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Sender Wilsdruff

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Funkturm Wilsdruff

Als Wilsdruffer Funkturm wird ein Rundfunksender für Mittelwelle, der seit 1953 in der Kleinstadt Wilsdruff bei Dresden in Betrieb ist, bezeichnet.

Bis in die 1990er Jahre wurde von dieser Anlage mit einer Leistung von 250 Kilowatt auf der Frequenz 1044 kHz gesendet. Als Antenne dient ein 153 Meter hoher, gegen Erde isolierter Rohrmast. Seit Mitte der 1990er Jahre beträgt die Sendeleistung nur noch 20 Kilowatt. Der moderne Sender ist vollkommen halbleiterbestückt und in dem Rundbau, auf dem der Antennenmast steht, untergebracht. Der alte Sender aus den 1950er Jahren ist heute als technisches Denkmal erhalten. Die Gesamtanlage ist als Relikt der Stalinära mit umfassenden Sicherungsanlagen (zweireihiger gekröpfter Stacheldrahtzaun mit Hundelaufbahn und Wachtürmen) fast original erhalten. Zusätzlich sind die als Notstromversorger angelegten U-Boot-Dieselmotoren aus dem Zweiten Weltkrieg bemerkenswert.

In Wilsdruff wird auf der Frequenz 1044 kHz das Programm des Senders MDR Info abgestrahlt, wobei über diese Frequenz nach erfolgter Programmunterbrechnung auch die Sitzungen des Sächsischen Landtages zum empfangen sind. Von 2001 bis 2003 wurde in Wilsdruff noch ein zweiter Sender für Megaradio auf 1431 kHz betrieben. Er bediente sich ebenfalls des 153 Meter hohen Rohrmastes.

Nach der Neuausschreibung wurde die Frequenz 1431 kHz durch die Sächsische Landesmedienanstalt SLM an die Stimme Russlands vergeben. Sendebeginn war der 1. April 2006. Das Programm aus Moskau wird auf deutsch, englisch und russisch übertragen.

Das Heimatmuseum der Stadt Wilsdruff widmet dem Funkturm Wilsdruff einen besonderen Ausstellungsraum, wo überdies eine sehr informative Video-DVD (50 Minuten Länge) zum Funkturm angeschaut werden kann.