morgenröte auf filmladen.at
- Vor der Morgenröte in der Online-Filmdatenbank
- Vor der Morgenröte bei IMDb
Einzelnachweise
- ↑ Alterskennzeichnung für Vor der Morgenröte. Jugendmedienkommission.
- ↑ derStandard.at - Filmpremiere: "Vor der Morgenröte". Artikel vom 20. Mai 2016, abgerufen am 31. Mai 2016.
- ↑ Österreichisches Filminstitut. Abgerufen am 31. Mai 2016.
- ↑ „Vor der Morgenröte“: Stefan Zweigs Flucht aus Europa. focus.de, Artikel vom 30. Mai 2016, abgerufen am 31. Mai 2016