Wiederaufarbeitungsanlage
Eine Wiederaufarbeitungsanlage (WAA), gelegentlich auch Wiederaufbereitungsanlage, ist eine großtechnische Anlage, in der die Wiederaufarbeitung von atomaren Brennstäben durchgeführt wird.
In der Europäischen Union befinden sich die bekanntesten Wiederaufarbeitungsanlagen in Großbritannien (Sellafield, früher "Windscale" genannt) und Frankreich (La Hague).
Die in den 1980er Jahren geplante WAA im bayerischen Wackersdorf wurde nie fertiggestellt. Damals kam es zu grösseren Protestaktionen von Atomkraftgegnern gegen diese WAA.
Eine Wiederaufarbeitungsanlage trennt auf chemischem Wege die verbrauchten Brennstäbe in radioaktiven Abfall (Atommüll) und wiederverwendbares spaltfähiges Material (Uran, Plutonium, Thorium).
Die Wiederaufarbeitungsanlagen stellen den Versuch dar, einen atomaren Wiederverwerungs-Kreislauf aufzubauen. Dazu sind immer wieder Transporte von und zu den WAA nötig. Es entstehen große Mengen an teilweise geringer verstrahltem Atommüll. Alles, was während des Transportes und der Wiederaufarbeitung in Kontakt mit dem radioaktiven Material gelangt, wird selbst ebenfalls radioaktiv. Dadurch wächst die Gesamtstrahlenbelastung um ein Mehrfaches.
Die Castor-Transporte zwischen den Wiederaufarbeitungsanlagen und Deutschland werden immer wieder blockiert, da die Wiederaufarbeitung als scheinbare Lösung der Entsorgung von atomaren Brennstäben gilt. Die Wiederaufarbeitung spielt auch eine Rolle bei den Bemühungen, die Zeit bis zur Errichtung des ersten atomaren Endlagers zu überbrücken.
Nach Angaben von Greenpeace ([1]) werden "im Routinebetrieb von den Wiederaufbereitungsanlagen La Hague (Frankreich) und Sellafield (GB) täglich Millionen von Litern atomarer Abwässer in den Atlantik, in die Irische See und in die nördlichen Meere abgelassen".